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Menschenteufel

Menschenteufel

Titel: Menschenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Raffelsberger
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ich mich bemüht habe, deren grundsätzlichen
Charakter zu erhalten. Danken möchte ich außerdem allen, die mich bei der
Arbeit an diesem Roman unterstützt haben, und jenen, deren Veröffentlichungen
mich auf ein wenig beachtetes Stück österreichischer Geschichte aufmerksam
machten. Und besonders einer: Danke für deine Geduld!
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    www.rafelsberger.com
    Ich freue mich über Ihre Rezension auf www.amazon.de und anderen Webseiten.
    Marcus Rafelsberger

Michael Moritz
    LOST PLACE VIENNA
    Kriminalroman
    ISBN 978-3-86358-182-4

Leseprobe zu Michael Moritz,
LOST PLACE VIENNA
:
    PROLOG
    Jetzt musste sie einen kühlen Kopf bewahren. Aber wie sollte
     sie das schaffen, so nahe am Ziel? Das konnte niemand von ihr verlangen. Auch
     sie selbst nicht.
    Wie hypnotisiert starrte sie auf das GPS und verglich die Koordinaten, die sie dem letzten Rätsel ihrer Schatzsuche
     entlockt hatte, mit ihrer momentanen Position. Es war kein Geocaching wie all
     die anderen, die sie zuvor angegangen war, um sich eine Region oder eine Stadt
     spielerisch zu erobern. Diesmal war daraus eine Jagd geworden, eine Hatz nach
     sich selbst.
    Jedes Rätsel, das sie zu lösen hatte, schien etwas mit ihr, und nur
     mit ihr allein, zu tun zu haben. Was eine Therapie nicht vermocht hatte, schien
     diese Schnitzeljagd nach dem eigenen Ich nun einzulösen. Mit jeder neuen
     Koordinate, die sie weiterführte, öffnete sich in ihr ein längst vernagelt
     geglaubtes Fenster.
    Es musste hier sein. Die Koordinaten stimmten mit der Karte überein.
     Gloria blickte sich um. Etwas huschte über ihre Trekkingstiefel. Sie sah hinab
     und erschrak nicht. Sie kannte Ratten besser als Menschen. Tausende von ihnen
     hatte sie schon beobachtet. Manche über Jahre, andere nur über Stunden hinweg,
     je nachdem, wie der Versuch aufgebaut gewesen war. Diese beiden Tiere waren dem
     Labor entkommen. Aber war die freie Welt besser als ein Labor? Wer konnte schon
     sagen, ob nicht jede Handlung, die man scheinbar aus freien Schritten
     vollführte, eine provozierte Tat war, die von irrsinnigen Wissenschaftlern und
     machtgierigen Politikern zu Markt- und Herrschaftszwecken analysiert wurde?
    Gloria lachte bei dem Gedanken. Auch sie stand unter Beobachtung. Das
     wusste sie. Und es gefiel ihr. Sie wollte den Job. Sie hatte ihn sich verdient.
     Sie war so dicht an ihrem Ziel, an sich selbst. Diesen Triumph wollte sie mit
     der Welt teilen. Aber es war niemand da außer den Ratten. Ausgerechnet. Doch es
     war konsequent, dass diese Nager sie zum letzten Sturm geleiteten. Sie bogen am
     Ende des Kanals um die Ecke und verschwanden im Dunkel.
    Gloria hatte vorgesorgt. Sie hatte geahnt, dass es in die düstere
     Kanalisation Wiens gehen würde. Deswegen hatte sie neben ihrer Stirnlampe auch
     noch einen starken Punktstrahler eingepackt. Kurz vor dem Ziel wollte sie
     nichts dem Zufall überlassen.
    Sie folgte dem Weg, den ihr die Ratten vorgaben, und zog den Kopf
     ein, damit sie mit ihrem Helm nicht gegen die tief gezogenen Stahlträger stieß,
     die die Decke stützten. Zweimal rutschte ihr der unsichere Boden unter den
     Füßen weg, kullerten Steine in die Kloaken; einmal zog es ihren Stiefel in den
     sumpfigen Strom. Aber es machte ihr nichts aus. Selbst der beißende Gestank
     störte sie nicht. Sie spürte nur, wie ihr Herz raste, als sie auf den Schrein
     mit den Kerzen zulief.
    Je näher sie kam, desto langsamer wurde sie. Das Kerzenlicht
     prophezeite eine düstere Messe. Leise Klänge eines Requiems drangen durch das
     Gewölbe. Die Ratten huschten zwischen den Kerzen hindurch. Warum fürchteten sie
     das Feuer nicht?
    »Sie haben ebenso wenig Angst vor dem Feuer wie du, Gloria.« Die
     Stimme drang hinter dem Schrein hervor. »Sie sind intelligent. Wieso sollten
     sie das Feuer fürchten? Man muss mit seinen Ängsten nur umgehen können, dann
     verschwinden sie von alleine, Gloria, das weißt du doch.«
    Gloria schluckte. Angst stieg in ihr hoch. Die Angst vor dem Feuer,
     die Angst, sich zu viel zugemutet zu haben, die Angst davor, tatsächlich dem
     eigenen Selbst zu begegnen.
    Sie wollte sprechen, bekam aber keinen Ton heraus. Sie beobachtete
     die Ahnungslosen, so wie sie sie über Jahre hinweg tagein, tagaus beobachtet
     hatte. Die beiden Ratten schnupperten auf der Erde und in der Luft herum, dann
     nahmen sie Witterung auf und rasten auf zwei Kleckse Faschiertes zu.
    Gloria erkannte, dass sie in die Falle liefen. Aber sie konnte sie
     nicht mehr

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