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Menschenjagd

Menschenjagd

Titel: Menschenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Familie. Fahren Sie doch bitte weiter, ich möchte hier keine Schwierigkeiten haben.«
    »Geh wieder rein, Daddy«, sagte Richards. Der Mann ging nach drinnen.
    Richards schlüpfte in die Telefonzelle und fischte fünfzig Cents aus der Hosentasche. Er atmete schwer durch den Mund, als er das Geld in den Schlitz warf. Den Hörer und den Revolver in einer Hand haltend, drückte er auf den Vermittlungsknopf.
    »Vermittlung? In welchem Telefonnetz bin ich hier?«
    »Rockland, Sir.«
    »Verbinden Sie mich bitte mit dem Nachrichtensender von Rockland.«
    »Sie können selbst durchwählen, Sir. Die Nummer ist …«
    »Verbinden Sie mich.«
    »Möchten Sie …«
    »Verbinden Sie mich einfach!«
    »Ja, Sir«, antwortete die Stimme ungerührt. Richards hörte ein Klicken in der Leitung. Sein Hemd hatte eine schmutzig rote Farbe angenommen. Er sah weg. Von dem Anblick wurde ihm schlecht.
    »Rockland-Nachrichten«, sagte eine andere Stimme in seinem Ohr. »Free-Vee-Station Nummer 6943.«
    »Hier spricht Ben Richards.«
    Langes Schweigen am anderen Ende. Dann: »Hören Sie mal, Sie Made, ich kann einen Scherz genauso gut vertragen wie jeder andere, aber ich habe einen langen, schweren Tag hinter …«
    »Halten Sie die Klappe! Sie können in spätestens zehn Minuten hierfür die Bestätigung haben. Sie können sie sich auch schon jetzt holen, wenn Sie den Polizeifunk abhören.«
    »Ich … einen Augenblick mal.« Er hörte, wie der Hörer am anderen Ende fallen gelassen wurde, dann ein leiser Heulton. Als der Hörer wieder aufgenommen wurde, klang die Stimme kalt und geschäftsmäßig, allerdings auch mit einer Nuance Aufregung darin.
    »He, wo sind Sie? Die Hälfte aller Cops im östlichen Maine ist gerade durch Rockland gefahren … mit ungefähr hundertsiebzig Sachen.«
    Richards bog den Kopf zurück, um das Schild über dem Laden zu lesen. »Ich bin in einem kleinen Laden, der sich Gilly’s Town Line Store & Airstop nennt. Er liegt an der U.S. 1. Kennen Sie den Laden?«
    »Yeah, nur…«
    »Hören Sie zu, Sie Made, ich hab Sie nicht angerufen, um Ihnen meine Lebensgeschichte zu erzählen. Schicken Sie sofort ein paar Kameraleute auf die Reise. Schnell. Sehen Sie zu, dass Sie folgende Nachricht so schnell wie möglich in den Äther bringen. Wichtige Blitzmeldung. Ich habe eine Geisel. Sie heißt Amelia Williams und ist aus …«Er sah sie an.
    »Falmouth«, sagte sie kläglich.
    »Aus Falmouth. Sicheres Geleit, oder ich bringe sie um.«
    »Herr im Himmel, ich rieche schon den Pulitzer-Preis.«
    »Nein, du hast dir bloß in die Hose geschissen, das ist alles«, sagte Richards. Er fühlte sich plötzlich übermütig. »Sorg nur dafür, dass die Nachricht verbreitet wird. Ich will, dass die Schweinebullen wissen, dass jeder weiß, dass ich nicht allein bin. Vorhin an der Straßensperre haben drei von ihnen versucht, uns in die Luft zu jagen.«
    »Was ist mit den Cops passiert?«
    »Ich hab sie getötet.«
    »Alle drei? Donnerwetter!« Die Stimme ging vom Hörer weg und rief in der Ferne: »Dicky! Halt das Bundeskabel frei!«
    »Wenn man auf mich schießt, werde ich sie töten«, sagte Richards und versuchte, Ernsthaftigkeit in seine Stimme zu legen und sich zugleich an all die alten Gangsterfilme zu erinnern, die er als kleiner Junge im alten Tee-Vee gesehen hatte. »Wenn sie die Frau retten wollen, sollten sie mich am besten ungehindert durchlassen.«
    »Wann …«
    Richards legte auf und hüpfte schwerfällig aus der Zelle. »Helfen Sie mir.«
    Sie legte ihren Arm um ihn und verzog das Gesicht, als sie das Blut bemerkte. »Da sehen Sie, wo Sie hineingeraten sind.«
    »Ja.«
    »Das ist doch Wahnsinn. Man wird Sie umbringen.«
    »Fahren Sie nach Norden«, murmelte er. »Fahren Sie einfach weiter nach Norden.«
    Er setzte sich schwer atmend ins Auto. Die Welt schwankte vor seinen Augen. In seinen Ohren klimperte hohe, atonale Musik. Sie fuhr den Wagen wieder auf die Straße. Sein Blut hatte ihre elegante schwarz-grün gestreifte Bluse beschmiert. Der alte Mann, Gilly, schob die Ladentür auf und streckte eine uralte Polaroidkamera heraus. Er drückte auf den Auslöser, zog das Bild heraus und wartete. Sein Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Entsetzen, Aufregung und Entzücken.
    In der Ferne hörten sie das an- und abschwellende Geheul der Polizeisirenen.

… Minus 040 Countdown läuft …
     
    Sie fuhren fünf Meilen weiter, und dann kamen die Leute allmählich aus ihren Häusern in die Vorgärten und beobachteten sie. Viele

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