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Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
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niedere Fähigkeit, etwas zu schaffen, entspricht nicht meinem Rang. Die Aufseher der Ersten Reichskategorie sind den Zerstörern der Vierten Reichsklasse gleichgestellt. Mir sind alle Kontrollfunktionen anvertraut sowie eine Zerstörungsfunktion, die Vernichtung des Hauptgehirns der Station, sobald es sich meiner Kontrolle entzieht."
    "Meiner Ansicht nach gibt es nichts, worüber wir uns mit diesem Strohkopf noch unterhalten könnten, Admiral. Im Keller der Station sind Kasematten, die seiner Größe angemessen sein dürften. Ich schlage vor, das Hauptgehirn der Station aufzusuchen."

18
     
    Ich hatte geahnt, daß mir eine Überraschung bevorstand, hatte mich darauf gefaßt gemacht. Nun, da es soweit war, zitterten mir die Knie.
    In dem Raum, den wir betraten, war ich oft in meinen Träumen gewesen. Es war der galaktische Raum der Zerstörer - eine hohe, sich im Dunkel verlierende Kuppel, die zwei Sternen-Halbsphären oben waren erloschen, ich erinnerte mich, wie sie von Sternen und Schiffslichtern gefunkelt hatten: eben hier hatte ich, den Kopf in den Nacken gelegt, stockenden Herzens beobachtet, wie Allans Flotte die Sternenklüfte des Perseus stürmte.
    Mitten im Saal schwebte zwischen Fußboden und Decke eine halb durchsichtige Kugel. In meinem prophetischen Traum hatte ich gräßliche Angst gehabt mich ihr zu nähern, jetzt strebte ich zu ihr hin, aber die Beine wollten mir nicht gehorchen in der Kugel schwamm in einer Nährflüssigkeit das Hauptgehirn der Station ... Diese phantastische Stimme, die überall erklang, oben, an den Seiten, in uns selbst. Ich hatte sie viele Male gehört, hatte sie mit meiner eigenen Stimme verwechselt, mit Orlans jetzt gehörte sie ganz sich selbst, war keinem anderen übertragen. Sie -war wunderbar, klangvoll, feierlich, vor allem gütig.
    "Tretet ein, Menschen und alle Freunde der Menschen!" sprach die Stimme. "Ich habe lange auf euch gewartet, endlich seid ihr gekommen!"
    Mir war die Kehle wie zugeschnürt. Romero warf mir einen flehenden Blick zu, André puffte mich mit dem Ellenbogen. Ich mußte antworten, doch meine Kraft reichte nur zu einem unverständlichen Murmeln.
    "Ich freue mich, daß ihr hier seid, Admiral Eli!" fuhr die Stimme fort. "Ich bin glücklich, daß ihr gesiegt habt."
    Verzweifelt überlegte ich, was ich sagen könnte, das diesem Augenblick angemessen wäre, aber mir kamen nur dumme Gedanken, und entsetzt über meine Taktlosigkeit, sagte ich gepreßt: "Wenn dich unser Sieg freut, warum hast du uns dann nicht siegen geholfen?"
    Die Stimme antwortete vorwurfsvoll: ,.Ich habe euch geholfen, Eli."
    Verwirrt blickte ich die Kameraden an. Sie schauten nicht klüger drein als ich. Ihre Betretenheil wirkte beruhigend auf mich, und ich ergänzte: "Ich wollte sagen, du hättest uns die Türen zur Station öffnen und uns die blutigen Kämpfe mit den Phantomen ersparen können."
    Der Vorwurf in der Stimme wurde deutlicher. "Du vergißt den Aufseher, den ihr in der Kasematte eingesperrt habt. Dieser Dummkopf kontrollierte jeden Befehl von mir. Ich mußte Wege suchen, die sich seinem Verständnis entzogen."
    Ich hatte mich von der Überraschung erholt und feuerte nicht mehr unüberlegt mühsam gefundene Worte heraus, sondern stellte Fragen.
    "Du hast mich bei meinem Namen genannt ... Offenbar kennst du uns?"
    "Ja, ich kenne euch: den Admiralsekretär Romero, die drei Kapitäne Oshima, Petri und Kamagin, den guten Lussin und dich, arme Mary, die du deinen einzigen Sohn verloren hast, ich habe vergebens versucht, ihn zu retten ... Dich, kluger Orlan, kenne ich nicht minder gut, ich habe dich oft besucht, habe dir meine Pläne eingeflüstert und qualvolle Zweifel in dir geweckt. Auch du, tapferer Gig, bist mit mir zusammengetroffen, du und ich, wir arbeiteten seit eurer Landung auf dem Dritten Planeten auf einer Gehirnwelle. In dir, verwegener Trub, habe ich oft mit deiner eigenen Stimme gesprochen, leider hast du ihr kaum gelauscht. Mit dir habe ich ebenfalls gesprochen, großartiger André, gemeinsam mit deinen Freunden habe ich dir geholfen, aus dem Sumpf des Wahnsinns herauszufinden. Ihr alle seid meine Bekannten und Freunde seit dem Augenblick, da ich euren Schiffen die Ausgänge aus dem Perseus verschloß. Aber du, Eli, stehst mir am nächsten, deine mächtigen Gehirnstrahlen habe ich mit meinen Empfängern früher als andere menschliche Strahlungen aufgefangen, dir bin ich als einzigem offen in deinen Träumen erschienen."
    "Du sagst, du hättest die Ausgänge

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