Meine Unterwerfung
Verliere ich den Kontakt zu mir selbst? Bin ich wirklich bereit für diese Beziehung?
Der Ring liegt auf meinem Schreibtisch, und ich habe ihn nicht wieder übergestreift. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es jemals tun werde. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es mir gestattet ist. Mir graut vor der Veranstaltung heute Abend. Dabei ist es eine, auf die ich mich normalerweise freuen würde. Es ist ein großer Empfang für Georgia O’Nay, eine brillante lokale Künstlerin, die das Lob der Kritiker nur so einheimst. Es ist ein aufregendes Event mit einer beeindruckenden Gästeliste, aber ich kann nur daran denken, dass jede Person von Rang und Namen anwesend sein wird, auch
er
.
Ich würde wirklich lieber nach Hause gehen und nachdenken und verarbeiten, worauf ich mich in diesem neuen Leben einlasse, statt an einer zauberhaften Kunstgala teilzunehmen.
Was geschieht mit mir?
Mitternacht
Endlich daheim …
Georgia O’Nay ist fünfunddreißig, mit langem, glattem schwarzem Haar, einem hinreißenden Porzellanteint und dem Talent einer Göttin. Es hat mich nicht überrascht, dass die Leute uns die Türen eingerannt haben. Es gab spektakuläre Süßspeisen, teuren Champagner und großartige Kunst. Es war einfach himmlisch für alle. Es hätte auch für mich einfach himmlisch sein sollen, aber das war es nicht.
Alle einheimischen Künstler, die in der Galerie ausstellen, waren da. Ricco Alvarez und Chris Merit kamen beim Publikum am besten an. In Jeans und Lederjacke sah Chris, im Gegensatz zum Rest der Gäste, aus wie ein Rebell. Die anderen trugen Anzüge, Ricco eingeschlossen. Als Chris neben Mark stand, trat der Kontrast zwischen den beiden Männern extrem zutage, aber die Macht und Männlichkeit, die beide verströmen, war überwältigend.
Es machte mir zu schaffen, dass
er
eine Menge Zeit an Georgias Seite verbrachte. Ich versuchte, meine Eifersucht nicht zuzulassen. Ich habe es wirklich versucht. Zu meiner Verteidigung sei gesagt, dass ich nach der Sache mit dem Ring verunsichert war. Aber was mich so richtig aufgebracht hat, war eine Erkenntnis, die mich mit Wucht traf, als ich ihre Arbeiten bewunderte. Georgia malt Blumen. Größtenteils Rosen. Ja. Rosen. Wie könnte ich seine Aufmerksamkeit ihr gegenüber nicht mit der Gravur des Rings in Verbindung bringen? Wie könnte irgendjemand es in einer ähnlichen Situation nicht tun? War sie irgendwann einmal seine Sub? Hat er ihr geholfen, ihre Karriere zu starten? Und wenn ja, was ist zwischen ihnen vorgefallen? Warum haben sie sich getrennt? Oder
sind
sie gar nicht getrennt? Bin ich nur eine Beilage?
Während eines Moments, als die beiden ziemlich vertraut miteinander wirkten, drehte sich mir tatsächlich der Magen um. In dieser Sekunde fragte ich mich abermals, was mit mir geschieht. Wie war ich von dem Mädchen, das niemanden brauchte, zu einer Frau geworden, die ein so intensives Verlangen nach einem Mann verspürt? Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass dieses neue Leben mich kontrollierte, nicht andersherum.
Ich musste schnell an die Luft und eilte zur Hintertür. Sobald ich die kühle Nacht von San Francisco spürte, holte ich tief Luft, doch ich fühlte mich immer noch, als könne ich nicht mehr atmen. Ich schlang mir die Arme um den Leib, denn die kleine Spitzenweste, die ich für den Abend angezogen hatte, wärmte mich kein bisschen.
Dann öffnete sich die Tür hinter mir, und ich wirbelte herum, entsetzt, ihn dort stehen zu sehen. Und verdammt sollte er sein – obwohl ich mich in der Galerie seinetwegen dermaßen unzulänglich gefühlt hatte, überwältigte mich in seiner Gegenwart immer noch ein verzehrendes, übermächtiges Brennen. Ich verübelte ihm das Gefühl und wollte nicht, dass er diese Macht über mich hatte.
Bevor ich seine Absicht erahnte, zog er mich um eine Ecke, sodass wir außer Sichtweite der Tür waren. Er presste mich gegen die Wand, und der warme Lichtkegel einer Lampe hüllte uns ein. Seine Oberschenkel nahmen meine in die Zange, seine Hände mein Gesicht. »Du bist aufgeregt. Ich will nicht, dass du aufgeregt bist.«
»Komisch«, sagte ich verbittert, »ich dachte nicht, dass es eine Rolle für dich spielt, was ich empfinde.«
Er liebkoste meine Wange mit dem Daumen. »Ah, Kleines, du bist verwirrt. Als dein Meister ist es mein größtes Verlangen und meine größte Verantwortung, dir Vergnügen, Glück und Sicherheit zu schenken. Dich aufzuregen bedeutet, dir gegenüber zu versagen. In dieser Abmachung wirst du mich zu
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