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Menschenkenntnis - Der große Typentest - so entschlüsseln Sie die Stärken und Schwächen

Menschenkenntnis - Der große Typentest - so entschlüsseln Sie die Stärken und Schwächen

Titel: Menschenkenntnis - Der große Typentest - so entschlüsseln Sie die Stärken und Schwächen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Lorber
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gefragt. Eine Erkenntnis, die so manchen zum Lachen bringen, aber nur wenige verwundern mag: Auch Stand-up-Comedians sind etwas 67 spontaner als gewöhnliche Menschen. 32 Und auch Kreative sind – wenig überraschend – ein bisschen häufiger spontan veranlagt. 33 Unsere heutige Kultur bevorzugt allerdings meist geplantes Handeln: sich nach Regeln und Normen richten und konstant auf langfristige Ziele hinarbeiten.
    In früheren Zeiten, als wir Menschen noch als Jäger und Sammler unterwegs waren, mag dies aber anders gewesen sein: Dort war vielleicht eher derjenige im Vorteil, der spontan auf sich verändernde Umstände reagieren und das langfristige Ziel zugunsten einer sich kurzfristig bietenden Gelegenheit opfern und improvisieren konnte. 8 Dieses Verhalten ist ähnlich dem, das wir am Beispiel der modernen Actionhelden gesehen haben. Tatsächlich hat sich auch in aktuellen Untersuchungen gezeigt, dass spontane Menschen die besseren Problemlöser sind, wenn sich die Regeln und Umstände unerwartet ändern. 34 Auch für Unternehmer kann sich eine höhere Anpassungsfähigkeit durch spontanes Verhalten auszahlen. 35 Da in unserer heutigen Gesellschaft die Anforderungen und Umstände allerdings recht konstant sind, macht sich der Vorteil von Spontaneität in den meisten Bereichen nicht mehr so deutlich bemerkbar. Im Gegenteil: Spontane Menschen zeigen in nahezu allen Lebenslagen eine etwas höhere Risikobereitschaft. 11 Das kommt daher, dass sie sich nicht so sehr unter Kontrolle haben und langfristige Risiken, wie z. B. Rauchen oder ungesundes Essen, gern unterschätzen. Geplant lebende Menschen haben dagegen durchschnittlich einen etwas vernünftigeren Lebensstil. Das bedeutet, sie ernähren sich im Schnitt gesünder, machen regelmäßiger Sport, greifen weniger zu Drogen und Alkohol und leben dadurch im Schnitt sogar etwas länger. 36
    Geplantes Verhalten scheint also nur wenig konkrete Nachteile zu haben. Lediglich das Phänomen von Workaholics, also Arbeitssüchtigen, zeigt einen – nicht besonders hohen, aber dennoch vorhandenen – Zusammenhang mit geplantem Leben. 37 Ein stark negatives Ausleben der Persönlichkeitseigenschaft geplant kann zudem auch zu zwanghaftem Verhalten führen. 38 Im schulischen Bereich wirkt sich dagegen ganz besonders die Kategorie der Selbstdisziplin sehr deutlich auf den Erfolg aus. So konnte bei Schülern die Ausprägung von Selbstdisziplin den schulischen Erfolg sogar besser vorhersagen als ein Intelligenztest. 39 Ergänzend dazu gibt es die auf den ersten Blick etwas widersprüchliche Erkenntnis, dass Menschen mit spontanem Verhalten bei Intelligenztests leicht besser abschneiden, 40 besonders bei solchen Teilen von Tests, die unsere Fähigkeiten zur logischen Problemlösung einschätzen (sogenannte fluide Intelligenz). 41 Auf den 68 zweiten Blick findet sich aber eine erstaunliche Erklärung: Menschen mit höherer Intelligenz brauchen keine so starke Selbstkontrolle und konstante Zielorientierung, um ihre Ziele zu erreichen, da sie von Natur aus geschickter darin sind, Herausforderungen ohne Vorbereitung zu lösen. Weniger intelligente Menschen brauchen dagegen mehr Disziplin und geordnete Arbeit, um diese Ziele zu erreichen. Spontane Menschen mögen also nicht automatisch intelligenter sein, aber intelligente Menschen sind im Schnitt ein bisschen spontaner als andere. Das heißt nun bei Weitem nicht, dass jeder Chaot ein heimlicher Intelligenzprotz ist und jeder Ordnungsfanatiker nur mangelnde Intelligenz ausgleichen will. Die Zusammenhänge zwischen Intelligenz und spontanem/geplantem Verhalten sind zwar vorhanden, aber nur gering. Man kann genauso diszipliniert und hochintelligent als auch spontan und keine große Leuchte sein. Es zeigt uns aber anschaulich, dass man auf verschiedenen Wegen ans Ziel kommen kann: Ein Defizit in einem Bereich kann durch gezielte Arbeit in einem anderen Bereich ausgeglichen werden.
    Bei den wissenschaftlichen Big Five der Persönlichkeit verwendet man für diese Persönlichkeitseigenschaften den Begriff Gewissenhaftigkeit . Wer hohe Gewissenhaftigkeit hat, ist geplant, wer niedrige hat, spontan. Gewissenhaftigkeit kann man zudem in sechs psychologische Prinzipien unterteilen, deren Begriffe selbsterklärend sind: Ordnungsliebe, Pflichtbewusstsein, Leistungsstreben, Selbstdisziplin und Besonnenheit/Kompetenz (bzw. ob man sich für

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