Menschenkenntnis
Sie Wertschätzung im Umgang mit anderen zeigen können .
Beobachten Sie sich selbst
Sie wissen inzwischen, dass Ihre Wahrnehmungsfähigkeit ein wesentlicher Bestandteil auf Ihrem Weg zu mehr Menschenkenntnis ist. Mit der Wahrnehmung Ihrer eigenen inneren Prozesse kommen Sie noch einen wesentlichen Schritt weiter. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf das, was in Ihnen vorgeht und wie Sie sich (anderen gegenüber) verhalten. Fangen Sie an, sich zu beobachten:
Was tun Sie in bestimmten Situationen?
Wie sieht Ihr Verhalten aus (im Gegensatz zu dem der anderen)?
Was denken und empfinden Sie?
Was drückt Ihre Körpersprache aus?
Viele Prozesse in Ihrem Körper laufen automatisch und unbewusst ab. Um aber verschiedensten Menschen entgegenkommen zu können, müssen Sie sich bewusst werden, wie Sie sich verhalten, z.B. dass Sie eventuell
anderen öfters ungeduldig ins Wort fallen oder diese
mit Ihrer Präsenz und Ihren langen Reden erdrücken,
als zurückhaltender, unterstützender Mensch wieder mal nachgegeben oder
als überkorrekter, sicherheitsbewusster Mensch einen Entscheidungsprozess durch kritisches Nachfragen hinausgezögert haben.
Installieren Sie einen neutralen Beobachter in sich! Neutral im Sinne von bewertungsfrei. Ihr Beobachter gibt Ihnen einfach Feedback über das, was er wahrnimmt, z.B. eine schnellere Atmung, weil Sie sich gerade vor den Kopf gestoßen fühlen, oder Gedanken wie „Oh je, ist das ein Erbsenzähler!“, oder einen Satz wie „Wie oft soll ich Ihnen das denn noch erklären?“ Geben Sie Ihrem Beobachter einen Namen, entwickeln Sie ein Symbol oder eine Figur, damit Sie leichter mit ihm in Kontakt treten können.
Durch dieses Feedback wird Ihnen der Spiegel vorgehalten, in dem Sie Ihre eigene Persönlichkeit erkennen. Es zeigt Ihnen auch indirekt, wer die anderen sind, und wo Sie im Umgang mit diesen ansetzen können. So können Sie eine verletzende Aussage relativieren, indem Sie bedenken, dass sie von einem Menschen getroffen wurde, der nun mal recht unsensibel bezüglich der Empfindungen anderer ist. Gegenüber dem „Erbsenzähler“ könnten Sie nachsichtiger reagieren, indem Sie anerkennen, dass er durch seine Akribie schon so manchen schwerwiegenden Fehler aufgedeckt hat. Und der Kollege, der in Ihren Augen „etwas schwer von Begriff ist“, hat vielleicht wichtige Informationen von Ihnen nicht erhalten oder durch Ihre knappe Art tatsächlich nicht ganz verstanden, was Sie meinen.
Wichtig
Es sind vor allem unsere Gegenpole, auf die wir allergisch reagieren! Nutzen Sie das Feedback über sich selbst, um über die Wesensart anderer nachzudenken. Sie können dann Verhaltensweisen besser einordnen, und künftig angemessener (re-)agieren. Dies macht Sie selbst gelassener und die Beziehung zu anderen konstruktiver.
Vertrauen Sie Ihrer Intuition
Sie können Ihre Aufmerksamkeit auch gezielt auf Ihre Empfindungen richten. „Ich hab' irgendwie das Gefühl, dass …“, werden auch Sie schon gesagt haben, ohne dass Sie so richtig erklären können, woher dieses kommt oder worin es begründet ist. Intuitiv ist ein Gefühl in Bezug auf einen Menschen oder eine Situation da - und oftmals liegen wir mit dieser Eingebung gar nicht so verkehrt. Unser Körper nimmt enorm viele Schwingungen auf und reagiert auf diese. Diese Signale können wir für unsere Entscheidungsprozesse nutzen.
Manchmal werden Sie auch den Eindruck haben, dass das, was Sie in einem Gespräch hören, nicht mit Ihren Beobachtungen und Empfindungen übereinstimmt. Allein Mimik und Stimme Ihres Gesprächspartners lassen Sie erkennen, dass sein Ja zu einer Handlung eigentlich kein wirkliches Ja ist. Vertrauen Sie hier Ihrem Gefühl! Was bei Ihnen ankommt, ist die Körpersprache des anderen, die vermutlich unverfälscht ist. Ihr Gesprächspartner traut sich nicht - warum auch immer - Nein zu sagen. Gehen Sie Ihrem Gefühl nach und hinterfragen Sie nochmals die Motivationslage des anderen.
Nehmen Sie andere also nicht nur mit Ihren Augen und Ohren, sondern mit Ihrem ganzen empfindsamen Körper wahr, um möglichst viele Aspekte einer Situation zu erfassen und Ihre Einschätzung zu optimieren.
Überprüfen Sie Ihre innere Haltung
Eine bestimmte Sicht auf die Dinge, Ihre Einstellung in Bezug auf Ereignisse, Tätigkeiten oder Menschen - all das kennzeichnet unsere innere Haltung. Im Umgang mit anderen Menschen beeinflusst sie in entscheidendem Maße den Verlauf und den Ausgang der Interaktion.
Beispiel: Handeln versus innere
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