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Meister Antifer's wunderbare Abenteuer

Meister Antifer's wunderbare Abenteuer

Titel: Meister Antifer's wunderbare Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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einen Grund dafür mitzutheilen, hätte man jene zu einer Verzögerung doch nicht bestimmen können. Und von dem Schatze Kamylk-Paschas durften sie doch auf keinen Fall etwas hören, sonst wäre das ganze Geheimniß preisgegeben gewesen.
    Das ist ja richtig, und doch mußte es Barroso und dessen Leuten ja schon auffallen, wenn sich Meister Antifer und Zambuco, von Juhel und Gildas Tregomain, von dem Notar und von Nazim begleitet aufmachten, das Lager zu verlassen.
     

    Meister Antifer und Zambuco hatten das Lager verlassen. (S. 306.)
     
    Hierin lag eine ernste Schwierigkeit. Wenn der Schatz nun entdeckt wurde, wie würden sich jene Leute verhalten, wenn die drei Fässer mit dem Hundertmillionenwerthe ausgegraben wurden? Konnte das eine Rotte Abenteurer, die den Strick zum Henken kaum werth waren, nicht zu Gewaltthaten jeder Art verführen? Zweimal so zahlreich wie Meister Antifer und seine Begleiter, hätten sie diese wohl bald überwältigt… mißhandelt… ermordet, und ihr Kapitän würde sie schwerlich zurückgehalten haben. Wahrscheinlich hätte er sie, in der Hoffnung auf den Löwenantheil von der Beute, dazu eher noch angefeuert.
    Den Meister Antifer freilich zu bestimmen, nur mit größter Vorsicht zu Werke zu gehen, ihm begreiflich zu machen, daß es besser sei, einige Tage zu verlieren, erst mit der Mannschaft von der »Portalegre« nach Ma-Yumba zu gehen sich dort häuslich einzurichten und nachher, wenn man diese verdächtigen Gesellen los war, nach dem Eiland in besonders dazu gemiethetem Boote zurückzukehren – das war kein so leichtes Ding. Juhels Onkel weigerte sich voraussichtlich doch, Vernunft anzunehmen… ihn konnte nichts vermögen, das Eiland ohne eine Untersuchung desselben zu verlassen… ihn hielt keine Ueberlegung zurück….
    Der gute Frachtschiffer wurde auch rücksichtslos davongejagt, als er sich ähnliche Bemerkungen erlaubte, auf die sein unlenksamer Freund einfach mit dem Rufe: »Also vorwärts!« antwortete.
    »Aber ich bitte Dich…
    – Ach was, bleib wo Du willst… ich brauche Dich nicht…
    – Nur ein wenig Klugheit…
    – Komm, Juhel!«
    Der junge Mann mußte gehorchen.
    Meister Antifer und Zambuco hatten das Lager verlassen. Gildas Tregomain und Juhel rüsteten sich, ihnen zu folgen. Die Schiffsmannschaft legte ihnen kein Hinderniß in den Weg. Auch Barroso schien sich nicht darum zu bekümmern, weshalb sie das Lager verließen.
    Woher kam diese Zurückhaltung?
    Daher, daß Saouk das ganze Gespräch verstanden und, da er die Nachsuchung weder verzögern noch verhindern wollte, es von ihm nur eines Wortes bedurft hatte, um den portugiesischen Kapitän zu verständigen.
    Barroso war darauf zu seinen Leuten zurückgekehrt, denen er befahl, an Ort und Stelle die Ankunft der Fischerboote abzuwarten und sich vom Lager jedenfalls nicht zu entfernen.
    Auf ein Zeichen Saouk’s setzte sich dann auch Ben Omar in Gang, um sich Meister Antifer anzuschließen, der ja nicht darüber erstaunen konnte, auch seinen Schreiber Nazim bei ihm zu sehen.
Zehntes Capitel.
Worin Meister Antifer und der Banquier Zambuco ungeheuer lange Nasen bekommen.
    Nach der Höhe der Sonne über dem Horizonte zu urtheilen, war es um acht Uhr morgens – oder »ungefähr so weit«, womit man sich zufrieden geben mußte, da die Uhren der Schiffbrüchigen durch eingeströmtes Wasser stehen geblieben waren.
    Wenn die Leute Barroso’s den Schatzsuchern nicht nachfolgten, so war das doch mit den Vierhändern anders.
    Etwa ein Dutzend Schimpansen trennte sich von dem Haufen, offenbar in der Absicht, die Eindringlinge zu begleiten, die sich erlaubten, ihre Insel zu durchsuchen.
    Die andern waren rund um das Lager zurückgeblieben.
    Unterwegs warf der Frachtschiffer immer einen Seitenblick auf die wilde Leibwache, die ihm mit abscheulichen Grimassen, mit drohenden Bewegungen und mit heiserem Geschrei antwortete.
    »Offenbar, so dachte er, können die Bestien mit einander sprechen. Ich bedaure nur, sie nicht zu verstehen. Es wäre doch lustig, in ihrer Sprache plaudern zu können!«
    Wahrlich, das wäre eine gute Gelegenheit zu philologischen Beobachtungen gewesen sich zu überzeugen, ob die Affen, wie es der Amerikaner Garner behauptet, Laute haben. die ihnen zur Bezeichnung gewisser Dinge dienen, wie
whouw
für »Futter«,
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für »Getränk«,
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für »Vorsicht!«, und ob in der Affensprache
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und
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fehlen, ob
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selten ist,
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wenig vorkommen und
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die Grundvocale sind. 1
    Bekanntlich hatte das

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