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Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
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Umständen zum Problem werden. Und nur kurz muss
ich darüber nachdenken, dass Andrew, als Brujah, ja hier auch ein
und aus ging und im Archiv arbeitete. Er wird sich offiziell
abgemeldet haben. Ich könnte Ms Goldbaum fragen, ob er einen Zielort
hinterlassen hat... nein, nein, ich muss mich zurückhalten.
Persönliches hat hier jetzt nichts verloren!
    Dann
bleiben wir vor einer riesigen Doppelflügeltür stehen und unser
Begleiter öffnet sie für uns und deutet hinein. Ich gehe voran, wie
es sich für einen Klüngelsprecher gehört. Hinter mir laufen meine
vier konspirativen Mitwisser und gemeinsam gehen wir durch den großen
Saal. Es wirkt wie in einem Geschichtsmuseum, Flaggen und Landkarten
an den Wänden. Ölgemälde von sicher berühmten Persönlichkeiten
ihrer Blutlinie und schwere Teppiche auf dem knarzenden Parkett. Ms
Goldbaum redet in einer Ecke mit einer mir unbekannten Person, also
bleibe ich nach einigen Schritten mit nötigem Abstand stehen und
sehe wartend zu ihr. Sie verabschiedet ihren Gesprächspartner
schnell, der daraufhin durch eine Nebentür verschwindet. Mit festen
Schritten, Ms Goldbaum ist eine hochgewachsene und etwas herb
anmutende Frau mittleren Alters, kommt sie auf uns zu. Ihre
hellbraunen Haare sind zu einer strengen Hochsteckfrisur drapiert und
mit zackigen Bewegungen reicht sie mir ihre Hand.
    „Mr
Lancaster.“, sagt sie mit rauchiger Stimme, nickt der restlichen
Gruppe zu und deutet auf eine Sitzgelegenheit in der Ecke. Ich hebe
die Tasche über die Schulter und sage
    „Wir
sind sehr in Eile, Ms Goldbaum, wenn ich Ihnen schon einmal die
Tasche reichen dürfte? Ich hoffe Sie wurden durch Ms Manister
aufgeklärt?”. Sie dreht sich wieder zu mir und versteht, dass ich
mich nicht setzen möchte und sie akzeptiert meine Entscheidung.
    „Ich
bin durch Ms Manister ausgiebig informiert worden und weiß, welche
Bürde Sie mit sich tragen.”. Sie streckt die Hand aus und mit
etwas Überwindung gebe ich diese Beweisstücke in ihre Obhut.
    „Diese
Dokumente haben das Potential, die Londoner Domäne tiefgreifend zu
verändern. Und das betrifft wohl zum größten Teil meinen Clan.
Bitte, passen Sie gut auf diese Papiere auf.”. Sie lächelt mich an
und wirkt positiv überrascht von meiner Ehrlichkeit.
    „Natürlich,
Mr Lancaster. Diese Tasche wird das Clanshaus erst wieder zu den
öffentlichen Verhandlungen das Gebäude verlassen. Auch gegen
mögliche Befehle von Ms Youngfield.”. Ich schweige kurz und muss
mich dann leise räuspern. Ja, eine Revolte steht London bevor und
ich und mein Klüngel sind eine treibende Kraft in diesem Mahlwerk.
    „Wir
werden uns jetzt weiter auf den Weg machen. Ich danke Ihnen für Ihre
Hilfe, Ms Goldbaum.”. Ich frage mich, wie ich nach all dem, was
heute Nacht passiert ist, so abgeklärt und nüchtern die Situation
meistere. Ich überrasche mich selbst und bin froh, dass meine
Gefühle annähernd taub in mir liegen und mich nicht weiter stören.
    „Wir
sehen uns, Mr Lancaster, wenn Sie und Ihr Klüngel uns morgen von
ihren Erlebnissen berichten werden.”. Ich sehe sie kurz fragend an
und sie antwortet
    „Morgen,
zweiundzwanzig Uhr, hier in diesem Raum.”. Ich verbeuge mich
höflich, lege die Hand wie zum Schwur an die Brust und sage
    „Selbstverständlich,
Ms Goldbaum. Wir werden anwesend sein. Einen guten Abend noch,
Primogenin”. Ich erhebe mich wieder, erkenne ihr zufriedenes
Lächeln und drehe mich zum Gehen herum.
    „Mr
Lancaster?“, höre ich sie sagen, als auch die anderen mir schon
beginnen zu folgen.
    „Ja,
Ms Goldbaum?”.
    „Passen
Sie auf sich auf.”. Ich nicke nur und gehe dann endgültig hinaus.
Auf uns wartet noch einiges an Arbeit. Und die Pflicht ruht nicht.

    Dann
sitzen wir auch bereits wieder im Wagen. Alle fünf, denn natürlich
sollen Sheryl und Gustav uns weiter schützen. Offensiv sind wir
schwach, aber die Informationen sind unsere Stärke. Ich blicke auf
die Uhr, es ist bereits weit nach Mitternacht, wir werden uns beeilen
müssen. Es ist knapp eine Stunde bis in das Industriegebiet von
Corringham.
    „Kennt
sich jemand mit Jägern aus?“, fragt Daniel in die Runde. Mit etwas
Verzögerung antwortet Sheryl
    „Gustav
hatte bereits mit ihnen zu tun. Fanatische Anhänger ihrer Arbeit und
sie glauben, mit unserer Vernichtung die Welt besser zu machen.”.
Ich lache kurz laut auf.
    „Wir
reden hier doch nicht von Kreuze-Schwingern und Weihrauch-Söldnern,
oder?”. Es dauert wieder etwas und Sheryl antwortet

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