Menschenkenntnis
schwieriger ist es für ihn, dass Reitberger sich so ablehnend bzgl. einer harmonischen Zusammenarbeit zeigt.
Wichtig
Aus Sicht des extravertierten Machers haben Introvertierte weder die Power noch das Standing, Dinge voranzutreiben und durchzusetzen. Entscheidungsprozesse dauern zu lange, wichtige Neuerungen werden nicht eingeführt. Persönlichen Erfolg zu haben, ist dem sachorientierten Karrieretyp wichtiger als eine gute Stimmung im Team.
So könnte es besser funktionieren
Sich bewusst machen, was wie erreicht werden soll
Friedbert Hausmann besorgt sich Informationen über ein professionelles Mitarbeitergespräch von der Personalabteilung. Er möchte auf das Gespräch mit Martin Reitberger gut vorbereitet sein und keine Fehler machen. Vorher überlegt er sich genau, was er erreichen will, welche Inhalte er ansprechen muss und welche Beispiele oder Argumente er zur Untermauerung seiner Aussagen nennen kann. Er erarbeitet eine logische Struktur und legt Rahmenbedingungen fest. Da Martin Reitberger ein überwiegend rational agierender Mensch ist, tut Friedbert Hausmann gut daran, auf der Sachebene zu argumentieren, logische Begründungen für Entscheidungen zu liefern und Klartext zu reden.
Hausmann bittet Reitberger zum Gespräch, indem er sagt: „Herr Reitberger, wie Sie wissen, stehen in den nächsten zwei Wochen die Mitarbeitergespräche an. Ich schlage den kommenden Montag, 15:00 Uhr, für unser Gespräch vor. Ich lasse den Besprechungsraum für uns reservieren. Planen Sie bitte zwei Stunden Zeit ein, damit wir unsere bisherige und künftige Zusammenarbeit intensiv besprechen können.“
Die innere Haltung überprüfen
Hausmann überdenkt seine innere Haltung. Er weiß, dass er nicht die geborene Führungskraft ist. Dennoch hat er die Dinge in seiner neuen Rolle im Griff. Schließlich wird er von anderen als kompetenter und vertrauenswürdiger Chef geschätzt. Seinem jungen Mitarbeiter gegenüber darf er also selbstbewusst auftreten. Hausmann macht sich vor dem Gespräch seine Stärken bewusst und nimmt sich vor, seine Ziele zu erreichen.
Möglichkeiten und Grenzen klar formulieren
Im Gespräch achtet Hausmann darauf,
kurze, prägnante Aussagen zu treffen (ohne Umschweife, Weichmacher oder Konjunktive),
deutlich anzusprechen, was ihn an Reitbergers Verhalten gestört hat,
klare Erwartungen zu formulieren,
seinem Mitarbeiter für die Zukunft Grenzen zu setzen,
konkrete Vereinbarungen zu treffen.
Da Hausmann sich bewusst ist, dass er i. d. R. eine zurückhaltende Körpersprache zeigt, bemüht er sich ergänzend um
direkten Blickkontakt, v. a. beim Äußern von Kritik und Erwartungen,
eine aufrechte, zugewandte Körperhaltung, eher vorne am Tisch,
den Inhalt unterstützende Gestik sowie
eine feste, klare Stimme.
Verantwortung übertragen, Ergebnisse kontrollieren, Akzeptanz erlangen
Schließlich geht es noch darum, dem ehrgeizigen jungen Kollegen eine Rolle zu übertragen, in der er gefordert ist und seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen kann. Hausmann überträgt ihm also eine Projektleiterrolle, in der er Verantwortung - auch für Projektmitarbeiter - übernehmen kann und gleichzeitig über Entscheidungsfreiheit verfügt. In dieser Aufgabe kann er sich erst einmal profilieren. Es ist wichtig, einem ehrgeizigen, zielstrebigen Menschen ohne disziplinarische Verantwortung andere Schlüsselpositionen und Verantwortungsbereiche zu übertragen, in denen er einen wichtigen Beitrag für das Unternehmen leisten kann. So dürfte der Konkurrenzkampf etwas eingedämmt sein. Nichtsdestotrotz sollte Hausmann über den Fortschritt und die Ergebnisse des Projekts seines Mitarbeiters informiertsein, um ggf. eingreifen zu können. Hausmann darf während des Gesprächs (und auch sonst) keinen Zweifel daran aufkommen lassen, dass er der Chef ist. Es muss erreichen, dass sein Mitarbeiter ihn als Vorgesetzten akzeptiert.
Checkliste: Auf Augenhöhe mit selbstbewussten, sachorientierten Persönlichkeiten
Machen Sie sich Ihre Stärken bewusst, dann strahlen Sie mehr Selbstsicherheit aus.
Wichtig sind eine aufrechte Haltung, ein fester Händedruck, direkter Blickkontakt und eine forsche Stimme.
Seien Sie überzeugt von dem, was Sie sagen.
Lassen Sie Ihre Ernsthaftigkeit erkennen (in Mimik, Stimme, Worten).
Bleiben Sie auf der Sachebene.
Formulieren Sie kurze, prägnante Aussagen.
Vermeiden Sie Konjunktive oder Füllwörter wie z.B. „vielleicht“, „eventuell“, „irgendwie könnte man“.
Nennen Sie
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