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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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Bescheid weiß.«
    Jake lächelte reumütig. »Dein Bruder macht mich auf dem Kampfplatz fertig, wenn ich ihm nicht sage, was er wissen will, also habe ich ihm über die Jahre hinweg immer alles verraten, wie du dir vorstellen kannst. Bei dir zucke ich nur hin und wieder zusammen, also ist es mir gelungen, dir ein paar Geheimnisse zu verschweigen.« Er zuckte die Schultern. »Wenn du dich morgen ein wenig mehr anstrengst, käme vielleicht etwas dabei für dich heraus.«
    »Ich kann nicht bis morgen warten - so viel Zeit habe ich nicht.«
    Jake sah ihn eine Weile schweigend an, drehte sich dann um und klopfte an die Tür. Montgomery war nicht überrascht, seinen Bruder zu sehen, der mit seinem Verwalter in irgendein Papier vertieft war. Er sah auf und schien ebenfalls nicht überrascht zu sein, Besuch zu bekommen. Er deutete mit dem Kopf auf die Stühle vor dem Kamin.
    Montgomery machte es sich bequem, nahm einen Becher Wein von einem von Robins Pagen entgegen und wartete, bis der Verwalter und die anderen Männer den Raum verlassen hatten. Robin schenkte sich ebenfalls Wein ein, ging ohne Hast zum Kamin hinüber und ließ sich dort nieder.
    »Nun?«
    Montgomery stand auf und begann, auf und ab zu gehen. Plötzlich war er sich nicht mehr sicher, ob er es ertragen würde, mit seinem Bruder oder seinem Schwager zu reden. Jake war absolut zufrieden mit dem Leben, das er sich geschaffen hatte, und Robin benahm sich wie immer unmöglich und behandelte jeden in seiner Umgebung von oben herab, als ob das sein gutes Recht sei. Ihre Schwierigkeiten mit Hinterlassenschaften, Zeittoren und Frauen aus der Zukunft waren für sie seit Langem erledigt.
    »Kannst du damit aufhören?«, beklagte sich Robin. »Davon wird mir schwindlig.«
    Montgomery blieb stehen und starrte seinen ältesten Bruder an. »Willst du mich schon wieder herausfordern?«
    »Ach, ich weiß nicht«, erwiderte Robin ruhig. »Gegen eine oder zwei Stunden auf dem Kampfplatz habe ich nie etwas einzuwenden.«
    »Es ist bereits dunkel.«
    »Dann gehen wir eben in den Rittersaal, falls du versprichst, nicht über meine Möbel zu trampeln, in dem Versuch, meinem prachtvollen, funkelnden Schwert auszuweichen.«
    »Robin«, mahnte Jake und lachte kurz auf. »Hör auf, ihn zu quälen. Er hat einige anstrengende Tage hinter sich.«
    »Reisen ermüdet den Körper«, sagte Robin mit einem Gähnen. »Ich spüre das jedes Mal, wenn ich verreisen muss, und ich kann es dann kaum erwarten, wieder in meinem eigenen Bett zu schlafen. Aber ich habe natürlich eine Frau bei mir, die ...«
    Montgomery war dankbar, dass Robin den Satz nicht vollendet hatte. Aber das lag vielleicht an dem Schwert, das Montgomery sich aus der Waffenkammer geholt hatte und dessen Spitze nun Robins Kehle leicht berührte.
    Robin ergriff vorsichtig die Schneide und führte sie von seinem Hals weg. »Vielleicht habe ich die Grenzen des guten Geschmacks ein wenig überschritten.«
    Montgomery steckte das Schwert in die Scheide zurück und setzte sich wieder. »Es sei dir verziehen.«
    Robin musterte ihn eine Weile schweigend. »Darf ich vor Jake offen sprechen?«
    »Selbstverständlich.«
    »Dann werde ich dir ganz unverblümt sagen, dass du ein Narr bist.«
    Montgomery blinzelte. »Wie bitte?«
    Robin beugte sich vor. »Ich habe dich den ganzen Tag über beobachtet. Anscheinend denkst du zu viel nach, denn die kleine Falte zwischen deinen Augenbrauen ist mittlerweile zu einem tiefen Graben geworden. Du bist hier, und deine Lady ist dort. Akzeptiere es und mach einfach weiter.«
    »Ich soll es akzeptieren?«, wiederholte Montgomery ungläubig. »Bist du verrückt geworden?«
    »Dann tu etwas dafür«, forderte Robin ihn auf. »Offensichtlich gibt es einen Grund, warum deine Lady dich nicht begleitet hat ...«
    »Ich habe einen falschen Weg eingeschlagen, und sie nicht!«
    »Oder vielleicht musst du auch noch einiges für deine Braut vorbereiten«, erwiderte Robin scharf. »Bei allen Heiligen, Junge, deine Behausung ist eine Ruine. Ich würde nicht einmal meinen lahmsten Gaul dort unterbringen. Ich kann es kaum fassen, dass ich dir meinen Sohn überlassen habe. Welche Frau, die bei vollem Verstand ist, würde dort mit dir wohnen wollen? Geh nach Hause, bring deine Burg in Ordnung und warte dann. Deine Pippa wird einen Weg finden, zu dir zurückzukommen, wenn ihr wirklich etwas daran liegt. Kann ich davon ausgehen, dass du ihr deine Zuneigung gestanden hast?«
    »Ja.« Montgomery seufzte tief. »Aber ich bin

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