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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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im Haus blieb, um ihr zu helfen, die Möbel im Salon umzustellen.
    Wieder einmal.
    Die umtriebige Penelope war eine Meisterin der sinnlosen Beschäftigungen und die Königin der Einmischung.
    Von Anfang an war das ganze Debakel um Albert nur einem Plan ihrer Stiefmutter zu verdanken, ein kühner Versuch der Ehestiftung, geboren aus ihrem Eifer, Daphne aus dem Haus zu bekommen.
    „Nun gut", räumte diese widerstrebend ein. „Ich werde mein Möglichstes tun, mich mit einer halben Stunde zu begnügen."
    William sah sie dankbar an und stellte die Bremse fest.
    „Miss Starling! Miss Starling!", rief eine hohe Stimme, als Daphne ausstieg. Sie sah sich um und bemerkte, wie einer der älteren Jungen, der das Waisenhaus im Jahr zuvor verlassen hatte, auf sie zulief.
    „Jemmy!" Er war dünn und mager, brachte aber dennoch ein strahlendes Lächeln zustande. Sie begrüßte ihn mit einer mütterlichen Umarmimg. „Ach, ich habe mir schon Sorgen um dich gemacht. Wo bist du gewesen?"
    „Da und dort, Miss."
    Sie umfasste seine Schultern und sah, dass er schon beinahe so groß war wie sie. „Du bist so gewachsen, seit ich dich das letzte Mal sah! Wie alt bist du jetzt?"
    „Gerade dreizehn geworden", erklärte er stolz.
    Sie lächelte ihn an. „Besteht die Möglichkeit, dass du deine Meinung über eine Lehrstelle geändert hast? Ich kenne einen Stellmacher, der nach einem ehrlichen Jungen sucht."
    Verächtlich verzog Jemmy das Gesicht, doch dann erinnerte er sich gerade noch an die wenigen Manieren, die er besaß. „Tut mir leid, Miss." Er senkte den Kopf. „Ich denke darüber nach."
    „Mach das." Noch war sie nicht bereit, Jemmy aufzugeben, aber er war auf keinem guten Weg. Von zwei Stellen, die sie ihm beschafft hatte, war er schon fortgelaufen, zu angetan von dem leichten Leben der Kriminellen, die er so bewunderte. „Brich mir nicht das Herz, Jem. Wenn du erwischt wirst, wie du etwas anstellst, dann wirst du nicht viel Mitleid finden. Den Gesetzeshütern ist es egal, ob du noch ein kleiner Junge bist. Sie werden dich trotzdem nach Australien schicken."
    „Ich habe kein Unrecht getan!", rief er mit der Überzeugungskraft des geborenen Charmeurs. Und er war auch kein schlechter Schauspieler.
    „Das will ich dir fast glauben." Sie betrachtete ihn eingehend, dann bemerkte sie den Mann gegenüber, der für eine der Banden hier auf Posten stand. Er rauchte eine Zigarre, lehnte an der Tür des Pubs und beobachtete sie.
    Als sie hinsah, tippte er sich an den Hut und grinste sie in einer Weise an, die mehr bedrohlich wirkte als freundlich. Sie erstarrte unter diesem Blick und begriff, dass sie besser hineingehen sollte. Dennoch nickte sie kurz zurück, denn sie wagte nicht, sich respektlos zu zeigen.
    Gewöhnlich wurde sie nicht belästigt, denn die Männer wussten, dass sie nicht hier war, um Schwierigkeiten zu machen, sondern um deren verstoßenen Kindern zu helfen. Die kleinen Bewohner des Findlingshauses wurden allgemein als Waisen bezeichnet, doch während die Eltern einiger dieser Kinder tatsächlich tot waren, waren die meisten nur allein gelassen worden. Daphne war nicht sicher, was von bei-dem schlimmer war.
    Das Einzige, was sie mit Sicherheit wusste, war, dass sie diese Kinder so schnell wie möglich hier herausbringen musste.
    In den letzten anderthalb Jahren hatte sie daran gearbeitet, eine bessere Unterkunft für die Waisen zu finden und deshalb all ihre Freunde gebeten, für diesen guten Zweck zu spenden.
    Sie hatte sogar ein ideales Anwesen gefunden, das zum Verkauf stand, eine alte Schule, in der die Waisen untergebracht werden konnten, doch trotz all ihrer Bemühungen reichte die Summe nicht aus.
    Nun, mir sollte möglichst bald etwas einfallen, dachte sie, während sie und Wilhelmina jeweils einen Sack aus dem Gig hoben. Die Kleinen hier wuchsen so schnell, und wenn niemand aufpasste, dann würden die Jungen, so wie Jemmy, beinahe zwangsläufig zu Mitgliedern der brutalen Banden heranwachsen.
    Ein beinahe noch schrecklicheres Schicksal, das zu furchtbar war, um darüber nachzudenken, wartete auf die kleinen Mädchen. Daphne warf einen hasserfüllten Blick zurück auf das Bordell an der Ecke. In ihren Augen war es noch schlimmer als das Gin-Haus, denn was dort vor sich ging, verhöhnte die Liebe.
    Liebe war die einzige Hoffnung für diese Kinder - genau wie für jeden anderen Menschen.
    Gott bewahre, keines von ihren kleinen Mädchen würde in jenem Haus enden. Sie musste nur härter arbeiten und irgendeinen

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