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Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
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gescheitert. Es hatte sich wiederholt, was mit der "Raumfresser" praktiziert worden war, mit dem Unterschied nur, daß man uns damals aus der Gruppe nicht herausgelassen hatte, während man uns diesmal nicht hineinließ.
    Und obwohl jetzt mehr als hundert Höchstleistungsschiffe gegen die Sternmauer des Feindes anrannten, während damals nur ein unvorsichtiger galaktischer Kundschafter in dem Labyrinth hin und her jagte, änderte sich nichts. Ebenso ungestüm, wie Leonid den Geschwader-Rammsporn gegen die Wälle des Gegners stieß, prallte die Sternenflugzeug-Abteilung zurück: Die hinteren Schichten des Rammsporns griffen noch die Randsterne der Gruppe an, da flog die Schneide, das Flaggschiff "Skorpion", bereits in den leeren Kosmos hinaus.
    Der Sternhaufen x hatte sich verbarrikadiert "Gestern gab es keinen Ausgang, heute gibt es keinen Eingang."
    "Aber wir rücken vor, Admiral!" rief Oshima.
    "Wir greifen an. Was dem Geschwader von Leonid nicht gelungen ist, gelingt vielleicht meinem!"
    Der Orangefarbene trübte sich mehr und mehr. Ich verstand schon, daß das mit der Raumkrümmung zusammenhing.
    "Erwartest du etwas, Eli?" fragte Wera.
    "Ja. Ich erwarte, daß man uns so schnell von hier hinausbefördert, daß wir nicht einmal dazu kommen, unsere Geschwindigkeit zu vermindern."
    Bald darauf informierte uns die Schiffsmaschine, daß die Krümmung im Raum größer würde. Wir wurden hinausgeworfen.
    "Vorläufig handeln die Zerstörer nach Schablone", bemerkte Romero. "Sie wirken unserer Fortbewegung nicht entgegen, sondern geben uns seelenruhig eine andere Richtung. Gedenken Sie neue Varianten zu suchen, lieber Admiral?"
    "Ich suche bereits ... "
    "Und?"
    "Wenn die Verderber ihre erfolgreiche Methode wiederholen, warum sollen wir dann nicht Olgas Schlag gegen den kleinen Planeten wiederholen? Wir annihilieren ein passendes Objekt am Rande der Gruppe und dringen durch das von uns geschaffene Leeretor ein."
    Oshima überließ das Kommando den Automaten, wir schalteten im Saal das Licht an.
    Auf den Halbsphären leuchteten die Karten der Gruppe x auf. Sie war nicht so kompakt wie die Kugelhaufen an den Rändern der Galaxis, hier fanden sich außer einsamen Sternen mit kleinen Planeten auch finstere kosmische Herumtreiber, die mutlos die Gruppe umwanderten. Wir mußten einen Planeten wählen, der den feindlichen Festungen möglichst nahe war, damit es ihren Krümmungsmechanismen nicht gelang, die von uns erzeugte Leere in die Raumfelder einzubeziehen.
    In dem Bezirk, dem sich beide Geschwader genähert hatten, gab es etwa ein Dutzend Planeten rings um einsame Sterne und ungefähr genausoviel galaktische Herumtreiber, deren Masse größer als die der Planeten, aber bedeutend kleiner als die der Sterne war. Jedes dieser Objekte konnten wir benutzen, um durchzubrechen.
    "Wir sehen unangenehmen Tatsachen ins Auge.
    Der Frontalangriff ist nicht gelungen. Und wird nicht gelingen, sooft wir ihn versuchen", folgerte ich aus unserem Gespräch. "Eine neue Variante würde Monate, vielleicht sogar ein Jahr erfordern. Da die geraden Wege versperrt sind, bleibt nichts anderes übrig, als einen Umweg zu machen."

9
     
    Ich ging zu Mary ins Laboratorium. Sie beschäftigte sich mit der Züchtung einfachster Lebensformen für unterschiedliche Bedingungen von Nährböden, Gravitation, Temperatur und Druck. Das Material, das ich ihr von der Erde gebracht hatte, war für diese Arbeit bestimmt gewesen.
    Gleichgültig beobachtete ich, wie Mary mit durchsichtigen Glaskolben hantierte. In den Kolben plätscherte etwas Trübes.
    "Uninteressant, nicht?" fragte Mary lachend.
    "Stimmt", antwortete ich. "Dünnflüssiger Schlamm."
    "Und wenn ich dir sage, daß ein Tropfen dieses Schlamms, fällt er zufällig aus dem Kolben, ausreicht, unser Sternenflugzeug vollständig zu vernichten - findest du das dann immer noch uninteressant?"
    Ich hielt den Kolben gegen das Licht. Zweifellos enthielt er eine Bakterienkolonie. Von Bakterien, die Schiffe vernichteten, war mir noch nie etwas zu Ohren gekommen. Ich bat Mary, mir zu erklären, wie derart gefährliche Präparate aufs Sternenflugzeug gelangen konnten.
    "Sie sind gemäß den gesetzlichen Vorschriften in die Inventarlisten des Schiffes eingetragen", beruhigte mich Mary.
    "Aber sie haben zerstörende Wirkung. Der Expeditionsleiter muß wissen, zu welchem Zweck auf dem Schiff Dinge auftauchen, die den Tod in sich bergen."
    "Habt ihr nichts hier, was potentiell gefährlich wäre? Neben den Annihilatoren,

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