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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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paar Worte des Dankes und der Zuneigung über ihre Lippen kamen, Tante Edna war zuerst sprachlos gewesen - zum ersten Mal — und hatte ihr dann Glück gewünscht und noch ein paar Worte hinzugefügt, die typisch für ihre viktorianische Art waren und deutlich machten, dass der Ausdruck von zu viel Gefühl als unangenehm empfunden wurde.
    Auch mit Cindi hatte sie kurz gesprochen. Cindi hatte sich zwar nicht direkt für irgendetwas entschuldigt, aber sie war sprachlos gewesen, als Pippa ihr den berühmt-berüchtigten USB-Stick versprochen hatte. Natürlich hatte Pippa ihr nicht gesagt, dass die Dateien gesperrt waren, und sie hoffte, weit genug weg zu sein, wenn ihre Schwester das bemerkte. Nach einer langen Unterhaltung mit ihren anderen Schwestern hatte sie den Rest der Zeit damit verbracht, jede verfügbare Minute mit Peaches und Tess zu genießen.
    Und das hatte sie beinahe umgebracht.
    Aber sie war fest entschlossen, also hatte sie ihre Vorbereitungen unbeirrt fortgesetzt. Eigentlich war sie sogar dankbar für das Feuer, das ihre gesamte Habe vernichtet hatte, denn das erleichterte ihr die Wahl, was sie mitnehmen sollte. Hauptsächlich waren es die Kleidungsstücke, die sie trug, und eine Handvoll Goldmünzen, die sie auf Marys Drängen hin in den Saum ihres Kleids eingenäht hatte. Sie hatte sich Sorgen gemacht, weil sie keine Mitgift hatte, aber Kendrick hatte ihr versichert, dass Montgomery eimerweise Gold besaß und sie einige Jahre würde durchfüttern können, bevor sie gezwungen sein würde, ihn und sich mit ihren Näharbeiten zu ernähren. Genevieve hatte ihm bei dieser Bemerkung ihren Ellbogen unsanft in die
    Rippen gestoßen, also ging Pippa davon aus, dass Kendrick sie auf den Arm genommen hatte.
    Sie hatte einen einfachen Rucksack mit einigen Sachen gefüllt, von denen sie glaubte, dass Montgomery sich darüber freuen würde, und hatte dann ein letztes Mal heiß geduscht und ausgiebig gefrühstückt. Danach hatte sie Peaches und Tess endlos lang umarmt.
    Das war vor einer halben Stunde gewesen. Ihre Schwestern, Zachary, Kendrick und Stephen hatten sie begleitet, um sie zu verabschieden. Sie konnte kaum glauben, was sie da tat, aber wenn sie jetzt über die Endgültigkeit ihrer Entscheidung nachdachte, würde sie niemals tun, was sie tun musste.
    Und was sie tun wollte.
    Sie sah ihre Schwestern ein letztes Mal an, drehte sich dann um und ging zur Mitte des Tors, bevor sie es sich anders überlegen konnte.
    Und nichts veränderte sich. Im Hintergrund toste immer noch das Meer, der Himmel war immer noch bewölkt, und in der Ferne kreischten Möwen. Tatsächlich war sie sich sicher, die Bauarbeiten in der Nähe des Schlosses hören zu können.
    Oder vielleicht war das das Klirren von Schwertern hinter den Mauern.
    Sie schloss die Augen und wünschte sich mit aller Kraft, dass ihr Märchen wahr werden würde. Dann wandte sie sich um.
    Und rang nach Luft.
    Ihre Familie war verschwunden. Tränen stiegen ihr in die Augen, aber sie zwang sich dazu, den Schmerz über diesen Verlust auf eine weniger gefährliche Zeit zu verschieben. Sie blinzelte und sah ein Mädchen von etwa sieben Jahren vor sich, das sie mit großen Augen anstarrte.
    Maryanne de Piaget, wie sich herausstellte.
    »Du bist Mary«, sagte Pippa und trat rasch von dem großen roten X, damit sie nicht, wie Zachary sie gewarnt hatte, versehentlich irgendwohin transportiert wurde, wohin sie nicht gehen wollte.
    Marys Augen weiteten sich. »Woher weißt du, wer ich bin?«
    »Ich kenne deinen Onkel Montgomery«, erwiderte Pippa lächelnd. Daher war ihr Mary natürlich nicht bekannt, aber das konnte sie ihr nicht erklären. Falls es ihr gelang, Montgomery rechtzeitig zu erreichen, um ihn vor dem Tod zu bewahren, würde sie ebenso wie er Stillschweigen über bestimmte Dinge bewahren.
    »Wer bist du?«
    »Persephone.«
    »Onkel Montgomerys Verlobte?«, fragte Mary überrascht und gleichzeitig ganz offensichtlich erfreut. »Er wird so erleichtert sein! Er sagte, er habe dich verloren.«
    Pippa schloss kurz die Augen und lächelte dann Mary an. »Das stimmt, aber ich habe ihn gesucht und wiedergefunden.«
    Marys Augen funkelten, als ob sie schon zu viel gesehen hätten. »Er sagte, die Dorfbewohner hielten dich für eine Fee.«
    »Das bin ich nicht«, erklärte Pippa und hätte beinahe heftig geschluckt. Das war ein Stolperstein, mit dem sie sich sofort beschäftigen musste, das war ihr klar. Zachary und Kendrick hatten ihr vorgeschlagen, sich Prinzessin

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