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Menschenkenntnis

Menschenkenntnis

Titel: Menschenkenntnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Gessner
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nachvollziehbare Argumente.
Stellen Sie einen Nutzen dar.
Treffen Sie möglichst schnell Entscheidungen.
Sagen Sie deutlich, was für Sie geht und was nicht geht.
Treffen Sie klare Vereinbarungen.
    Gemeinsam Ziele erreichen, Differenzen überwinden
    Unterschiedliche Vorlieben und Vorgehensweisen können Konflikte, aber auch bessere Ergebnisse hervorbringen - sofern man bereit ist, aufeinander zuzugehen und etwas Gemeinsames entstehen zu lassen.
    Beispiel: Detailverliebtheit versus gestalterische Freiheit
    Friedbert Hausmann hatte vor kurzem von der Geschäftsführung den Auftrag erhalten, bis zum Quartalsende sein Team auf der Firmenhomepage zu präsentieren. Um dies zu erreichen, muss er mit der Marketing-Abteilung zusammenarbeiten. Simone Aichner ist hier seine Ansprechpartnerin. Diese kennt er nur flüchtig von einer Recruiting-Messe, auf der sie das Unternehmen repräsentierte. Diese Aufgabe schien ihr gut zu gefallen. Es fiel Hausmann auf, dass sie fast durchgängig in Gesprächen mit Interessenten war. Dabei gestikulierte sie heftig und lachte laut.
    Bereits vor drei Wochen hatte er ihr einen 20-seitigen Vorschlag für die Website gemailt und um Antwort gebeten. Bis heute kam keine Reaktion. Hausmann ist nun unruhig wegen des nahenden Abgabetermins und schickt Simone Aichner eine Erinnerungsmail, auf die die Kollegin nur lapidar antwortet: „Ja, ja, Herr Hausmann, ich komme nächste Woche auf Sie zu. Das kriegen wir schon irgendwie hin.“
    Die Persönlichkeiten und ihre Motive
    Aus Sicht des nüchternen Fachmanns
    Der introvertierte und sachorientierte Friedbert Hausmann hatte sich lange überlegt, worüber er auf der Homepageinformieren möchte, und dann in seiner perfektionistischen Art das detailreiche Dokument verfasst. Dieses schickte er - mit einem 3-Zeiler versehen - an die Marketing-Abteilung. Hausmann geht davon aus, dass damit alles klar sei. Die Texte sind mit Sorgfalt und ohne Fehler erstellt, passende Bilder sind beigefügt - im Prinzip muss Simone Aichner nur noch das Layout gestalten. Er erwartet eine rechtzeitige Antwort und eine vernünftige Umsetzung.
    Aus Sicht der sorglosen Marketing-Managerin
    Die extravertierte und menschenorientierte Simone Aichner schüttelt nur den Kopf, als sie das Dokument von Friedbert Hausmann erhält. Vollständig gelesen hat sie es bis heute nicht. Sie ist nicht der Typ, der Berge von Papier verschlingen kann, und sie mag es auch nicht, wenn man sie per E-Mail einfach mit einem solchen Auftrag konfrontiert. Sie mag es lieber persönlicher. Außerdem arbeitet sie gern kreativ. Es liegt ihr, Texte für andere leicht verständlich zu machen sowie Aufmerksamkeit und Begeisterung hervorzurufen. Jedoch kann sie das nicht auf Knopfdruck und schon gar nicht, wenn man sie allzu sehr einengt. Sie hat ihren eigenen Stil und ist dabei schon öfters bei ihren Kollegen aus dem technischen Bereich angeeckt. Nichtsdestotrotz wird sie auch Friedbert Hausmanns Ausführungen extrem kürzen und, wie sie es nennt, aufpeppen müssen. Dafür wird sie sich eine spannende optische Umsetzung ausdenken.
    Ihr Schreibtisch ist wie immer voll, da einige Projekte laufen und sie alles gleichzeitig erledigen will. Hausmanns Auftragwird sie aber auch noch irgendwie schaffen, auch wenn die Motivation für diesen trockenen Stoff nicht allzu groß ist.
    Worin liegt das Konfliktpotenzial?
    Die spontane, lebensfrohe Marketing-Managerin hat wenig Sinn für lange Planungen, übertriebene Genauigkeit und Umständlichkeit:
Natürlich möchte auch sie, dass das Team des Kollegen Hausmann im Internet positiv dargestellt wird - schließlich ist ihr als extravertierte Persönlichkeit die Außenwirkung grundsätzlich wichtig. Sie würde dafür aber eine andere Form wählen als der Teamleiter.
Neben der inhaltlich-gestalterischen Differenz gibt es aber auch die zwischenmenschliche, d.h., Simone Aichner hat es schwer, an den verschlossenen, peniblen Menschen Hausmann heranzukommen. Dieser begegnet ihr nämlich mit einer gewissen Distanz und Skepsis. Außerdem drückt er sich aus ihrer Sicht extrem kompliziert aus. Sie hat das Gefühl, dass sie sich, wenn sie miteinander kommunizieren, in zwei Welten bewegen und daher ständig aneinander vorbei reden.
Der Teamleiter hat das Gefühl, nicht gehört bzw. nicht verstanden zu werden. Dinge, auf die er Wert legt, wie Sachlichkeit, eine klare Struktur, Details und Vollständigkeit, werden von Frau Aichner ignoriert. Stattdessen pocht diese auf Einfachheit. Er hat das

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