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Men in Black II

Titel: Men in Black II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther M. Friesner
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hinzukamen und sich um seinen Körper wickelten, bis er beinahe zur Gänze in dem zuckenden, lähmenden Dornengestrüpp verschwunden war.
    Vor Entsetzen wie gelähmt, erstarrte Laura mitten im Schritt und beobachtete ungläubig, was mit dem Mann geschah, den sie liebte.
    »Jay!«, schrie sie vergeblich, als Serleenas Wurzeln ihn vollständig umschlangen.
    Von irgendwo innerhalb der Kreatur ertönte Jays wehleidige Stimme. »Kay! Wie wär’s mit ein bisschen Unterstützung?«
    Kay zog seine Waffe und feuerte. Der Treffer trieb das Monstrum zurück, hielt es jedoch nicht auf.
    »Laura! Legen Sie das Armband in die Kapsel«, befahl er, ehe er die nächste Ladung abfeuerte. Dieses Mal riss der Schuss ein Loch in Serleenas Leib.
    Jays Kopf tauchte in dem Loch auf, als wäre er ein Erdmännchen auf Speed, nur um sofort wieder hineingesaugt zu werden.
    Kay schoss noch einmal auf das Monstrum, und dann noch einmal, nur zur Sicherheit; er tat sein Bestes, Laura Deckung zu geben, die immer noch wie gebannt auf das Grauen starrte, dass sich vor ihr aufbaute.
    Serleena schüttelte die Wirkung der Schüsse einfach ab, sammelte sich und ging erst recht auf Kay und Laura los. Kay schoss erneut auf das Monster und riss neue Löcher in das Durcheinander neuraler Wurzeln. Dieses Mal lugte eine von Jays Schultern aus einem der Löcher in dem monströsen Alien hervor; der Stoff seines eleganten Jacketts schwelte wie ein schlecht gelöschtes Feuer.
    »Aaaaahhhhgh! Zielen Sie … höher!«, war eine zutiefst verärgerte Anweisung aus dem Inneren der Kreatur zu vernehmen.
    »Ihm geht’s gut«, rief Kay Laura zu, ehe er dem Monster direkt ins Gesicht schoss. Ein Treffer, der die ohnehin arg beschädigte Schönheit Serleenas weiter in Mitleidenschaft zog und sie zu Boden warf.
    Doch sie war eine Kriegerin. Krieger geben nicht auf, nur weil irgendein jämmerlicher Erdling mit einem überentwickelten Todeswunsch ihr Mascara verwischt. Krieger töten. Dann schauen sie in den Spiegel und bringen ihr Make-up in Ordnung. Serleena stolperte zurück, fing sich und stürzte sich taumelnd auf Kay und Laura.
    »So was macht er dauernd«, brüllte Kay Laura zu, in dem verzweifelten Versuch, sie dazu zu bewegen, aus ihrer Erstarrung zu erwachen, bevor es für sie alle zu spät war.
    »Laura, das Armband!«
    Sie fuhr aus ihrer Trance auf und rannte zu der Kapsel. Kay stieß ein stummes Dankgebet aus und gab eine weitere Salve ab. Schuss um Schuss feuerte er mit ruhiger Hand und sicherem Auge auf die immer näher kommende Serleena. Wieder und wieder und wieder traf er das Ungeheuer, doch er konnte es nicht aufhalten; es wurde allenfalls langsamer, aber nicht langsam genug.
    Der ganze dornige, wurmförmige Leib der Außerirdischen war mit einem wirren Lochmuster verziert.
    Plötzlich steckte Jay den Kopf aus einem der Löcher an der Körperunterseite und verkündete: »Sie machen sie nur wütend!«
    Peng! Ein Schuss, dann wurde Jay wieder zurück in das Monstrum gerissen.
    Doch einen guten Soldaten hält nichts auf. Wieder tauchte sein Kopf in einem der Löcher auf, einem anderen als zuvor, und er fügte hinzu: »Wir brauchen …«
    Peng! Peng! Zwei weitere Schüsse trafen das Monster.
    Mit einem schlürfenden Geräusch verschwand Jay erneut.
    Aber nicht lange. Wie in einem verzerrten, verrückten Hau-den-Maulwurf-Spiel tauchte Jays Kopf nun aus einem dritten Loch in Serleenas vielfach perforiertem Körper auf. Er bekam gerade noch die Worte: »… eine größere …« heraus, ehe Kay drei weitere Schüsse abfeuerte und Serleena ihn wieder absorbierte.
    »…  Waffe!«, brüllte Jay so laut er konnte. Verdammt, es schien, als würde er den Satz nie zu Ende bringen. Doch es war eben nicht einfach, zu Wort zu kommen, wenn Kay sein Pokerface aufgesetzt hatte.
    Während Kay seinen sinnlosen Feldzug gegen die hartnäckig vordringende Serleena fortsetzte, trat eine unförmige Gestalt aus den Schatten auf dem Dach hervor. Begleitet von dem wiederholten Donnern der Schüsse, dem Wutgebrüll des Monsters und dem leisen Summen von Lauras immer noch nicht gestarteter Fluchtkapsel erkundigte sich eine vertraute Stimme überaus höflich:
    »Protonenbombe gefällig?«
    Irgendwie war es Scrad/Charlie gelungen, die Spur des Lichts von Zartha und der Men in Black zu dem vorgesehenen Abflugort zu verfolgen. Nun streckte das Scrad-Wesen Kay eine schimmernde Metallkugel entgegen wie eine Art Friedensgabe. Offenbar war es Charlie gelungen, den Mitbenutzer seines Körpers

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