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Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
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aufrecht
hin.
    „Ja,
Sir?”.
    „James,
ich benötige Ihre Hilfe. Erinnern Sie sich an den Butler von Mr
Cansworth? Geoffrey war sein Name”.
    „Natürlich,
Sir.”.
    „Ich
möchte, dass Sie sich ganz unverfänglich und ohne meine Person auch
nur zu erwähnen, nach seinem Verbleib erkundigen und gegebenenfalls
eine Kontaktmöglichkeit mit ihm herstellen. Es ist von äußerster
Dringlichkeit zu erfahren, wo er ist. Haben Sie verstanden, James?”.
    „Ja,
Sir, das habe ich. Aber bei wem soll ich nachfragen?”.
    „Ich
werde Ihnen die Nummer der Rezeption im Clanshaus geben. Für
gewöhnlich sind sie für solche allgemeinen Anfragen zuständig.”.
    „Sehr
wohl, Sir.“ und dann sieht er mich fragend an, ob es sofort
passieren soll und als antwortende Geste trete ich beiseite und deute
ihm zur Tür.
    „Sie
werden ein privates Telefon besitzen, verwenden Sie es für dieses
Gespräch. Nichts darf direkt auf mich zurückdeuten. Fühlen Sie
sich frei, in meinem Büro das Telefonat zu führen.”.
    „Danke,
Sir.“ und er schaltet geistesgegenwärtig das Bügeleisen ganz aus
und geht dann mit mir zusammen die Treppen nach oben. Auf dem Weg
deute ich den anderen mit einer Handbewegung, dass James es wagen
wird. Andrew hebt seine rechte Hand und drückt seinen Daumen als
glücksbringenden Wunsch.

    Ich
lausche dem Gespräch, um notfalls einzugreifen, falls James sich
verplappert. Aber er scheint tatsächlich relevante Informationen zu
erhalten. Er notiert sich eine Adresse und eine Telefonnummer,
verabschiedet sich höflich und legt dann auf.
    „Lebt
er noch?“, frage ich fast überrascht und James zuckt kurz
zusammen, als ihm bewusst wird, dass er einmal genauso enden könnte.
Unerwartet lebend.
    „Ja,
Sir. Er ist von einer Lady ihres Clans übernommen worden. Seine
Referenzen sind ja auch vorzüglich.”. Ich weiß, dass James das
mehr zu sich selbst sagt, als Hoffnung, dass er nach meinem möglichen
Ableben auch noch eine neue Anstellung findet. Ich lächle ihm nur
zu.
    „Dann
rufen Sie doch jetzt bitte dort an und versuchen Sie einen Termin mit
Geoffrey zu bekommen. Außerhalb seines Arbeitsplatzes natürlich.
Lassen Sie sich etwas einfallen.”. Er überlegt kurz, tippt dann
die Nummer ein und wartet. Und wie es sich gehört, scheint der
Butler selbst an das Telefon zu gehen. Und ich staune nicht schlecht,
dass James und er wohl auf der gleichen Butlerschule waren und er
angibt, ein Geschenk für einen bald auf Rente gehenden Ausbilder zu
planen. Und dass er sich zu diesem Zwecke einmal mit ihm treffen
möchte, um die Sache zu planen und zu organisieren. Und dieser Plan
ist so abwegig, dass er glatt als wirklich existent angenommen werden
kann. Nachdem er aufgelegt hat, sagt er
    „Er
muss morgen in aller Frühe auf den Fischmarkt, um Gäste seiner
Arbeitgeberin am Abend versorgen zu können. Er hätte bei dieser
Tätigkeit Zeit sich zu unterhalten.”.
    „Um
wie viel Uhr genau, James?”.
    „Ab
fünf Uhr wird er dort sein und am Eingang auf mich warten.”. Oh
je, das ist schon sehr spät für mich. Ich verdanke nur dem Winter,
dass sich meine Wachzeit mehr in menschlich kompatible Zeiten
wandelt, doch spätestens um sechs Uhr werden mir die Augen zufallen.
Ich brauche auf jeden Fall mein Klüngel als Schutz, um meine
Heimreise sichern zu können.
    „Ich
danke Ihnen, James. Sie können jetzt weiter bügeln.”. Er verbeugt
sich und macht sich gleich auf den Weg zurück in die Waschräume.
Und ich trete zu meinem Klüngel und weihe sie in den Plan ein.
Niemand hat etwas dagegen. Und um nicht ganz aufzufallen, beschließen
wir als Erstes morgen unsere offizielle Archivaufgabe anzutreten und
sogar ein wenig daran zu arbeiten. Ich leite jetzt wohl ein
konspiratives Klüngel.

Vitamin B

    Wir
bringen den Aufenthalt im Elysium ohne zu murren hinter uns und ich
habe das Gefühl, dass unsere kleinen Extraaufgaben mein Klüngel
durchaus motivieren. Man muss sie nur leistungsgerecht fordern und
schon ziehen sie an einem Strang. So wie ich es in meiner Firma auch
bevorzuge.
    Um
kurz vor fünf Uhr gelangen wir auf das Marktgelände. Es stinkt
fürchterlich, jetzt, wo ich nicht einmal mehr einen Geschmackssinn
dafür habe, ist mir intensiver Fischgeruch erheblich zuwider. Zum
Glück muss ich nicht atmen.
    Vanessa
begleitet mich, Andrew wartet im Wagen, um als Fahrer schnell
einsatzbereit zu sein und Daniel behält mit etwas Abstand die
Umgebung im Auge.
    Vanessa
und ich wechseln kein Wort, die Chance auf Einigung und

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