Meine besten Heilpflanzenrezepte für eine gesunde Familie
lässt sie dann bei kleiner Hitze 10–30 Minuten vor sich hin köcheln.
Anschließend seiht man die Flüssigkeit wie gewohnt durch ein feines Sieb ab – fertig.
Ein Vorteil dieser Methode: Keime werden bei der Abkochung, auch Dekokt genannt, zuverlässig abgetötet. Allerdings verflüchtigen sich mit dem Wasserdampf auch einige Inhaltsstoffe. Setzen Sie daher immer einen Deckel auf den Topf.
TIPP
Viele Heiltees schmecken bitter – mal mehr, mal weniger. Die gute Nachricht aber lautet: Versüßen ist erlaubt. Rühren Sie einfach ein Löffelchen Honig in den Tee, auch wenn es nicht ausdrücklich im Rezept steht. Ganz wichtig: Lassen Sie den Tee erst auf Trinktemperatur abkühlen.
Ist er zu heiß, gehen viele seiner gesunden Inhaltsstoffe verloren (zum Beispiel bestimmte Enzyme, Vitamine und Aminosäuren).
TINKTUR
Eine Tinktur ist eine alkoholische Lösung, bei der die Pflanze ihre Wirkstoffe an den Alkohol abgegeben hat. Diese Art der Zubereitung empfiehlt sich vor allem dann, wenn eine Heilpflanze Wirkstoffe enthält, die nicht wasserlöslich sind.
WIE SETZE ICH EINE TINKTUR AN?
Mit Tinkturen ist es fast so wie mit gutem Wein: Sie müssen reifen. Man bedeckt dazu die Kräuter in einem großen Schraubglas vollständig mit Alkohol (»vollständig« ist ernst zu nehmen, weil Reste, die aus der Flüssigkeit ragen, schimmeln). Für den Alkohol können Sie auf alle klaren Schnäpse mit mindestens 38 Prozent zurückgreifen (zum Beispiel Wodka oder Korn). Bei geringerem Alkoholgehalt ist die Mischung nicht sehr lange haltbar.
Lassen Sie nun das Ganze mindestens zwei, besser noch vier Wochen an einem warmen Ort stehen. Im Sommer empfiehlt sich dazu beispielsweise die Fensterbank zur Südseite, im Winter ein Plätzchen an der Heizung. Denn Wärme begünstigt den Reifeprozess. Nach der »Reifezeit« kann die Tinktur durch ein Sieb geschüttet und in eine dunkle Flasche abgefüllt werden. Dunkel ist wichtig! Denn Lichteinwirkung, die während der »Reifezeit« noch erwünscht war, weil sie die Wirkstoffabgabe an den Alkohol begünstigt, würde jetzt die Haltbarkeit der Tinktur deutlich verkürzen.
In der dunklen Flasche hält sich eine Tinktur mindestens 1 Jahr, meist sogar viel länger. »Schlecht« im klassischen Sinn wird eine Tinktur auch danach nicht, nur die heilende Wirkung verpufft langsam.
ÖLAUSZUG
Bei einem Ölauszug verwendet man statt Alkohol Öl als Trägersubstanz für die Pflanzenwirkstoffe. Sie übergießen dazu die Kräuter im Glas mit leicht erwärmtem Öl (Achtung, auch hier muss alles bedeckt sein) und lassen das Ganze ebenfalls zwei bis vier Wochen an einem warmen Ort ziehen. Nach dem Abseihen hält der Ölauszug kühl und lichtgeschützt aufbewahrt mindestens 6 Monate.
Wollen Sie den Ölauszug später auf die Haut auftragen, sollten Sie ein Öl mit guten Pflegeeigenschaften verwenden, wie zum Beispiel Avocado- oder Mandelöl. Beide enthalten viele Vitamine, wirken rückfettend, spenden Elastizität und Feuchtigkeit.
Auf diese Weise kommt zu den Wirkstoffen auch gleich noch ein kosmetischer Effekt. Allerdings haben diese Öle auch ihren Preis: 100 ml eines guten kalt gepressten Avocado- oder Mandelöls kosten zwischen 4 und 6 Euro.
Wenn die Pflege nicht im Vordergrund steht, können Sie auch auf preiswerteres Sonnenblumenöl zurückgreifen. Auch ein nicht so teures Olivenöl eignet sich hervorragend als Basis für einen Ölauszug. Nicht geeignet sind Öle mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren, wie Nachtkerzenöl, da sie schnell verderben.
Die besten Öle
Ich empfehle für einen Auszug folgende Öle:
• Aprikosenkernöl: Reichhaltiges Öl mit vielen Vitaminen und tollen Pflegeeigenschaften. Strafft das Gewebe und regt die Zellerneuerung an.
• Avocadoöl: Sehr reichhaltiges Öl, das die Widerstandskraft der Haut fördert. Es ist für alle Hauttypen und auch für Babyhaut geeignet.
• Jojobaöl: Gutes Basisöl für alle Hauttypen mit besonders pflegenden Eigenschaften.
• Mandelöl: Spendet Feuchtigkeit, beruhigt die Haut, zieht gut ein, ist sehr gut verträglich und für alle Hauttypen geeignet.
• Olivenöl: Äußerst reichhaltiges Öl, das sich besonders für trockene Haut eignet.
• Sonnenblumenöl: Besitzt rückfettende, glättende und entzündungshemmende Eigenschaften.
HEILESSIG
Eine weitere Möglichkeit, die Wirkstoffe von Heilpflanzen zu speichern, sind Heilessige. Klingt kompliziert, ist es aber gar nicht. Sie fügen nämlich lediglich einem qualitativ
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