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Memento für Maybelle

Memento für Maybelle

Titel: Memento für Maybelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Geschenk von mir«,
sagte ich zu Yvonne. »Du kannst damit machen, was du willst .«
    »Du meinst«, erwiderte sie mit
etwas zittriger Stimme, »wenn ich dir die Aufnahmen zurückgebe, Rick, würdest
du sie an einen sicheren Ort bringen und für mich aufheben, bis ich sie brauche ?«
    »Was du möchtest«, bestätigte
ich.
    »Dann gäbe es für mich keine
Probleme mehr«, meinte sie. »Craig müßte mich heiraten und der
Vermögensregelung zustimmen, nicht wahr ?«
    »Warum fragst du ihn nicht
selbst ?«
    »Wäre das so, Craig ?«
    »Zum Teufel mit euch beiden«,
knurrte er. »Ja!«
    Sie nahm die Fotos mit beiden
Händen, riß sie langsam mittendurch und ließ die Fetzen in Craigs Schoß
flattern.
    »Was?« Er starrte sie
fassungslos an.
    »Mein Geschenk an dich«,
versetzte sie. »Am besten du verbrennst sie...«
    »Ja, aber...«, murmelte er
schwach.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt,
daß sie ein nettes Mädchen ist«, erklärte ich.
    »Hey!« Seine Stimme klang
plötzlich wieder voller. Auch die Farbe kehrte in sein Gesicht zurück. »Dann
sollte das alles wohl nur ein Spaß sein, wie? Ihr hattet das miteinander
abgesprochen, damit der arme, alte Craig ein bißchen ins Schwitzen gerät ?«
    »Es war kein Spaß, Craig«,
sagte ich. »Es war allein meine Idee. Ich dachte, das sei ich Ihnen für
Maybelle schuldig. Sie hätten auf alles eingehen müssen, was Yvonne gewollt
hätte .«
    »Ja«, nickte er, wobei er
mühelos verdrängte, was Yvonnes Geste bedeutet hatte. » Na, jedenfalls bin ich
froh, daß es überstanden ist !«
    »Sie fühlen sich nicht einmal
verschmäht, Craig ?« erkundigte ich mich.
    Er wurde plötzlich sehr still.
Dann wandte er zögernd den Kopf und sah Yvonne an.
    »Du hättest mich heiraten
können, Baby«, sagte er in verdutztem Ton. »Du hattest mich vollkommen in der
Hand !«
    »Ich habe meine Meinung
geändert, Craig«, erwiderte sie.
    »Warum?«
    »Das ist doch egal«, wehrte sie
ab. »Ich möchte nicht persönlich werden, Craig .«
    Seine Miene verdunkelte sich.
»Rede! «
    »Nun ja«, sie zuckte die
Achseln, »wenn du darauf bestehst. Du bist natürlich ein Superstar, Craig. Aber
ich bin nicht ganz überzeugt, ob es wirklich so aufregend sein würde, mit dir
verheiratet zu sein. Ich meine... äh... du wirst nicht gerade jünger, und du
trinkst zuviel und...«
    »Ich bin noch jung!
Zweiundvierzig ist doch schließlich nicht alt !«
    »Aber der viele Alkohol.« Sie
schüttelte zweifelnd den Kopf.
    »Den vertrage ich sehr gut«,
schrie er aufgebracht. »Ich trinke doch bloß französischen Champagner. Bei dem
muß der Alkohol nicht durch den Blutstrom, sondern...«
    »Das brauchst du mir nicht zu
erklären«, unterbrach sie ihn sanft.
    »Verdammt! Ich bin in den
besten Jahren! Mit mir verheiratet zu sein, wäre für jede Frau das
Aufregendste, was ihr passieren kann! Ich bin der beste Liebhaber, den du je
gehabt hast. Und das weißt du !«
    »Da würde ich nicht so sicher
sein«, versetzte sie mit einem Augenzwinkern in meine Richtung.
    »Du eingebildete, dumme Gans !« brüllte er aus vollem Hals. »Was denkst du dir
eigentlich, mir einen Korb zu geben ?«
    »Nur eine kleine Frage, Craig«,
sagte sie plötzlich lebhaft werdend. »Machst du mir etwa einen Heiratsantrag ?«
    »Selbstverständlich tu ich das !« brüllte er. »Heiratest du mich nun oder nicht ?«
    »Ich werde darüber nachdenken«,
erwiderte sie kühl, »und dir dann Bescheid sagen .«
    Die Adern auf seiner Stirn
schwollen an. »Wann?«
    »In ein paar Minuten«, sagte
sie. »Sobald Rick sich verabschiedet hat .«
    »Ja, da fällt mir ein, daß mir
eine Mitarbeiterin der Trushman -Agentur die Rechnung
vorbeibringen wollte«, reagierte ich schnell. »Bis demnächst einmal.«
    »Wenn es nach mir geht, nicht
so bald, Sie Halunke !« sagte Craig mit Nachdruck.
    Ich fuhr zu mir nach Hause
zurück. Es war ein schöner Nachmittag. Die Sonne hatte sich durch den Smog
gekämpft, und der Himmel leuchtete blau. Ich zog mir eine Badehose an, sprang
in den Swimming-pool und schwamm ein paar Längen. Dann legte ich mich an den
Beckenrand und ließ mich von der Sonne trocknen.
    Es war gegen halb sechs, als es
an der Haustür klingelte. Die Mitarbeiterin der Trushman -Agentur
war pünktlich.
    Sie ging an mir vorbei ins
Wohnzimmer, und ich folgte ihr. Sie trug dasselbe rohseidene Kostüm, das sie
bei ihrem ersten Besuch angehabt hatte, mit einer weißen Bluse darunter.
Diesmal ließ sie sich auf der Couch nieder, preßte die Knie zusammen

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