Menschen lesen: Ein FBI Agent erklärt, wie man Körpersprache entschlüsselt
Augenbrauen oder Pupillenverengung), dann sollten Sie Ihre Verhaltensstrategien vielleicht noch einmal überdenken.
Eine Warnung sei an dieser Stelle ausgesprochen: Pupillenweitung und - verengung können auch durch Faktoren verursacht werden, die in keinem Zusammenhang mit Gefühlen oder Ereignissen stehen, wie etwa durch den Wechsel der Lichtverhältnisse oder bestimmte Krankheiten und Drogen. Ziehen Sie diese Faktoren ebenfalls in Betracht, denn sonst könnten Sie in die Irre geführt werden.
Blitzartiges Augenaufreißen
Eine weitere Variante ist das besonders starke Anheben der Augenbrauen beziehungsweise das blitzartige Aufreißen der Augen , das sich während eines positiven emotionalen Erlebnisses sehr schnell, wenn nicht gar stakkatoartig, vollzieht. Dieses Verhalten gilt nicht nur als universeller Ausdruck für eine als angenehm empfundene Überraschung (stellen Sie sich vor, wie jemand in eine Überraschungsparty platzt), es wird auch zur Akzentuierung sprachlicher Äußerungen genutzt, um deren Intensität zu betonen. Nicht selten ruft die Person dann zeitgleich »Wow!« oder »Wahnsinn!« aus, während sie sprichwörtlich große Augen macht. Dies ist eine sehr authentische positive Gefühlsbezeugung. Auch wenn jemand im Rahmen einer Geschichte, die er erzählt, einen Aspekt hervorheben will oder gerade besonders aufgeregt ist, sollte das Heben der Augenbrauen zu sehen sein. Es spiegelt die aufrichtige Stimmung der Person wider - und andere wissen sofort, woran sie sind.
Aussagekräftig ist es auch, wenn jemand mit angehoben Augenbrauen beispielsweise eine Geschichte erzählt und die Brauen dann urplötzlich (oder allmählich) herabsinken. Wenn wir emotional nicht hinter dem stehen, was wir von uns geben, zeigt sich das sehr deutlich an unseren Augen. Man kann quasi dabei zusehen, wie der Enthusiasmus schwindet; ein solches
Verhalten offenbart entweder geringes Interesse oder mangelnde Aufrichtigkeit. Zu entscheiden, was tatsächlich den Ausschlag gegeben hat, ist schwierig; letztlich bleibt nichts anderes übrig, als genau zu beobachten, wann das Verhalten umschlägt. Damit lässt sich aber häufig nur feststellen, dass sich etwas verändert hat. Nicht was. Es ist erstaunlich, zu sehen, wie sich das Mienenspiel beziehungsweise die Augenpartie eines Menschen verändert, wenn er zu dem, was er sagt oder tut, plötzlich den Bezug verliert.
Blickverhalten
Es ist allgemein bekannt, dass wir Personen, die wir direkt ansehen, entweder mögen, sie besser kennenlernen oder womöglich sogar bedrohen wollen. Liebespaare blicken einander sehr häufig an, ebenso Mutter und Kind; aber auch Gewaltverbrecher und Psychopathen nutzen den direkten Blick, um ihr Gegenüber einzuschüchtern oder ihm zu drohen (denken Sie nur an den starren Blick eines Charles Manson oder Ted Bundy). Mit anderen Worten: Um so unterschiedliche Emotionen wie Liebe, Interesse oder Hass zu kommunizieren, nehmen wir einen ähnlich intensiven Blickkontakt zu unserem Gegenüber auf. Deshalb müssen wir weitere mimische Ausdrucksformen hinzuziehen, um zu bestimmen, ob dieser Blick Sympathie (ein entspanntes Lächeln) oder Antipathie (angespannte Kiefer, zusammengepresste Lippen) zum Ausdruck bringt.
Umgekehrt gilt: Wenn wir während eines Gesprächs wegsehen, tun wir das in der Regel, um einen Gedanken genauer zu fassen, ohne durch den Anblick unseres Gesprächspartners abgelenkt zu werden. Dieses Verhalten wird oft als Unhöflichkeit oder persönliche Abneigung interpretiert, womit es aber rein gar nichts zu tun hat. Auch zeugt es weder von Täuschung noch von Desinteresse; es ist vielmehr ein Zeichen von Wohlbefinden (Vrij, 2003, 88-89). Wenn wir zum Beispiel mit Freunden reden, sehen wir beim Reden regelmäßig weg - und zwar gerade weil wir uns wohl genug fühlen; denn das limbische Gehirn nimmt keine Bedrohung war. Wir sollten also nicht annehmen, dass jemand unaufrichtig, desinteressiert oder verstimmt ist, nur weil er oder sie hin und wieder wegsieht. Denn den Blick schweifen zu lassen hilft oft beim Nachdenken.
Es gibt viele andere Gründe, weshalb man sein Gegenüber nicht die ganze Zeit fokussiert. Ein nach unten gerichteter Blick kann wahlweise bedeuten, dass wir einen äußeren Eindruck oder ein Gefühl verarbeiten, einen inneren Monolog führen - oder aber vielleicht Unterwürfigkeit demonstrieren. In vielen Kulturen wird ein gesenkter Blick oder eine andere Form des abgewandten Blicks erwartet, wenn eine Autorität oder eine
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