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Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
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und Stolperfallen. Wie man es für solche Gebäude auch
erwartet.
    „Wir
müssen in das zweite Stockwerk, sie sind im Erdgeschoss. Aber im
zweiten Stock finden die eigentlichen Analysen statt.”.
    Gustav
geht wieder voran und im engen Treppenaufgang bleibt uns nichts
weiter übrig, als brav hintereinander her zu laufen.
    Im
zweiten Stockwerk dann benötigt Gustav keinen ersten Fehlversuch,
anscheinend hat die Entschlüsselung unten gereicht, und öffnet uns
flott die Tür. Wir huschen schnell hindurch, um nicht durch die
Bewegung im Eingangsbereich auf uns aufmerksam zu machen. Sofort
sticht mir der Duft von Konservierungsmittel in die Nase. Scharf und
ätzend und ich stelle umgehend leichte Atmungen und das Reden ein.
    Erst
erkennen wir dunkle Büros und Geräteräume mit blinkenden Kästen
und Behältern voller Chemikalien. Einige Meter vor uns ist auf der
rechten Seite ein großer Laborbereich, aus dem Licht scheint. Wir
gehen voran und treten vorsichtig um die Ecke und ich bekomme den
Mund nicht mehr zu. Ich sehe große Plexiglastanks, angefüllt mit
Flüssigkeit und in ihnen schwimmen Kreaturen sämtlicher
Ausprägungen. Wir gehen etwas weiter hinein und ich spüre deutlich
Vanessas festen Griff an meiner Hand. Jeder ist für sich von der
Erkenntnis erschlagen, dass solche Arbeiten existieren. Ich erkenne
Wesen, die dem ähneln, das uns auf dem Kraftwerksgelände
angegriffen hat. Dann sind noch tierischer anmutende dabei und ich
erkenne auf einem Hinweisschild die Worte ‘Homo sapiens lunatensis’
- Werwölfe. Es ist nicht nur einer, eher eine ganze Reihe. Ich falle
fast nach hinten, als ich mich dichter heran bewege, um sie zu
betrachten und einer sich plötzlich etwas bewegt.
    „Scheiße,
die leben ja noch!“, ruft Vanessa aus und sofort zischt Sheryl,
dass wir leise sein sollen. Ich drehe mich herum und erkenne eine
andere Reihe und sehe Menschen in den Gefäßen. Doch das Schild sagt
etwas anderes. ‘Homo sapiens vampiris’ und ich bekomme Angst.
Unsagbare Angst, ich will so auf keinen Fall enden, lieber bin ich
tot! Es sind an die zwanzig Behälter in dem Raum aufgestellt und
immer wieder bewegen sich die Gefangenen, doch keiner scheint bei
wirklichem Bewusstsein.
    „Wir
müssen sie befreien!”, flüstert Vanessa.
    „Nein,
darum kümmert sich der Sheriff!“, antworte ich bestimmt. Gustav
zieht uns plötzlich in einen Nebenraum und wir müssen ihm folgen,
um die Kette nicht abreißen zu lassen.
    „Gustav.
Es ist genug, das reicht als Information.”, doch er hört nicht auf
mich. Er öffnet eine Schleusentür und führt uns hinein. Und als
ich begreife, was ich da sehen muss, wird mir schlecht. Richtig übel
und ich muss mich sehr konzentrieren, nicht einfach wegzurennen.
    Hinter
einer Glaswand ist im dämmrigen Licht ein Vampir gefesselt. Er
schreit laut, seine Eckzähne sind ausgefahren und er zerrt an seinen
Fesseln. Doch man hört nichts, da der Raum schallisoliert zu sein
scheint. Über der armen Seele hängt ein Gefäß aus dem in
regelmäßigen Abständen eine hautzerfressende Flüssigkeit tropft.
Kurz nach dem Auftreffen schreit er wieder vor Schmerz und beginnt
sich instinktiv zu heilen. Nur, um einige Augenblicke darauf,
demselben Leid zu erliegen. ‘Das Loki-Experiment’ steht nur auf
einem der großen Aktenordner in den Regalen neben uns. Ich drehe
mich herum, ich muss hier raus und da scheine ich nicht der Einzige
zu sein. Daniel wirkt ganz verstört und ich bin mir nicht sicher,
wie lange sich Vanessa noch zurückhalten kann, das ganze Labor
auseinanderzunehmen. Als wir gerade wieder Richtung Ausgang wollen,
kommt aus einem der Büros ein Mitarbeiter, er trägt einen weißen
Kittel und notiert etwas auf einem Klemmbrett. Wir drängen uns
seitlich an ihm vorbei, da hebt er den Kopf, lauscht in unsere
Richtung und fragt dann
    „Ist
da jemand? Carl, bist du es?”. Anscheinend kann er uns hören, wie
auch immer ihm das möglich ist. Und Sheryl drängt uns plötzlich
stehen zu bleiben, damit unsere Schritte ihn nicht weiter aufmerken
lassen. Kurz darauf erscheint der Kopf eines dunkelhäutigen Mannes
aus einem der anderen Labore und fragt
    „Was
ist?”.
    „Ich
habe etwas gehört? Hast du gerade ein Experiment laufen?”.
    „Nur
ein Selbstheilungstest, aber den können wir nicht hören. Warum?”.
    „Komisch...“
und er geht plötzlich auf uns zu und bleibt nur wenige Zentimeter
vor Daniel stehen, der sich krampfhaft an die Wand drückt und die
Augen

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