Mensch Hund
sind dann auch nicht mehr zu Besuch gekommen.
Erfahrene Züchter nehmen diese Tatsache, wie wir gehört haben, mit Vorliebe als „Welpenkäufertest“. Wenn der potentielle Käufer trotz haariger Kleidung und, nachdem er von Hunden, die vorher durch eine Pfütze geführt wurden, angesprungen wurde, noch immer auf dem Kauf eines Welpen besteht, dann hat der Hund eine echte Chance, es bei seinem zukünftigen Herrchen oder Frauchen gut zu haben. Zurück zu unserer Hundepflege: Es ist eine Tatsache, daß Hunde, so wie unsere, die viel draußen gehalten werden, nur zweimal pro Jahr einen richtigen Haarwechsel durchmachen. Wenn man sie dann drei, vier Tage richtig durchbürstet, ist die Sache schon fast erledigt. Interessant ist jedoch, wie verschieden jeder einzelne Hund auf das Bürsten reagiert.
Daffke, unser Rüde, legt sich lang hin, schließt genüßlich die Augen und ergeht sich während der Behandlung — sein Äußeres läßt darauf schließen — in sehr angenehmen Phantasien.
Diane, unsere junge Hündin, läßt sich auf den Rücken fallen und möchte ständig nur den Bauch gebürstet haben, wobei sie furchtbar lacht und mit dem linken Hinterlauf zuckt, weil es doch so kitzelt. Danny dagegen muß krampfhaft festgehalten werden und jammert, als wolle man ihr das Fell vom Leibe ziehen.
Was jedoch allen Dreien gleich viel Spaß macht: sind sie fertig und glänzen und strahlen nur so, dann geht’s ab zur nächsten Pfütze oder zum nächsten Maulwurfshaufen, um sich erst mal tüchtig zu wälzen. Wenn man mehr als einen Hund hat, kann man sich das Ohrenputzen fast ganz sparen. Denn die Hunde halten sich dann selbst sauber. Die Mutter Natur hat es offensichtlich so gut eingerichtet, daß Ohrenschmalz für die Hunde einen so angenehmen Geschmack hat, daß unsere Hunde sich diesen allabendlich gegenseitig als Betthupferl vor dem Schlafen gönnen.
Schlimmer trifft es mich da schon beim Nägelschneiden, was wir jeweils zehn Tage vor Ausstellungen vornehmen, wenn die Nägel nicht genügend abgelaufen sind, damit die im Standard beschriebenen schönen „Katzenpfoten“ richtig zur Geltung kommen. Regelmäßig drücke ich mich erst mal einige Tage vor diesem Drama, daß stets mit Heulen und Zähneknirschen abläuft. Wenn ich dann jedoch, allen Mut zusammengenommen, eines Abends mit der Nagelschere erscheine und grimmig entschlossen bin, dann sind plötzlich alle Hunde verschwunden. In irgendwelchen Ecken liegen sie versteckt und haben alle vier Pfoten unter sich gezogen, um zu beweisen, daß sie überhaupt keine Nägel an den Pfoten haben.
Meist komme ich mir dann vor wie beim Zahnarzt. Ich setze mich in einen Sessel, die „Zange“ hinter mir verborgen und lasse mir von Frauchen die einzelnen Patienten anreichen, um sie dann unter dem linken Arm einzuklemmen und schnell eine Pfote nach der anderen zu behandeln. Da hilft kein Strampeln und kein Zetern. Meist bin ich nach dieser Behandlung schweißgebadet und brauche erst mal eine geistige Stärkung, während die Drei die Funktion ihrer frisch geschnittenen Krallen an meiner Hose oder am Sofa überprüfen.
Ich erinnere mich, daß ich als kleiner Junge auch immer ein furchtbares Theater gemacht habe, wenn eine meiner großen Schwestern mir die Fingernägel schneiden wollte. Irgendwann hatten sie mal ein Stückchen zu weit geschnitten.
Aber die Grundsteine zu Fehlverhalten werden sowohl beim Menschen als auch beim Hund sowieso meist in der Jugend gelegt.
Obwohl wir uns bei einem unserer Hunde, dem Weltjugendsieger (da sieht man, wohin das führen kann), sogar zum Trimmen der etwas zu dicken Halswamme haben hinreißen lassen, haben wir uns bisher erfolgreich gegen das Beschneiden von Schwanz und anderen Körperteilen mit der Schere gewehrt.
Den Beweis, daß unsere Hunde trotz der von der Umwelt erzwungenen Körperpflege doch noch einigermaßen „naturbelassen“ sind, haben wir auf besagter Weltausstellung geliefert, als Daffke, wie wir hinterher feststellen mußten, mit einer Zecke unter dem Ohr Weltsieger geworden ist. Der Richter hatte es nicht einmal bemerkt.
Facit: Alles mit Maßen und nicht so todernst nehmen!
Ernährung — oder die Allesfresser
Über die Ernährung vom jungen Welpen bis zum Hundegroßvater braucht an sich kein Wort verloren zu werden, denn in allen Büchern, Anleitungen, Empfehlungen und vor allem in der täglichen Werbung kann man immer wieder erfahren, wie man seinen Hund zum ,.Prachthund“ anfüttert.
Vielmehr möchte ich hier
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