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Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe - Frascella, C: Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe

Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe - Frascella, C: Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe

Titel: Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe - Frascella, C: Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Frascella
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Scheiße, was sollen die Leute von unserem Laden denken? Dass wir unzivilisierte Arschlöcher sind, dass wir im Umgang mit Menschen versagen …«
    »Er hat mich beleidigt!«
    Sie stand mit dem Rücken zu mir, ich konnte ihren Gesichtsausdruck nicht sehen. Hatte sowieso keine Lust, sie zu sehen.
    »Er hat obszöne Anspielungen auf mein Privatleben gemacht«, fuhr sie fort, »er hat sich erlaubt, …«
    »Verdammte Scheiße, hör auf! Mir platzt schon der Kopf. Du hast einen Kunden geschlagen, darum geht es. Was soll ich deiner Meinung nach jetzt tun?«
    »So einen würde ich nicht mal Kunden nennen.«
    »Es bleibt dabei, dass du ihn geschlagen hast und dass er ohnmächtig geworden ist. Und das alles ist vor einem Haufen Leute passiert. Tja, ich kann mir selbst nicht erklären, wie ein offensichtlich gesunder Mensch ohnmächtig werden kann, nachdem er von … von einem Mädchen geohrfeigt wurde. Andererseits laufen ja ziemlich viele Schlappschwänze herum … Auf jeden Fall handelt es sich um eine unangenehme Sache.«
    Der Typ schien doch wahrhaftig nicht zu wissen, wie er sich aus dieser Situation herauswinden sollte – aber ich war der Schlappschwanz! Blöder Sack. Wirklich wahr, dass unsere Führungsschicht hoffnungslos degenerierte! Einem solchen Schwachkopf die Leitung eines Minimarkts anzuvertrauen!
    Ich setzte mich aufrecht hin. Der Beschlipste sah mich erschrocken an. Das Mädchen folgte dem Blick ihres Chefs. Unsere Augen trafen sich.
    »Wie geht es dir?«, fragte er, den Hintern aus dem Sessel hebend.
    »Ich habe gerade eine komplizierte Lungenentzündung überstanden«, sagte ich, mein Tonfall lag zwischen genervt und leidend, »darum habe ich nicht genügend Antikörper und bin schwach. Dies ist schon das dritte Mal in vier Tagen, dass ich ohne Grund ohnmächtig werde.«
    Ich meinte, ein Grinsen auf den Lippen des Mädchens zu erkennen.
    Ich blickte mich um, als wüsste ich nicht, wo ich mich befand.
    Der Typ sagte: »Wir haben Sie mit dem Elektrokarren hergebracht.« Er zeigte ihn mir. »Wie geht es Ihnen jetzt?«
    »Gut.«
    »Dem Himmel sei Dank!«, mischte sich die blöde Schlampe ein. »Wir haben uns solche Sorgen gemacht!«
    »Chiara!«, brüllte der Beschlipste.
    »Ist schon okay«, sagte ich. »Es gibt Leute auf dieser Welt, die nicht wissen, was gute Erziehung ist. Aber egal.« Ich musste schleunigst aus diesem Loch raus, um diese Augen loszuwerden.
    Ausschließlich an die Superführungskraft gewandt, sagte ich: »Ich möchte, dass die Sache keine Folgen hat. Für niemanden.«
    »Es wäre … Ihr gutes Recht«, stotterte der nicht besonders überzeugt.
    »Ich weiß«, sagte ich. »Aber ich bin großzügig und verzichte darauf, Rechtsmittel einzulegen.« Ich stand auf. Während ich den Einkaufszettel aus der Tasche kramte, schwankte ich kaum. »Als Entschädigung verlange ich lediglich, dass mir diese Sachen nach Hause geliefert werden, ohne Mehrkosten.« Ich nannte meine Adresse.
    »Vielleicht auch noch etwas Aufschnitt vom Arsch?«, fragte das Mädchen.
    »Chiara!«, brüllte der Mann wieder. »Hörst du endlich auf?« Und zu mir: »Ich bitte Sie, das Mädchen zu entschuldigen … wissen Sie, das ist diese Jahreszeit … wir sind alle … nervöser als sonst. Geben Sie mir die Liste, ich werde dafür sorgen, dass Ihnen der Einkauf nach Hause geliefert wird.«
    Die Feinkosterin und ich starrten uns feindselig an.
    »Danke«, sagte ich schließlich zum Beschlipsten. Wenn es hier einen Schlappschwanz gibt, dann ist das dein Sohn, dachte ich.
    Eilig ging ich nach draußen.
    Scheiße, ich war ohnmächtig geworden! Ohnmächtig! Ich! Wie war das möglich? Einer, der was einstecken konnte! Ein Schlägertyp, der Hackfleisch aus einem Riesen wie Riccardo, genannt Schwarzy, gemacht und ihn wer weiß wie viele Tage oder Jahre seines beschissenen Lebens in einen komatösen Zustand versetzt hatte. Nein, es war unmöglich. Wahrscheinlich war ich wirklich krank. Ich trug den Keim zu irgendwas in mir, eine Krankheit, einen Virus, der mir die Sinne betäubt, mich schlapp gemacht und niedergestreckt hatte, noch bevor die dumme Kuh mich ins Gesicht traf. Wenn ich es recht bedachte, hatte ich schon während der Diskussion mit ihr ein Schwindelgefühl verspürt, ja, so was wie verfremdete Wahrnehmung, wahrscheinlich verursacht durch den Stress um das beschissene Mittagessen am Sonntag, das kurz bevorstand. Genau. Mein Alter war schuld, der mir das Leben vergiftete mit seiner Geilheit, mit dieser ganzen Schinderei, die

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