Menschen einschätzen und überzeugen
Botschaften der anderen werden.
Was heißt das? Dass Sie durch die Änderung Ihrer körperlichen Ausdrucksformen Ihre innere Haltung beeinflussen können. Das funktioniert natürlich nur bis zu einem gewissen Maß – und Sie sollten sich der schmalen Gratwanderung bewusst sein: Beim bewussten Einsatz körpersprachlicher Mittel besteht die Gefahr, dass Sie nicht mehr authentisch auf andere wirken. Grundsätzlich können Sie aber auch hier neue Perspektiven gewinnen, wenn Sie es wagen, „eingefleischte“ Körperhaltungen, Gestik oder Mimik zu ändern.
Keine Angst vor Emotionen
Erfolgreiche Schauspieler wissen, wie man Emotionen sichtbar macht. Ihr Körper ist darauf trainiert, „durchlässig“ für Emotionen zu sein. Dadurch ist ihr Spiel spannend und sie berühren uns. Durch diese Emotionen wirkt ihr Auftritt authentisch und glaubwürdig.
Oft wird uns vorgegeben, vor allem in vielen beruflichen Situationen, unsere Emotionen zu unterdrücken. Doch unser Körper spielt dieses Spiel meist nicht mit. Er verrät uns. Wenn Sie andere überzeugen möchten, sollten Sie Ihre Emotionen bewusst ausdrücken:
Klären Sie vorher nicht nur Ziele und Motive, sondern auch Emotionen, die Sie mit Ihrem „Auftritt“ verbinden.
Machen Sie für die anderen sichtbar, was Sie wirklich bewegt, nur so werden Sie authentisch und überzeugend wirken.
Machen Sie sich Ihren Körper zum Verbündeten. Scheuen Sie sich also nicht, lebhaft zu gestikulieren, wenn Sie von etwas reden, das Ihnen wichtig ist.
Versuchen Sie nicht, sich hinter einem Pokerface oder einem Sachverhalt zu verstecken.
Achten Sie darauf, dass Sie keine Gesten benutzen, die nicht mit Ihren Emotionen übereinstimmen. Sie wirken sonst gekünstelt und unglaubwürdig.
Wie Sie Körpersprache gezielt einsetzen
Ob im Vorstellungsgespräch oder bei der täglichen Begegnung mit dem Vorgesetzten, Körpersprache ist immer im Spiel. Damit Sie in allen beruflichen Situationen souverän und überzeugend wirken oder einfach nur besser mit anderen kommunizieren – setzen Sie Ihren Körper ein!
In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Sie Ihren Auftritt optimal gestalten
in Vorstellungsgesprächen,
zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern,
unter Kollegen,
bei Besprechungen,
bei Präsentationen und Vorträgen,
in Verkaufs- und Beratungsgesprächen.
Im Vorstellungsgespräch
Beispiel: Wie Körpersprache unbewusst wirkt
Herr Gabriel ist Informatiker und hat ein Vorstellungsgespräch. Er besitzt eine hohe Fachkompetenz und bringt ausgezeichnete Arbeitszeugnisse mit. Das Vorstellungsgespräch läuft mittelmäßig, er weiß jedoch nicht wieso. Nach dem Gespräch geht der Personalchef in sein Büro zurück. Er ist verunsichert. Die Bewerbungsunterlagen sind professionell und Herr Gabriel verfügt über hervorragendes Fachwissen. Trotzdem glaubt er nicht, dass Herr Gabriel der Richtige für diese anspruchsvolle Führungsaufgabe ist. Wieso, kann er im Moment nicht sagen.
Was ist passiert? Herrn Gabriel war nicht klar, dass er sich nicht nur mit seinen Unterlagen bewirbt, sondern dass seine ganze Person einen Eindruck hinterlässt. Er hat die Macht der Körpersprache unterschätzt und nicht bemerkt, wie er mit eingefallenen Schultern und verschränkten Armen da saß und undeutlich vor sich hin gesprochen hat, manchmal so schnell, dass der Personalchef ihn nicht richtig verstehen konnte. Dieser hat dies zwar wahrgenommen – deshalb ist er verunsichert – er konnte sie jedoch nicht einordnen.
Was Sie als Bewerber tun können
Auch auf das Vorstellungsgespräch können Sie sich wie auf jeden anderen Auftritt vorbereiten. Es gibt verschiedene Aspekte, die Sie unbedingt beachten sollten. Denn es geht um Ihre persönliche „Vorstellung“.
Die Vorbereitung: Wissen, um entspannt zu sein
Legen Sie den Vorstellungstermin so, dass Sie entspannt und ausgeruht zum Gespräch kommen.
Bereiten Sie sich gut vor: Lesen Sie z. B. aufmerksam die Website des Unternehmens. Wissen entspannt!
Überlegen Sie sich genau, was Ihr Ziel ist und was Sie erreichen wollen (innere Haltung).
Klären Sie für sich, wieso Sie genau zu diesem Unternehmen gehen wollen (innere Motive).
Glauben Sie an sich selbst und an Ihre Fähigkeiten (innere Haltung).
Der Tag X kommt und Sie machen sich auf den Weg. Freuen Sie sich auf das Gespräch, denn Sie haben jetzt die Möglichkeit, Ihre Person und Ihr Können vorzustellen.
Der Anfang
Bevor Sie ins Zimmer treten, überlegen Sie sich genau, welchen ersten Eindruck Sie vermitteln
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