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Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
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Kenntnis nehmen, scharfsinniger André, aber schwerlich wird einem von uns leichter davon."
    André hörte sich die hereinhagelnden Einwände bescheiden an, ohne jemanden zu unterbrechen, und ich spürte, daß er eine Überraschung vorhatte. Jedenfalls sah das dem früheren André ähnlich. Seine Augen blitzten schelmisch. Es war, als koste er schon den Sieg über seine Widersacher aus. Ich hatte stets an Andrés Genius geglaubt und begann zu hoffen, daß sich die Dinge glücklich wenden würden.
    "Nicht leichter?" fragte er. "Ich hatte gerade die Absicht, den feindlichen Phantomen unsere eigenen entgegenzustellen, die vielleicht einfacher in der Struktur, aber fürs Auge überzeugend wären."
    "Auch für andere Gespüre, um dieses hier heimische Wörtchen zu gebrauchen?" fragte ich. "Du weißt, André, bei den Verteidigern der Station beschränken sich die Analysatoren nicht nur auf das Sehvermögen."
    "Ich habe keineswegs vor, mit ihnen zu konkurrieren. Ihre Phantome kämpfen real, meine sollen nur die Taktik des Gegners durcheinanderbringen, damit er seine Schläge auf die Gespenster und nicht auf uns lenkt. Die wahren Phantome, vor denen Trub Angst hat, sollen nicht auf ihrer, sondern auf unserer Seite kämpfen."
    Romero wiegte zweifelnd den Kopf. Auch Oshima.
    Petri und Kamagin waren skeptisch. Orlan hatte sich wieder in seine Uniform der Leidenschaftslosigkeit zurückgezogen. Doch dem leicht zu begeisternden Gig gefiel Andrés Idee, und Trub freute sich ebenfalls, daß auf die Horde von Phantomen eine blutrünstige Gespensterschar losgelassen werden sollte. Er malte sich das Bild in lebhaften Farben aus.
    "Ein Kampf von Gespenstern gegen Gespenster ist leider gespenstisch. Wir brauchen reale Ergebnisse" sagte Romero.
    "Nicht so hastig, Pawel. Stimmt, Gespenster sind Gespenster, dennoch werden sie real kämpfen. Und die Operation beschränkt sich nicht auf ihren Kampf, sondern fängt damit erst an. Das optische Heer dient nur als taktisches Lockmittel. Während die Phantome durch den Kampf gegen unsere Gespenster abgelenkt sind, bereiten wir die Vernichtungsoperation vor Die Geräte zeigen, das sich der Widerstand des Feindes aus zwei gegensätzlichen Wirkungen zusammensetzt, bedingt kann man sie rechtes und linkes Feld nennen. Wenn die rechten und die linken Felder zusammentreffen, löschen sie einander nicht aus, sondern bilden einen eigentümlichen Knoten. Plus mit Minus ergibt in der Mathematik Null, doch im Leben erzeugen die rechte und die linke Hand, sobald sie sich vereinigen, einen Händedruck. Die Phantome sind weiter nichts als Verbindungen von rechten und linken Wechselwirkungen, die Brennpunkte ihrer Verschmelzungen. Die elektrischen Geschütze von Oshima, die Laser der Menschen und die Blitze der Geflügelten haben die Felder zerrissen, ohne deren Symmetrie zu vernichten, die Hauptkraft des Gegners blieb unangetastet. Wir müssen die Harmonie zerschlagen, von innen heraus die Parität der Felder sprengen, nur das garantiert unseren Sieg. Die im Troß gefundenen Generatoren vermögen jedes beliebige Feld des Gegners nachzubilden", schloß André.
    "Während die Phantome mit unseren Gespenstern abrechnen und Oshimas Geschütze das Tohuwabohu noch vergrößern, bringen wir das energetische System des Gegners in solche Eigenschwingungen, daß kein Schwingungsdämpfer ihren Zerfall aufhalten kann."
    Alle waren beeindruckt von Andrés Plan.
    "Wieviel Zeit brauchst du, um die Gespensterarmee vorzubereiten?" fragte ich.
    "Mit einem Dutzend guter Gehilfen zwei Tage. Natürlich dürfen es keine Skeptiker sein, wie du einer bist."
    "Die Tage haben wir, Gehilfen, die mir nicht gleichen, finden sich auch."

16
     
    Die zweite Schlacht spielte sich genau nach Plan ah.
    Als unsere realen Truppen zum "Zünden" der Schlacht in Bewegung gesetzt worden waren, jubelte ich begeistert. In dem entbrennenden Scharmützel erstanden immer neue Figuren, immer mehr von ihnen wurden erzeugt - Andrés Gespenster warfen sich ins Kampfgetümmel. Obwohl ich wußte, daß jede neue Figur eine optische Illusion war, konnte ich sie von den realen Figuren nicht unterscheiden, so meisterhaft waren sie hergestellt.
    Befehlsgemäß fluteten unsere Soldaten zurück, sobald Gespenster zwischen ihnen aufzutauchen begannen. Ein Uneingeweihter konnte das so deuten: Ein Teil unseres Heeres retiriere in Panik. Die gegnerischen Bestien ließen von denjenigen ab, die ihr Heil in der Flucht suchten, und machten sich mit verdoppelter Wut daran, die

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