Menschen wie Götter
der anderen Kapitäne widerstand, die hartnäckig forderten, die Fluggeschwindigkeit zu erhöhen.
Wir jagten in zwei Kielwasserformationen dahin.
Aster war im sechsten Jahr, als die gigantische Gruppe der Perseusgestirne den ganzen Sternhimmel vor uns einnahm.
8
Wir wurden erwartet.
Als wir vom Perseus noch weit entfernt waren, begannen wir Mitteilungen zu entschlüsseln, die unsere Freunde uns sandten, aber auch Meldungen, die die Feinde über uns austauschten. Wie bei der Erkundungsfahrt der "Raumfresser" erhob sich auch jetzt ein Sturm der Störungen.
Fremde Geräusche machten die Informationen der Galakten zunichte, und die Depeschen der Zerstörer waren so wenig verständlich, daß ihre Entschlüsselung nichts Wertvolles ergab.
Wir näherten uns dem Gürtel kosmischer Leere, der beide Gruppen trennte: die nähere h und die ferne X. Der Abstand zwischen den Gruppen betrug rund hundert Parsec ein Katzensprung bei den Maßstäben der Galaxis, keineswegs ein Katzensprung für unsere Schiffe. Einige Kapitäne forderten, die nähere Gruppe h zu erforschen, trotzdem schwenkte ich zur x ab, wo wir schon einmal gewesen waren dort warteten gut vorbereitete Feinde, aber auch Freunde auf uns. Die unbekannten Freunde hatten schon bei unserem letzten Besuch alles unternommen, um uns zu helfen, es bestand Grund zu der Hoffnung, daß sie es wieder versuchen würden, diesmal vielleicht mit größerem Erfolg.
Bald blieben rechts und links die leeren Randsteine zurück, und wir befanden uns in dem Gebiet, wo sich die Gestirne dicht aneinanderdrängten.
Jedes Geschwader bewegte sich selbständig in Form eines Rammsporns zu acht Schichten mit einer Schneide. In Oshimas Geschwader bildete die "Bootes" die Schneide, ihr folgten die "Jagdhund", und rings um die "Jagdhund" hatten sich zwölf Sternenflugzeuge verteilt. Diese Schicht aus dreizehn Sternenflugzeugen, eins in der Mitte und zwölf ringsherum, wurde siebenmal wiederholt der Durchmesser wurde von Schicht zu Schicht größer.
Der kolossale Kegel stürmte das nichteuklidische Netz, in dem sich die "Raumfresser" einst beinahe verfangen hätte. Den Berechnungen der Schiffsmaschinen zufolge reichte unsere Kraft aus, um beliebige Metrikstörungen zu überwinden.
In einer Entfernung von ein paar Lichtwochen stieß eine ebensolche Abteilung von Sternenflugzeugen unter dem Befehl von Allan einen Tunnel in den nichteuklidischen Raum. Allans erste Depeschen besagten, daß alles gut laufe.
An einem Erfolg zweifelten wir nicht.
Ich erinnere mich gut an den Tag, da unsere Überzeugung, wir würden einen leichten Sieg erringen, ins Wanken geriet.
Wir saßen zu viert im Kommandeursaal - Oshima, Wera, Romero und ich.
Das Sternenlicht war so hell, daß ich die Gesichter meiner Freunde erkannte. Unser Geschwader flog, Raum fressend, auf ein gelbrotes Gestirn mit einem Planeten zu. Das war der Orangefarbene, der vor unserem Aufbruch von der Ora plötzlich aus dem Perseus verschwunden und dann ebenso plötzlich wieder aufgetaucht war. Albert hatte ihn friedlich genannt.
Doch auf mich hatte er auch von der Ora aus keinen friedlichen Eindruck gemacht, sein leidenschaftliches Leuchten beunruhigte mich.
Ich beobachtete mißtrauisch den Orangefarbenen.
Die Raumwellen, die den seltsamen Stern geortet hatten, wurden im Gerät in ein gewöhnliches optisches Spektrum umgewandelt. Erstaunliche Veränderungen erwartete ich von ihm Explosionen, gigantische Protuberanzen. Hätte er sich vor meinen Augen in eine Supernova verwandelt, würde ich mich nicht gewundert haben.
"Warum starrst du unentwegt auf den Orangefarbenen?" fragte Wera.
"Irgend etwas wird passieren", sagte ich. "Das ist doch nicht bloß ein Gestirn, sondern eine Sternwaffe der Verderber ... Hoffentlich donnert er uns nicht eine Salve zerstörender Teilchen und vernichtender Felder entgegen!"
"Das sollen sie nur versuchen, Admiral", versetzte Oshima. "Unsere Mittel zur Abwehr von Teilchen und Feldern sind durchaus zuverlässig."
Als hätte ich es heraufbeschworen, ereigneten sich bald darauf Veränderungen, doch sie entsprachen nicht unseren Erwartungen. Der Orangefarbene flammte nicht auf, keine ungeheure Explosion, durch die Massen von vernichtenden Strahlen ausgestoßen worden wären. Er begann trübe zu werden. Verdutzt blickten wir uns an. Etwas Unheilvolles war an diesem erblindenden Glanz.
"Eine Mitteilung von Allan!" rief Romero.
Der Versuch von Leonids Geschwader, ins innere des Sternhaufens einzudringen, war
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