Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
Vom Netzwerk:
gut aus.«
    »Morgen wird ihr Tablettenvorrat aufgebraucht sein.«
    Er nickte und schwieg einige Minuten, bevor er weitersprach. »Vielleicht wäre es besser für uns alle, wenn wir sie dazu überredeten, die Burg zu verlassen«, sagte er langsam und warf ihr einen kurzen Blick zu. »Meine Cousins sind recht neugierig, wie Ihr sicher schon bemerkt habt, und sie haben bereits Grund genug, mir nach dem Leben zu trachten. Es wäre nicht klug, ihnen noch weitere Anreize zu geben.«
    »Und es wäre nicht gut für Euch, wenn die Feenkönigin im Rittersaal einen Anfall bekommen würde.«
    »Das wäre es sicher nicht. Die Burg meiner Großmutter liegt nicht weit entfernt im Norden. Oder wir könnten uns an meinen Bruder wenden. Er würde das zwar nie zugeben, aber ich vermute, dass er über ein bestimmtes Wissen verfügt, was ...« Er atmete tief durch. »Was übernatürliche Vorgänge betrifft.« »Phillip sagt, sein Vater glaube nicht an so etwas.«
    »Mein Bruder Robin hat keine Fantasie, das ist wahr. Ich sprach von meinem Zweitältesten Bruder Nicholas.«
    »Und er ist aufgeschlossener?«
    »Ein wenig.« Er sah sie ernst an. »Ich würde hier mit Euch warten, bis Ihr Zugang zu dem Tor erlangen könnt, und das ungebührliche Verhalten Eurer Schwester tapfer ertragen, aber ich befürchte, dass meine Cousins sich nicht damit zufriedengeben werden, ihr Gift auf mich zu verspritzen. Sie werden sich schon bald nach weiteren Zielen umschauen.«
    Es dauerte einen Moment, bis sie begriff, was er damit sagen wollte. Dann starrte sie ihn verblüfft an. »Ihr meint mich?«
    »Ja, das befürchte ich. Sie sind natürlich in erster Linie hinter mir her, aber ihr Wunsch, mich zu töten, besteht schon, seit ich meinen ersten Atemzug getan habe. Ihr jedoch habt ihnen nichts getan.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, meinte Pippa zaghaft. »Ich habe Boydin ein paar Mal Dummkopf genannt.«
    Er lächelte. »Ich bin sicher, das hatte er verdient. Trotzdem halte ich es für besser, wenn wir für eine Weile von hier verschwinden würden. Und vielleicht finden wir Hilfe an unerwarteten Stellen.«
    »Was ist mir Eurer Verlobten?«, fragte Pippa. Sie konnte es einfach nicht bleiben lassen. »Wird sie nicht erwarten, Euch bald wiederzusehen?«
    Er trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. »Sie ... äh ... hat Verständnis für meine derzeitige schwierige Lage.«
    »Eine geduldige Frau.«
    »Sehr geduldig«, stimmte er ihr zu.
    Pippa hielt es für ungut, jemanden zu hassen, den sie gar nicht kannte, aber wenn es dafür einen Grund geben konnte, dann jetzt. Sie beobachtete, wie er sich umdrehte, um noch einmal die weichen Nüstern des Pferdes zu streicheln, und nutzte die Gelegenheit, sich wieder unter Kontrolle zu bringen.
    Sie hätte sich mehr in Selbstbeherrschung üben sollen, als sie noch bei Tante Edna lebte. Ihre Tante hatte ihr gesagt, dass sich das als nützlich erweisen würde, aber hatte sie auf sie gehört? Natürlich nicht. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, ein Stipendium zu bekommen und so schnell wie möglich das Haus verlassen zu können, damit sie sich nicht mehr ständig beherrschen musste.
    »Was macht Ihr?«, fragte er plötzlich. »In der Zukunft.«
    Seine Frage überraschte sie, aber das sollte sie eigentlich nicht. Sie lächelte ihn an. »Ich entwerfe Kleider. Normalerweise für Theaterschauspieler, aber eigentlich will ich sie für alle Frauen entwerfen, die sich schön fühlen wollen.«
    »Habt Ihr Cinderellas Kleid genäht?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe ein anderes für sie gemacht, aber sie wollte es nicht tragen. Sie versuchte ...« Sie hielt inne. »Nun ja, sie versuchte, den Sohn eines Earls zu beeindrucken, der eigentlich von meinem Entwurf beeindruckt sein sollte, und nicht von dem Kleid, das Cindi trug.«
    »In Eurer Zeit gibt es auch Earls?«, fragte er überrascht.
    »Ja. Und Söhne dieser Earls, die von Ballkleidern beeindruckt werden sollen.«
    Montgomery lächelte. »Hat dieser Sohn eines Earls, der mit Sicherheit von einem Eurer Entwürfe wesentlich begeisterter wäre als von dem Kleid Eurer Schwester, einen Namen?«
    »Stephen.« Sie konnte nicht anders, als das hinzuzufügen, was sie wahrscheinlich nicht hätte aussprechen sollen. »Stephen de Piaget. Sein Vater ist Edward, der derzeitige Earl of Artane.«
    Montgomerys Knie gaben nach. Pippa hielt ihn fest und schwankte, als er seine Arme um sie schlang. Dann begriff sie, dass er nicht so unsicher auf den Beinen war, wie er

Weitere Kostenlose Bücher