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Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
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protestierte mein Gefühl. Etwas von dem früheren Romero, der dagegen gekämpft hatte, daß den Sternenbewohnern geholfen werde, der über allem den Menschen gesehen hatte, steckte offenbar noch in mir.
    Plötzlich hatte ich mich beruhigt. Die Verzweiflung, die mich vor der Maschine gequält und im Raum der Annihilatoren fast erstickt hatte, war verschwunden, als hätte ich sie bei Trub und Lussin abgeladen. Ich wußte nun, was ich wollte, ich wußte auch, daß es nicht leicht sein würde, den neuen Plan vor meinen Gehilfen und den Besatzungen der drei Sternenflugzeuge zu verteidigen, doch ich war bereit.
    Widersacher rasch und leidenschaftlich zu überzeugen, denn das Kriegsschicksal ließ uns nur wenig Zeit.
    Mein Platz war im Kommandeursaal.
    Oshima empfing mich gereizt. "Endlich stellen Sie sich wieder ein, Admiral. Der Kommandierende der feindlichen Flotte hat sich mit einer frechen Botschaft an uns gewandt. Wir müssen die gebührende Antwort abfassen."

17
     
    Bevor ich von der Depesche der Zerstörer Kenntnis nahm, blickte ich auf den Raumbildschirm. Grüne Lichter hatten sich zu kleinen Haufen gesammelt und leuchteten ärgerlich hell. Etwas Neues hatte sich ereignet, die Schiffe des Gegners mißachteten den Sicherheitsabstand, den sie vor kurzem noch so streng eingehalten hatten. Weshalb haben sie keine Angst mehr vor uns? dachte ich und sprach meine Gedanken aus.
    "Mit dem verbliebenen Sternenflugzeug sind wir genau dreimal schwächer als früher", versetzte Kamagin. "Dementsprechend fühlen sich die Feinde mindestens dreimal stärker."
    Um eine arithmetische Entsprechung konnte es sich hier nicht handeln, aber ich wollte nicht streiten.
    "Tragen Sie uns die Botschaft des Gegners vor", befahl ich der Maschine.
    Sie sagte: "An das galaktische Schiff, das in unsere Sterngruppe eingedrungen ist. Ihr Versuch, das Weite zu gewinnen, ist mißglückt. Es wird Ihnen auch nicht gelingen, eins unserer Schiffe zerfallen zu lassen. Sie sind zum Untergang verdammt. Deshalb schlagen wir Ihnen vor zu kapitulieren. Wir garantieren Ihnen das Leben. Orlan, Zerstörer der Ersten Reichskategorie."
    "Ihre Entscheidung, Admiral!" forderte Oshima.
    "Zunächst möchte ich Sie anhören. Beginnen Sie, Pawel."
    Romero hatte sich oft seiner männlichen Tapferkeit gerühmt und sich bei Prügeleien wacker gehalten, doch strategisch war er unbegabt. Der moderne Kampf mit Überlichtgeschwindigkeiten und Annihilatorenverwendung ging ihm geradezu gegen den Strich, weil dabei die mathematische Kalkulation siegte, nicht die persönliche Tapferkeit.
    "Wir müssen den Angriff des Gegners abwarten und uns dann verteidigen, solange unsere Kräfte reichen."
    "Petri?" fragte ich.
    "Kämpfen, die Botschaft nicht beantworten", sagte er kurz.
    "Kamagin?"
    "Den Feind angreifen! Schauen Sie doch, Eli, Sie pirschen sich immer näher, als wären wir schon entkräftet, bald geraten sie in den Kegel unserer Annihilatoren. Wenn Sie mir gestatten, einen der Kommandeursessel einzunehmen, befördere ich ein Drittel der feindlichen Flotte ins Jenseits, bevor sie uns den Weg dorthin öffnen."
    "Sie, Oshima?"
    "Angreifen, dann sterben", wiederholte er Kamagins Gedanken. Er musterte mich und fragte: "Haben Sie anders beschlossen, Admiral?"
    "Ja", sagte ich. "Zu kapitulieren."
    Die vier schrieen gleichzeitig auf. Kamagin rief empört: "Bedenken Sie, was Sie da reden! Wir sollen uns Gefangengeben?"
    Ich antwortete nicht Kamagin, sondern allen: "Ja, Gefangengeben! Eben das schlage ich vor."
    Meine Gehilfen waren sprachlos, sie blickten mich entrüstet an. Als erster erlangte Oshima sein Gleichgewicht wieder. "Admiral, formulieren Sie genauer.
    Es geht nicht nur um unser Leben. Dem Feind müßte unser Sternenflugzeug unversehrt ausgeliefert werden mitsamt den Kampf- und Reiseannihilatoren, den Maschinen."
    "Ausliefern, ja. Aber nicht unversehrt, Oshima.
    Die Schiffsmaschinen müssen wir vernichten, die Schaltungen der Annihilatoren demontieren. Damit betraue ich Kamagin und Sie. Der Feind mag sich am Anblick unserer Mechanismen weiden, doch er darf nicht dahinterkommen, wie sie funktionieren."
    Kamagin verlor die Selbstbeherrschung, sprang auf, fuchtelte mit den Händen, brüllte: "Wahnsinniger! Meinen Sie, der Feind presse aus den Gefangenen nicht heraus, wie die Mechanismen arbeiten?"
    "Nicht eine Spezialistengruppe weiß, wie die Annihilatoren arbeiten, sondern die Menschheit insgesamt besitzt diese Kenntnis. Aber nicht die Menschheit gibt sich heute gefangen,

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