Melville
stellvertretend
„Es
gibt wohl verschiedene Ausprägungen. Und je nach Aktivitätsgrad von
unserer Seite, gibt es Wissende auf ihrer. Wie ein
selbstregulatorisches System... aber kein Grund, die Füße
hochzulegen und es sich selbst zu überlassen. Sie müssen getötet
werden.”.
„Muss
das denn so drastisch sein?“, fragt Vanessa.
„Ich
stimme da Sheryl... oder Gustav... ganz zu. Wie redet ihr zwei
eigentlich miteinander?”, frage ich und fast fahre ich vor Schreck
in die Leitplanke, als Gustav mit tiefer Stimme in meinem Kopf
antwortet
„
Telepathie
.”.
„Tue
das nicht noch einmal, Gustav!“, sage ich laut und die anderen
sehen mich irritiert an, während Sheryl leise lacht. Damit die zwei
es aber auch verstehen, sagt sie
„Wir
reden telepathisch. Schon immer.”.
„Cool!“,
antwortet Vanessa nur naiv und ich versuche immer noch
sicherzustellen, dass er nicht in meinem Kopf ist. Aber wie macht man
so etwas?
„Wir
gehen so vor, wie eben auch.“, sagt Daniel vollkommen unberührt
von der Szene.
„Wir
verschwinden in der Gleichgültigkeit, durchsuchen die Anlage, nehmen
Informationen mit und dann nichts wie raus.”. Er wirkt etwas
angespannt bei seinen Worten. Ich vermute, dass auch Daniel bereits
mit ihnen Kontakt hatte, aber seine Erfahrungen nicht teilen möchte.
Ich
biege in den Industriepark ein und muss feststellen, dass wie nicht
ohne Weiteres auf das Gelände gelangen werden. Zugangskontrollen und
menschliches Wachpersonal versperren uns den Weg, so dass ich
genötigt bin, vor der Einfahrt zu wenden und auf einem
weiterweggelegenen Parkplatz zu parken.
„Und
jetzt?”, frage ich und Sheryl antwortet
„Gustav
wird für uns auf das Gelände gehen und herausfinden in welchem der
vielen Industrieanlagen sie stecken.”.
„Und
wie soll das klappen?“, fragt Vanessa.
„Er
wird eine transzendente Reise antreten und durch die Seelenfäden
erkennen, wo sich Jäger gesammelt haben.”.
„Was
für eine Reise?“, fragt Vanessa weiter.
„Man
kann es mit Seelenwanderungen vergleichen, nur kontrollierter und
effektiver.“, antwortet Sheryl auch auf diese Frage. Und dann sehe
ich im Rückspiegel, wie Gustav sich zurücklehnt, die Augen schließt
und sein Körper schließlich sämtliche Anspannung verliert. Die
Mächte der Malkavianer sind schon erstaunlich und den Respekt und
die Angst vor ihnen haben sie durchaus verdient.
„Wie
lange wird das dauern?“, frage ich.
„So
lange wie es dauert.“, sagt sie nur lapidar.
„Wir
werden hier warten und seinen Körper beschützen. Er ist sehr geübt
in solchen Dingen, er wird es schaffen.”. Ich sehe auf die Uhr im
Wagen. Kurz nach zwei Uhr, hoffentlich dauert es nicht zu lange.
Zwanzig
Minuten später fährt Gustav plötzlich hoch. Wir erschrecken erst,
doch er wirkt dann ganz ruhig, als wäre es das Normalste der Welt
sich so zu bewegen. Ich drehe mich herum und sehe Sheryl an, die
sicher gerade Informationen erhält.
„Sie
sind im Westen der Anlage, in einem Labor für Getreideforschung. Sie
arbeiten an Etwas im Erdgeschoss und sind gerade abgelenkt. Das ist
unsere Chance.”. Mir schwant eigentlich nichts Gutes, so dermaßen
in ihr Revier einzudringen, aber wir müssen handeln.
„Dann
werden wir jetzt wieder für die Augen der anderen verschwinden und
beeilen uns mit der Untersuchung des Forschungsbereiches.”. So
steigen wir wieder aus, nehmen unsere Formation an und machen uns auf
den Weg, der länger ist als erwartet.
Ungesehen
können wir die Absperrungen passieren und müssen auch auf dem
Gelände selbst fast eine Viertelstunde laufen, bevor wir vor dem
Gebäude zum Stehen kommen.
„Das
ist es?”, frage ich ungläubig. Es ist ein riesiger grauer Kasten,
viele Zu- und Ableitungen sind zu sehen und es wirkt allgemein etwas
heruntergekommen.
„Ja,
da sind sie drin.“, sagt Sheryl und Gustav geht zur Eingangstür,
die mit einem Kartenlesegerät versehen ist. Sheryl legt eine Hand an
seine Schulter, so dass er beide Hände frei hat. Er holt einen
kleinen Handcomputer aus seiner Jackentasche und zieht eine
Blankomagnetkarte aus dem Gerät. Erst zieht er die Karte durch den
Leseschlitz, was eine Verweigerung des Systems nach sich zieht. Liest
dann seine Karte wieder ein und tippt auf seinem Computer Daten ein.
Dann versucht er es erneut und die Tür gibt tatsächlich ein Signal
ab und sie lässt sich öffnen. Wir treten hinein. Nur ein karges
Betontreppenhaus mit Warnschildern zu möglichen Feueralarmen,
Fluchtwegen
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