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Meister Antifer's wunderbare Abenteuer

Meister Antifer's wunderbare Abenteuer

Titel: Meister Antifer's wunderbare Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Brust aufblasen und diese kräftig reiben.
    Warum diese Bande von Affen – es mochten ihrer fünfzig sein – sich dieses Eiland zur Wohnung erwählt hatte, wie sie vom Festland aus hierher kamen und hinreichende Nahrung fanden… das mögen andre erklären. Wie Juhel sehr bald erkannte, war das zwei Meilen lange und eine Meile breite Eiland übrigens mit verschiedenen Arten, den Tropen gemeinschaftlicher Bäume bedeckt. Ohne Zweifel lieferten diese Bäume eßbare Früchte, was den Unterhalt der Vierhänder sicherte. Früchte, Wurzeln und Gemüse aber, die die Affen verzehren, mußten Menschen ebenfalls essen können. Darüber wollten sich Juhel, der Frachtschiffer und die Matrosen also zuerst Rechenschaft geben. Nach einem Schiffbruche, nach einer Nacht ohne Nahrung, ist es gestattet, Hunger zu haben und diesen, wenn möglich, zu befriedigen. Der Boden hier erzeugte, freilich im wilden Zustande, eine Menge solcher Früchte und Gemüse.
    Diese roh zu verzehren, ist nun nicht gerade ergötzlich, außer wenn man sich eines Affenmagens erfreut. Es ist aber nicht verboten, sie zu kochen, wenn man in der Lage ist, sich Feuer zu verschaffen.
    Ist das nicht, wenn auch schwierig, so doch möglich, selbst ohne Streichhölzchen zur Hand zu haben? Zum Glück hatte Nazim jedoch seinen Vorrath an solchen in Loango erneuert und das Kupferetui, das sie enthielt, war im Innern nicht feucht geworden. Mit dem ersten Tagesscheine lohte unter den Bäumen denn auch ein lustiges Holzfeuer auf.
    Die Schiffbrüchigen lagen rings um dasselbe. Meister Antifer und Zambuco grollten und murrten wie bisher. Der Zorn muß wohl nahrhaft sein, denn sie weigerten sich, an dem mehr als einfachen Frühstücke theilzunehmen, das aus einer Menge der kleinen Nüsse bestand, die bei den Bewohnern von Guinea sehr beliebt sind.
    Die Schimpansen verzehren diese aber auch sehr gern, und sie sahen die Eindringlinge wahrscheinlich nicht mit freundlichem Auge an, diese Fremden, die ihre Vorräthe verminderten. Bald hatten sie, theils umherspringend, theils unbeweglich dasitzend, doch alle Grimassen schneidend, um Meister Antifer und seine Gefährten einen Kreis gebildet.
    »Hier heißt’s in Acht nehmen! bemerkte Juhel seinem Onkel. Diese Affen sind starke Burschen, uns an Zahl zehnfach überlegen, und wir sind ohne Waffen….«
    Der Malouin machte sich um die Affen freilich keine Sorgen.
    »Hast Recht, mein Junge, sagte der Frachtschiffer. Das sind Herren, die mir die Gebote der Gastfreundschaft nicht zu kennen scheinen, und ihre Haltung ist ziemlich bedrohlich….
    – Hat es Gefahr für uns? fragte der ängstliche Ben Omar.
    – Nun, ganz einfach die Gefahr, tüchtig durchgeprügelt werden,« antwortete Juhel ganz ernst.
    Darauf hin wäre der Notar gern auf und davon gegangen… das war aber leider unmöglich.
    Barroso hatte inzwischen seine Leute zur Abwehr eines etwaigen Angriffes aufgestellt. Dann trat er zu einem, scharf beobachteten Zwiegespräch mit Saouk etwas zur Seite.
    Was sie besprachen, kann man sich ja denken. Saouk verhehlte nur schlecht seinen Verdruß darüber, daß dieser Schiffbruch den verabredeten Plan abermals zu zerstören drohe. So mußte ein andrer ausgeklügelt werden. Hier in dem Gewässer des Eilandes Nummer Zwei mußte irgendwo der Schatz Kamylk-Paschas vergraben liegen. Was Saouk thun wollte, nachdem er sich des Franzosen und seiner Begleiter entledigt, das gedachte er mit Hilfe Barroso’s und seiner Leute auszuführen. Obwohl der junge Kapitän keine Instrumente mehr zur Verfügung hatte, mußten die Angaben der letzten Notiz doch ausreichen, mit Aussicht auf Erfolg Nachsuchungen vorzunehmen, was Saouk nicht unterlassen wollte.
    Alles das wurde zwischen den beiden, einander würdigen Schurken sorglich verabredet. Natürlich sollte Barroso für den Verlust seines Fahrzeugs und der Fracht desselben reichlich entschädigt werden.
    Zunächst kam es darauf an, baldigst nach der Ortschaft Ma-Yumba zu gelangen. Vom Strande stießen eben einige Fischerboote ab, die deutlich zu sehen waren, da das nächste bald in der Entfernung von nur drei Meilen von dem Eiland vorüberkam. Bei dem schwachen Winde konnte es die Stelle des Lagers vor drei bis vier Stunden freilich nicht erreichen, dann sollten ihm Signale gegeben werden. Voraussichtlich verging der Tag also nicht, ehe die Schiffbrüchigen der »Portalegre« in einer der Factoreien des Fleckens untergebracht waren, wo sie sich einer gastfreundlichen Aufnahme versehen

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