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Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
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dementsprechend
enttäuscht.
    „Was
dann?”.
    „Ich
habe einen letzten Kontakt, jemand der sich besser damit auskennt als
ich.”.
    „Womit
auskennt?”.
    „Ich
glaube, dass Geoffreys Erinnerungen gelöscht wurden. Jemand hat in
seinem Verstand ein Chaos verursacht und wenn es mir gelingt, oder
besser gesagt meinem Kontakt, dann könnten sich die Erinnerungen
vielleicht wieder sanieren lassen.”.
    „Meinst
du wirklich? Das ist ja furchtbar, dass jemand so in seinem Verstand
gefuhrwerkt hat. Wer ist denn dein Kontakt?”. Und das ist der
Moment dieser Nacht, in dem ich mir größte Mühe gebe, beim Lügen
nicht aufzufallen.
    „Eine
Art Freund aus meinem Clan. Ich kenne ihn schon, seitdem ich ein Ghul
war. Ich vertraue ihm.”.
    „Gut,
dann solltest du es auf jeden Fall versuchen und Geoffrey danach
wieder zurücklassen, sonst wird er gesucht.”. Und ich nicke nur
und weiß, dass ich nachher den Sabbat anrufen werde. Ein
verstörender Gedanke.

    Es
klingelt in der Leitung. Ich habe extra meine Bürotür verschlossen
und mich in die hinterste Ecke, weit entfernt von der Tür,
zurückgezogen. Ich kann es nicht leugnen, ich habe ein wenig Angst.
    „Melville,
schön dass du dich endlich meldest.”. Er kennt meine Handynummer?
Er klingt freundlich, wie immer.
    „Guten
Abend, Alfred.”.
    „Liegt
es an meinem kleinen Besuch vorgestern? Ich wollte dich nicht
drängen, nur mal schauen, was du so treibst. Bist du jetzt auf
Freiersfüßen, ja?”. Er hat meine Beziehung zu Andrew wohl richtig
gedeutet.
    „Nicht
so, wie du vielleicht denkst.”.
    „Was
verschafft mir also die Ehre? Wieder Lust auf eine Runde in der
Driving Range?”. Kurz höre ich das krachend hohle Geräusch des
brechenden Schädels seines Opfers.
    „Nein,
Alfred, es geht um etwas anderes.”.
    „Jetzt
werde ich neugierig. Willst du die Prinzregentin töten?”.
    „Nein.“,
sage ich sehr laut und bestimmt und er lacht nur hämisch. Und damit
er mit seinem Lachen endlich aufhört, sage ich weiter
    „Ich
brauche deine Hilfe.”.
    „Schon
wieder? Melville, denkst du nicht, dass es langsam Zeit wird, dass du
mir hilfst?”.
    „Was
kann ich dir anbieten?”.
    „Du
könntest mir verraten, wann du denn nun gedenkst, zu uns zu
kommen.”. Ich umgreife mein Handy fester.
    „Ich
weiß es nicht, Alfred. Bitte, gibt es etwas anderes?”.
    „Nun
gut, du Memme. Dann gib mir ein paar Informationen, die uns
weiterhelfen können.”.
    „Was
meinst du genau?”.
    „Na
komm schon, streng mal deine grauen Zellen ein bißchen an... Ach,
lass es lieber! Adressen, Namen, Zukunftspläne. Solche Dinge.”. Er
will als Gegenleistung, dass ich meine Domäne verrate. Doch ganz
sicher werde ich ihm nichts von Bedeutung sagen. Außer vielleicht...
    „Ich
kann dir Name und Adresse eines hochrangigen Ventrue sagen und wo er
gerne Sabbatmitglieder foltert.”.
    „Woohoo,
na, wer sagt es denn. Lass hören.”.
    „Sein
Name ist Rufus Safford.”
    „Klingt
schon mal ätzend.“, dann nenne ich ihm seine Privatadresse, die
seines Büros und natürlich das kleine umgebaute und unscheinbare
Gebäude, in dem ich selbst für ihn arbeiten musste. Irgendwie ist
es befreiend, das zu tun. Ich kann hören, wie er sich die Daten
aufmerksam notiert.
    „Braver
Melville. Was willst du also?”.
    „Ich
habe einen Ghul hier, dessen Gehirn manipuliert wurde. Ich tippe auf
die Beherrschung seiner Gedanken. Und ich muss Dinge erfahren, die
sicher nur er weiß.”.
    „Hmm,
das ist ziemlich langweilig, aber meinetwegen. Wann und wo?”.
    „Da
er schon bei mir ist und es schnell gehen soll, wie wäre das Hotel
in dem ich war, bevor du mich das erste Mal angesprochen hast. In
zwei Stunden. Frage einfach nach ‘Holmswood’.”.
    „Ist
das dein Pseudonym, wenn du unerkannt wo einchecken willst?
Holmswood?”. Und er lacht wieder laut. Und diesmal lasse ich ihn
gewähren. Ich warte geduldig, bis er weiter sagt
    „Du
weißt schon, dass, wenn du deine Kreditkarte zum Bezahlen
verwendest, ein guter Computerfreak dich ohne Probleme finden kann?
Was glaubst du, woher ich es wusste?”.
    „Es
geht auch mehr um die Namen, die man laut im Hotel ausspricht.”.
Doch ich ärgere mich ein wenig, ich habe an diese Spur, die ich so
hinter mir herziehe, nicht gedacht.
    „Gut,
Holmie, du bezahlst das Zimmer. Bis in zwei Stunden.“, er legt auf.
Ich atme tief durch. Eigentlich lief es ja ganz gut.

    Geoffrey
sitzt folgsam auf dem Stuhl vor mir im Hotelzimmer. Ich bin allein
mit ihm hergefahren,

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