Menschheit im Aufbruch - Teil 1
Ungeduld auf die Ankunft Faulkners, des Kommandanten.
Der pausbäckige Leutnant mit dem roten Gesicht sprang förmlich in den Raum. Seine Augen leuchteten, und sein ganzes Gesicht sprach von Erfolg, bevor er noch den Mund aufgetan hatte.
„Sie sind uns auf den Leim gekrochen, Sir“, keuchte er aufgeregt. „Wir trafen sie kaum eine Stunde von der Stelle entfernt, wo das Signalschiff auseinanderflog. Wären wir zehn Minuten später daran gewesen, unsere Richtung hätte bestimmt ihren Verdacht erregt, besonders bei den Frontaldetektoren. Ich habe ihnen die ganze Geschichte erzählt und ließ sie das Schiff untersuchen. Sie waren zuerst ganz verrückt, aber dann beruhigten sie sich doch und halfen uns bei der Reparatur. Ich meldete, ich müßte zur Erde zurück, um meinen Bericht zu machen, und meinte, sie würden doch ohne Zweifel ihrer eigenen Regierung von dem Vorfall Kenntnis geben.“
„Und sie gingen?“
„Wie die Lämmer, Sir“, gab Faulkner zurück. „Ich denke, sie waren viel zu aufgeregt, um einen klaren Gedanken zu fassen. Ehrlich gesagt, ich habe niemals jemand in so einer Panik gesehen. Die Geschichte wurde geglaubt, daran besteht kein Zweifel.“
Brady lächelte triumphierend und wandte sich an Murphy. „Schicken Sie sofort dem Präsidenten folgende Botschaft: ‚Plan erfolgreich. Vorbereitet Empfang großen centaurischen Kreuzers. Unterzeichnen Sie mit meinem Namen, und senden Sie es im Kode auf der Sperrwelle.“
Murphy nickte und verschwand eiligst.
Sechs Stunden später, sie wollten gerade zur Erde aufbrechen, brachte Murphy, dessen Gesicht vor Aufregung glühte, Brady eine Botschaft, die er ihm wortlos überreichte.
Brady nahm sie entgegen und riß mit bebenden Fingern das Papier auf. Eine einzige Zeile besagte: „Alle erwischt. Glückwünsche. Bannermann.“
Ein langer Seufzer der Erleichterung entfuhr ihm, und sein gerötetes Gesicht wandte sich seinem Adjutanten zu. „Sie brauchen gar nicht so vergnügt dreinzuschauen, Murphy“, schalt er in einem Ton, der seine Worte Lügen strafte. „Das ist für uns erst der Anfang. Wir haben da vielleicht etwas begonnen, was wir niemals zu Ende führen können.“
3. Kapitel
Zum zweitenmal in weniger als einem Jahr brachte Kommandant Brady seine Schwadron im Triumph zum Raumhafen von White Sand zurück. In seinem Büro schüttelte ihm diesmal der grinsende General Drummond warm die Hand.
„Ich weiß“, sagte Brady, bevor Drummond etwas sagen konnte, „Sie haben uns nicht zurückerwartet.“
Drummond lachte. „Es wird bei Ihnen langsam zur Gewohnheit, Kapitän.“
Das Lächeln schwand von Bradys Zügen. „Kapitän?“ fragte er.
Drummond nickte. „Herzlichen Glückwunsch! Die Beförderung kam heute morgen direkt aus dem Büro des Präsidenten. Der Leutnant, den Sie bei sich haben, rutscht auch nach oben. Wie ist doch der Name?“
„Murphy.“
„Ja, stimmt.“
Brady grinste mit unverhülltem Vergnügen. Er machte sich keine Illusion darüber, daß er normalerweise sehr lange auf seinen nächsten Stern hätte warten müssen. Nur der erfolgreichen Vollendung seiner Mission verdankte er die schnelle Beförderung.
„Sagen Sie, Sir, wie ging alles vor sich?“ wollte er wissen.
„Sie kamen herein wie die Lämmer zu der Schlachtbank“, erwiderte Drummond. „Ein Komitee empfing sie, das sie beruhigte. Es blieb ihnen gerade noch Zeit genug, herauszufinden, was jener geheimnisvolle Blitz zu bedeuten hatte, den sie nicht weit vom Neptun aus beobachtet hatten. Wissen Sie zufällig etwas davon?“ Drummond blinzelte Brady fragend zu.
„Nichts, Sir, aber auch gar nichts“, gab Brady unschuldsvoll zur Antwort, bevor ihn ein Lachanfall packte, dem sich der General anschloß.
„Nun“, fuhr Drummond nach einer Weile fort, „sie hatten gerade noch Zeit genug, die Antwort zu finden, bevor wir den ganzen Saal mit Gas füllten. Natürlich wurde dabei auch unser eigenes Empfangskomitee außer Gefecht gesetzt. Denen machte das aber nichts aus, denn sie waren ja darauf vorbereitet.“
Brady lehnte sich in seinen Stuhl. „Wo sind sie jetzt?“ wollte er wissen.
„Sie liegen, von allen Waffen, und was ihnen sonst noch nützlich werden konnte, entblößt, in einer undurchdringlichen Festung auf einer entlegenen Insel inmitten eines der großen Ozeane auf einem der drei bewohnten Planeten des Sonnensystems“, lautete die Antwort Drummonds.
Brady hob fragend die Brauen.
„Das ist alles, was Sie erfahren werden, Kapitän“,
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