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Mein ungezähmtes Herz

Mein ungezähmtes Herz

Titel: Mein ungezähmtes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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traf und sein erhitzter, kräftiger Körper sich schützend auf ihren legte. Sein Herz raste immer noch. Sie spürte seinen erregten Schlag an ihrem Rücken und da, wo sie miteinander verbunden waren, in der feuchtheißen Öffnung zwischen ihren Lenden, in ihrem immer noch zuckenden Leib. Del war ihr ins Blut gegangen, hatte ihr seinen Stempel aufgedrückt.
    Während sie wieder zur Erde zurückkehrten, beruhigte sich sein Herzschlag allmählich.
    Deliah lag mit geschlossenen Augen, in einer Art Schwebe, ihr Körper mehr seiner als ihrer, eine Wange auf das Laken gebettet und lächelte selig.

     
    Diese Frau war voller Widersprüche.
    Später, nachdem Del die Kraft gefunden hatte, sich von Deliah zu lösen, sie aufs Bett zu heben und sie beide zuzudecken, lag er wach auf den aufgetürmten Kissen, einen Arm hinter den Kopf, den anderen um Deliah gelegt, während sie auf seiner Brust ruhte und den Schlaf der wohlig Erschöpften schlief.
    Den Blick auf den Bettbaldachin gerichtet versuchte er, aus ihr schlau zu werden.
    Was nicht ganz einfach war angesichts der besagten Widersprüche.
    Ihr Nachthemd zum Beispiel. Vom Stil her sittsam und untadelig, wie es sich für die Tochter eines Diakons gehörte – soweit er sich erinnerte, war ihr Vater in dieser Funktion tätig gewesen. Doch vom Stoff her eine einzige Versuchung. Den Indern waren die verführerischen Eigenschaften von Seide, insbesondere ihr sinnlicher Reiz, wohlbekannt. Und Deliah offenbar ebenso.
    Sie durch das Kleidungsstück zu berühren – fließende, glatte Seide auf seidenweicher Haut – war nicht nur für ihn erregend gewesen.
    Der Widerspruch zeigte sich auch an etwas anderem. Ihr oftmals prüdes Benehmen und ihr Beharren auf der Etikette standen in krassem Gegensatz zu den Verführungskünsten, die sie zu beherrschen schien.
    Was ihn zum letzten Widerspruch führte, den er bislang bemerkt hatte. Deliah war keine Jungfrau mehr, doch sein Instinkt sagte ihm, dass sie abgesehen von den Grundlagen wenig gelernt oder erprobt hatte – zumindest bisher.
    Er war zwar nicht in der Verfassung gewesen, viel darüber
nachzudenken, trotzdem war es ihm aufgefallen. Nun, da er die Zeit hatte, darüber nachzugrübeln … sie war überrascht gewesen – ehrlich erschrocken, geradezu schockiert –, als er seinen Mund eingesetzt hatte.
    Außerdem hatte es sie erstaunt, dass er sie hochgehoben hatte, obwohl ihr die Möglichkeiten sehr schnell aufgegangen waren.
    Und als er sie aufs Bett gelegt hatte …
    Mit zusammengekniffenen Augen ließ Del alles, woran er sich noch erinnerte, Revue passieren. Und kam zu dem Schluss, dass seine Vermutungen hinsichtlich ihrer Erfahrung falsch gewesen waren.
    In der Hitze des Gefechts hatte ihre eifrige Willfährigkeit die Wahrheit verschleiert. Alles, worüber er soeben nachgedacht hatte –, und das, was danach gekommen war, natürlich auch – war neu für sie gewesen.
    Die einzige Möglichkeit, wie er die geborene Verführerin, die er in ihr gesehen hatte, weil sie in seinen Armen dazu geworden war, mit der neunundzwanzigjährigen Nicht-Jungfrau ohne besondere sexuelle Erfahrung in Einklang bringen konnte, war die Vermutung, dass sie irgendwann in ihrer Vergangenheit eine sogenannte »Enttäuschung« erlebt hatte.
    Deliah hatte einen Mann geliebt und sich ihm hingegeben, vielleicht nur ein Mal, doch aus irgendeinem Grund – ein Tod in Waterloo würde zeitlich passen – war es nicht zu einer Heirat gekommen, was zu ihrem Aufenthalt in Jamaika geführt hatte, wahrscheinlich um sie aufzumuntern.
    Er konnte sich zwar nicht vorstellen, dass sie daran zugrunde gegangen wäre, hatte sie jedoch damals nicht gekannt.
Aber da sie so eng war, musste ihre letzte sexuelle Begegnung schon sehr lange zurückliegen. Deliah war mit keinem Mann zusammen gewesen – von keinem anderen angezogen worden – bis sie in der vergangenen Nacht mit ihm über ihren Schatten gesprungen war.
    Schon möglich, dass sie eine geborene Verführerin war, doch flatterhaft war sie nicht.
    Für Del war das kein Widerspruch, sondern eine beruhigende, unter Umständen nützliche Tatsache. Eine sehr wichtige Information angesichts der Richtung, in die ihre Beziehung sich entwickeln sollte – »später«.
    Obwohl er noch nicht viel darüber nachgedacht hatte, hatte ihre gemeinsame Marschrichtung in seinem Kopf schon sehr konkrete Züge angenommen. Und da dem so war …
    Del sah auf Deliah hinunter. Ließ sich einige Minuten Zeit, sich daran zu ergötzen, wie sie sich

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