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Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
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Halbleiter, Widerstände, Kapazitäten, zweiteilige Formstücke. Zweifellos handelte es sich um eine künstliche Vorrichtung.
    „Scheint zu stimmen“, sagte ich. „Alles, was wir über die Verderber wissen, zeugt von ungewöhnlicher Grausamkeit wäre sie nicht merkwürdig bei normalen Wesen?“
    „Nein“, sagte Lussin, der einen anderen Körperteil des Verderbers aufhob. „Organismus. Da!“
    Das zweite Stück war lebendes Gewebe Nerven und Sehnen waren darin verflochten, ein Rest Haut war zu sehen, am Knochen haftendes Fleisch. André drehte den Fund hin und her, beschmierte sich die Finger an der widerlich klebrigen Flüssigkeit.
    „Ja“, gab er zu. „Mechanismen sind das nicht.“
    Unsere Retter entfernten sich und nahmen Trub mit, während wir zu dritt das Schlachtfeld absuchten.
    Wieder war ich verblüfft, welch ungeheure Kraft die zur Strecke gebrachten Feinde gesprengt hatte.
    Das Wort „zerfetzt“ ist kein bildhafter Ausdruck, es charakterisiert genau das Ende der Verderber.
    „Mir scheint, die sonderbare Vernichtungsform ist der Schlüssel zum Geheimnis ihrer Existenz“, sagte ich, als wir eine halbe Stunde gesucht und Dutzende Stückchen gefunden hatten.
    André legte die Beute in eine Reihe. „Schaut her, viermal lebendes Gewebe, viermal künstliche Elemente. Sagt euch das nichts?“
    „Ich verstehe“, sagte Lussin. „Eine Hälfte Organismus, eine Hälfte Mechanismus. Halb lebendig, halb künstlich.“
    „Ja“, sagte André. „Genau.“
    „Ihr vergeßt noch eine Möglichkeit, ein lebendiger Verderber sitzt in einer Maschine“, wandte ich ein. „Bei der Explosion vermischen sich die Körpergewebe mit den Mechanismusteilchen das ist das ganze Geheimnis.“
    „Dann sieh dir mal das hier an.“
    Dieses Teilchen war tatsächlich lebendes Gewebe, war mit künstlichem verquickt, eins führte das andere weiter. Aus einem Knochen ragten Draht und ein Kunststoffwiderstand, an einem Kondensator hafteten Nerven und Muskelgewebe. Wir hatten eine organische Einheit vor uns, kein mechanisches Nebeneinander von Lebendigem und Totem.
    „Zwei Möglichkeiten“, sagte André. „Entweder haben Lebewesen eine Methode gefunden, ihre unvollkommenen Organe meisterhaft durch künstliche zu ersetzen, und sind deshalb zur Hälfte Mechanismen geworden, oder Automaten haben es gelernt, organische Gewebe in sich hineinzumontieren, und sind Halborganismen geworden.“
    Diese Eigenart der Verderber erklärte mir das Wichtigste: ihre Grausamkeit. Zu Mechanismen degradierte Wesen mußten Güte und Mitempfinden verlieren. Aber wenn sie tatsächlich Automaten waren, zusammengesetzt aus organischen Elementen, woher nahmen sie dann die lebenden Gewebe?

9
     
    Es war nicht gelungen, einen Verderber lebendig zu fangen. Leonid resignierte.
    „Sie platzen wie Seifenblasen. Drei sind noch am Leben.“
    In einer Ecke saßen die Augenköpfigen, von unseren Feldern zusammengepreßt. Sie waren entkräftet, ihre Augen leuchteten matt, die Gravitationsimpulse, die sie von Zeit zu Zeit ausstießen, hatten ihre frühere Macht verloren. André setzte das Dechiffriergerät in Betrieb. Romero, der die Feinde zusammen mit Allan, Kamagin, Groman und Trub blockierte, winkte mich zu sich. „Wissen Sie, warum wir keinen einzigen lebend gefangen haben? Es wird Ihnen unwahrscheinlich vorkommen. Sie setzen sich selbst ein Ende, sobald ihre Lage aussichtslos ist!“
    „Rums, den Schädel auf den Körper und ab in alle Himmelsrichtungen!“ sagte Allan. „Selbstsprengkonstruktionen das sind unsere Gegner.“
    Indessen löste Kamagin, der drei Felder in sich konzentriert hatte, einen Verderber von zwei anderen Als ein gewisser Abstand zwischen ihnen war, schlug sich der abgedrängte Verderber das Auge auf den Körper. Eine Explosion, das Ungeheuer zerbarst zu einem Häufchen feuchter Asche. Die beiden übrigen preßten sich noch enger aneinander. Ihre Köpfe funkelten unheilvoll.
    „Das werden sie alle tun“, sagte Leonid und stampfte mit dem Fuß auf. „Wenn man sie doch mit den Händen bei ihren verdammten Köpfen packen könnte!“
    „Wie steht's bei dir?“ fragte ich André. „Sie scheinen Leuchtsprache zu haben, so was ist doch einfach.“
    „Leider nicht.“ André zuekle ratlos die Schultern „Schwache Gravitationsimpulse gehen von ihnen aus die sprachlichen Impulsen gleichen, das Leuchten begleitet sie nur. Mit dieser Sprachform habe ich noch nie zu tun gehabt.“ Er seufzte ... Wenn wir wenigstens ein Signal enträtseln

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