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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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war.
    Nun, zum Glück für den guten alten Alby würde Rache gegen die Regeln des Ordens verstoßen. Die Hoffnung darauf hatte er ohnehin schon längst aufgegeben.
    Andererseits, nun, da die ernste Last des Krieges hinter ihm lag, war es ein Luxus, sich solch trivialen Belustigungen hinzugeben. Er konnte nicht anders, es gefiel ihm zu hören, dass Miss Starling den hochnäsigen Albert Carew zurückgewiesen hatte. Ach, wie gern hätte er bei diesem Gespräch Mäuschen gespielt...
    Da ihm der Wettkampf nun einmal im Blut zu liegen schien, hatte Max sich sofort gefragt, ob er wohl bei dieser offensichtlich wählerischen jungen Dame besser abgeschnitten hätte.
    Aber natürlich hätte ich das, dachte er. Jugendliche Selbstzweifel lagen längst hinter ihm.
    Wie verlockend das war! Diese ganze Geschichte war schlicht amüsant.
    Sofort hatte er gewusst, dass er dieses Mädchen kennenlernen musste. Das Mindeste wäre, mit ihr vor den Augen des guten alten Alby zu tanzen.
    Der Orden mochte Rache verbieten, aber der Codex sagte nichts dagegen, ein wenig an dem Messer zu drehen, das ein anderer hineingestoßen hatte.
    Daher hatte er seinem Anwalt sofort zurückgeschrieben und um die Akte über Dame Nummer fünf gebeten. Oliver hatte sie ihm umgehend zugeschickt, aber nachdem Max sich einen Brandy eingeschenkt und sich gesetzt hatte, erfuhr er mehr, als er erwartet hatte.
    Tatsächlich war von dem Augenblick an, da er alles gelesen hatte, Hoffnung in ihm aufgekeimt.
    Vergangene Nacht hatte er die Akte noch mehrmals studiert und sich mit jeder Einzelheit vertraut gemacht.
    Besonders eine Sache hatte sich ihm eingeprägt, und das war Miss Starlings Beiname in der Gesellschaft: ,Die Schutzpatronin der Neuankömmlinge'.
    Sie war dafür bekannt, sich mit Außenseitern anzufreunden und mit jenen, die neu waren in der kühlen ton. Sie nahm sie unter ihre Fittiche, führte sie herum, stellte sie vor und sorgte dafür, dass sie mit einbezogen wurden.
    Max war selbst lange genug ein Ausgestoßener gewesen, um solche Freundlichkeit zu schätzen.
    Er musste zugeben, dass er bezaubert war. Und er war auch deshalb heute hierhergekommen, um sie mit eigenen Augen zu sehen. Um herauszufinden, wie sie war, wenn niemand zusah.
    Natürlich gab es da noch Schwierigkeiten mit ihrem Ruf, aber jetzt, da er wusste, dass Albert damit zu tun hatte, bezweifelte Max ernsthaft, dass irgendetwas davon ihre Schuld war. Er kannte Alberts heimtückische Art und wusste, dass der aufgeblasene Bursche alles tun würde, um seine verletzte Eitelkeit wiederherzustellen, wenn er nicht bekam, was er wollte.
    Das war der Augenblick, in dem ihm dieser fatale Gedanke kam. Falls Miss Starling ungerechterweise angegriffen wurde - vielleicht brauchte sie dann Hilfe.
    Ach, verdammt, hatte er gedacht, als er den unwiderstehlichen Drang verspürte, einer Jungfer in Not zu helfen, vor allem, da er doch wusste, wie es war, die Zielscheibe von Carews Bösartigkeit zu sein.
    Von jenem Moment an konnte er Daphne Starling nicht mehr aus seinen Gedanken verdrängen. Dass die Ehre einer unschuldigen, freundlichen Lady von jemandem wie Albert Carew beschmutzt wurde, diese Ungerechtigkeit nagte an jeder Faser seines Körpers, die zu einem Kavalier gehörte, und das hatte ihn letzte Nacht eine Weile wach gehalten. Er hatte an die Decke gestarrt und den Wunsch verspürt, irgendjemanden zu schlagen.
    Und jetzt war er hier. Obwohl er wusste, dass die Wahl einer Ehefrau etwas zu Wichtiges war, um sie nur nach dem Gefühl zu treffen.
    Es zeigte sich allerdings, dass Miss Starling einen besorgniserregenden Einfluss auf seinen Verstand hatte. Bisher hatte er sie noch nicht einmal getroffen, und dennoch war es ihr irgendwie gelungen, seine Entscheidungsfähigkeit zu vernebeln.
    Kein Wunder, dass er beschlossen hatte, sie an diesem Tag aus sicherer Entfernung zu beobachten, sodass er wie ein Schatten verschwinden konnte. Sie würde nie erfahren, dass er da gewesen war.
    Nachdem er den Halunken gesehen hatte, war er natürlich doppelt froh, gekommen zu sein. Irgendjemand musste schließlich ein Auge auf das Mädchen haben.
    Wusste denn Lord Starling nichts über den Zustand des Ortes, an dem seine Tochter ihre wohltätige Arbeit verrichtete? Das konnte Max nicht durchgehen lassen.
    Genau nach Plan, so wie es in ihrer Akte berichtet wurde, war sie zur üblichen Zeit zu ihrem wöchentlichen Besuch im Waisenhaus erschienen - Freitagmorgen um Punkt neun. Offensichtlich war Daphne Starling ein Mensch,

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