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Memento für Maybelle

Memento für Maybelle

Titel: Memento für Maybelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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dieses
Fotografen-Freundes ?«
    »Sie glauben doch wohl nicht,
daß Yvonne blöd genug wäre, ihn mir zu verraten ?«
    »Wo genau soll sich das alles
abgespielt haben ?«
    »In West-Hollywood. Er hatte
eine Wohnung in der Eucalyptus Street. Das habe ich
jedenfalls dem Zeitungsbericht entnommen .«
    »Sie erinnern sich an diese
Wohnung nicht ?«
    »Mir fehlen volle
achtundvierzig Stunden«, antwortete er geduldig. »Sie kennen mich. So lange ich
bei meinem Champagner bleibe, bin ich topfit. Aber sobald ich durcheinander
trinke, ist bei mir Mattscheibe. Wenn ich mich richtig volllaufen lasse,
erinnere ich mich an gar nichts mehr. Ich bin schon an den unmöglichsten
Plätzen wieder zu mir gekommen .«
    »Wo ist es diesmal gewesen ?«
    »Ich hatte Crystal gesagt, daß
ich für eine Weile ausgehen würde«, erwiderte er. »Das war Samstag nachmittag . Irgendwann am späteren Montag nachmittag klingelte es an
der Haustür. Als sie aufmachte, fand sie mich draußen auf der Schwelle.
Vollkommen weggetreten.«
    »Sie sind wirklich eine große
Hilfe, Craig«, stellte ich fest.
    »Ich weiß .« Er nahm bedächtig einen Schluck von seinem Champagner. »Aber lassen Sie mich
nicht im Stich, Rick. Bringen Sie für mich die Wahrheit in Erfahrung. Geld
spielt selbstverständlich keine Rolle. Ich zahle, was Sie mir in Rechnung
stellen .«
    »Ihre Großzügigkeit überwältigt
mich, Craig .«
    »Sie sind meine einzige
Hoffnung, alter Junge !«
    »Wo haben Sie Yvonne
kennengelernt ?«
    »Wie ich Ihnen schon sagte,
habe ich diesen lausigen Film in Marokko abgedreht. Dann beschloß ich, nach Los
Angeles zurückzukehren. Ich hatte einiges mit meinem Agenten zu besprechen.
Außerdem liebe ich diese Stadt. Also habe ich dieses Haus gemietet, was mich
ein Vermögen kostet. Ironie des Schicksals, wie? Ich meine, daß ich ein Haus
miete, das mir einmal gehört hat ?«
    »Ja, heller Wahnsinn«,
pflichtete ich ihm bei. »Aber Sie wollten mir erzählen, wie Sie Yvonne Prentice
kennengelernt haben .«
    »Crystal gehört zu meinen
ständigen Bewunderinnen«, fuhr er fort. »Sie ist eine
Art von Filmstar-Groupie, verstehen Sie? Mit Craig Forrest ins Bett zu gehen,
ist für sie das Größte. Ich habe ihr erlaubt, hier bei mir zu wohnen, weil ich
so ungern allein bin. Aber sie ist nicht scharf darauf, mit mir in der
Öffentlichkeit gesehen zu werden, deshalb gehen wir nie zusammen aus. Wir laden
höchstens Leute ein, wenn wir Lust auf eine Orgie haben oder auf ein bißchen
Gruppensex oder so etwas. Crystal ist übrigens auch dafür sehr zu haben .«
    »Na fabelhaft«, sagte ich. »Das
wäre also das Thema Crystal gewesen .«
    »Ich versuche bloß, Sie
möglichst umfassend ins Bild zu setzen«, meinte er vorwurfsvoll. »Yvonne habe
ich auf einer Party kennengelernt. Ein Superweib. Blond, mit einem dollen
Busen. Aber ein Aas auf der Geige, das kann ich Ihnen sagen! Nur habe ich das
leider zu spät gemerkt. Sie ist Witwe. Der Mann war Rennfahrer. Er hat vor ein
paar Jahren in Monaco eine Kurve zu schnell genommen und hinterher mußte, was
von ihm übrig war, von einer Wand abgekratzt werden. Wir sind dann zusammen von
der Party weggegangen und haben den Rest der Nacht in Yvonnes Wohnung verbracht .« Er lachte unfroh. »Im Bett ist sie allerdings ein
Erlebnis gewesen .«
    »Wo wohnt sie ?« fragte ich interessiert.
    »The Palisades .
Aber Sie vergeuden Ihre Zeit, wenn Sie dort nach ihr suchen. Als sie wegen der
Fotos anrief, sagte sie, daß sie ausziehen würde, weil sie Angst hätte, ich
würde mit ihr das gleiche machen wie mit ihrem Bruder .«
    »Okay«, nickte ich. »Wer hat
die Party gegeben ?«
    »Al Hinds «,
erwiderte er. »Der Produzent. Es war bei ihm zu Hause. In Beverly Hills. Nur
ein kleiner Kreis. Höchstens ein Dutzend Leute. Sie kennen diese Art von Party.
Pot und pornographische Filme und ein bißchen Partnertausch. Al hat eine
Fernsehkamera in seinem Schlafzimmer. Alles sehr wirkungsvoll.«
    »Vielleicht weiß Al Hinds , wo ich sie finden kann ?«
    »Vielleicht.« Er zupfte nervös
an seinem Bart. »Aber wenn Sie mit ihr reden, Rick, wird sie merken, daß Sie
für mich arbeiten. Ich meine, sie könnte es mit der Angst kriegen und zur
Polizei laufen. Aber Sie sind natürlich der Fachmann und können die Sache
anfassen, wie Sie wollen. Nur...«
    »Eins habe ich mir vor drei
Jahren geschworen«, unterbrach ich ihn kalt. »Nie wieder einen Rat von Ihnen
anzunehmen. Im Fall Maybelle habe ich leider auf Sie gehört. Erinnern Sie sich

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