Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Titel: Menschheit im Aufbruch - Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lan Wright
Vom Netzwerk:
„Vielleicht auch mehr. Meiner Meinung nach wird jeder Rihnaner nur ein Ziel haben, nämlich ein Erdschiff mit sich in den Tod zu nehmen! Er holte tief Luft und stieß einen langen Seufzer aus, bevor er fortfuhr: „Beinahe bedauere ich die Rihnaner.“
    „Bedauern?“ Murphy bellte das Wort empört heraus.
    „Das überrascht Sie? Wie würden Sie es empfinden, wenn die Geschichte Sie überholen würde?“
    Murphy schwieg, aber sein Gesicht bekundete deutlich, daß er Bradys Gedankengängen nicht zu folgen vermochte.
    „Seit dem Beginn ihrer geschriebenen Geschichte sind die Rihnaner die Oberherren gewesen. Sie überwanden ein Unheil, das andere und schwächere Rassen zerschmettert hätte. Sie wirkten zum Guten für alle Rassen in der Milchstraße, auch wenn sie selber sozusagen den Rahm abschöpften, und jetzt, wenn sie eine einzige Schlacht verlieren, ist alles zu Ende. In weniger als einem Tag können sie den ganzen angesammelten Reichtum und die Erfahrung von einer Million Jahren verlieren, und sie werden sie ihrer eigenen Fehler wegen verlieren.“
    „Fehler?“
    Brady nickte. „Ich glaube nicht, daß sie je daran gedacht haben, daß sich einmal eine Rasse entwickeln würde, die klüger ist als sie. Sie haben sich daran gewöhnt, zu sehen, wie neue Rassen unterdrückt wurden, bevor sie etwas unternehmen konnten, was dem rihnanischen Imperium auch nur im entferntesten gefährlich werden konnte. Das war ihr erster Fehler. Ihr zweiter Fehler war unmittelbar das Ergebnis des ersten. Sie erkannten nicht, daß eine Rasse erschienen war, die ihnen nicht nur Schaden zufügen konnte, sondern auch fähig war, ihnen das Reich wegzunehmen. Hätten sie sofort gehandelt, nachdem die Centauraner überrannt worden waren, hätten sie der Bedrohung begegnen können, bevor sie zu gefährlich wurde. Sie haben es jedoch nicht getan. Sie besaßen keine Erfahrungen, auf die sie zurückgreifen konnten, und sie hatten nichts vorbereitet, um die Drohung zu beseitigen. Statt dessen haben sie dagesessen und abgewartet, was geschehen würde. Sie haben zu lange gewartet.“
    Als Brady geendet hatte, trat eine Weile Schweigen ein. Dann sagte Murphy mit Inbrunst: „Ich hoffe, sie haben zu lange gewartet.“
    „Warum?“ lächelte Brady. „Denken Sie, daß wir der Milchstraße gute Herrscher sein würden?“
    „Ich weiß es nicht.“ Murphy schüttelte heftig den Kopf. „Davon weiß ich nichts. Ich weiß nur, daß das die Stelle ist, auf der ein Mensch an der Spitze stehen sollte. Niemals würde die menschliche Rasse als Lakai einer anderen Rasse leben. Ich glaube daran, daß wir geschaffen wurden, um zu regieren.“
    „Das glaube ich auch“, sagte Brady mild. „Ob wir jedoch dazu in der Lage sein werden, ist eine andere Frage.“
    Das Interkom summte. Kurz und lakonisch meldete es: „Unbekanntes Schiff. Peilung rot, sechs fünf.“
    „Jetzt geht es los“, sagte Murphy, und dann ins Interkom: „Geben Sie alle Berichte zur allgemeinen Schiffsinformation.“
    „Detektor zeigt jetzt rot sechs drei. Entfernung zehn Millionen.“
    Murphy bediente zwei Schalter auf dem Kontrollbrett. „Alle Schutzstrahler“, befahl er kurz, und schon griffen die Verteidigungsstrahlen um den Leib des dahinstürmenden Schiffes.
    „Detektor zeigt jetzt drei Schiffe rot, fünf neun, Entfernung acht Millionen“, sagte das Interkom und ohne Pause fuhr eine andere Stimme fort: „Dazu zwei auf Grün, acht zwei. Entfernung zwölf Millionen.“
    Murphys Gesicht war grimmig, als er Brady einen fragenden Blick zuwarf: „Irgendwelche Befehle, Sir?“
    Brady wußte, schüttelte den Kopf und erwiderte: „Kämpfen Sie mit Ihrem Schiff nach eigenem Ermessen, Murphy.“
    „Danke, Sir.
    Weniger formell bemerkte Brady: „Viel Glück, Murphy. Wenn Sie wünschen, können Sie ruhig fragen. Es macht mir nichts aus.“
    Murphy lächelte kurz zu ihm hinüber und meinte: „Wahrscheinlich werde ich das tun müssen.“
    „Peilung rot, fünf null, vier Millionen“, sagte der Sprecher, und wieder fuhr die zweite Stimme fort: „Grün, sechs sieben, neun Millionen.“
    „Wenn wir Glück haben“, sagte Murphy, „brauchen wir sie nur einen nach dem andern zu bekämpfen.“
    „Es ist ein strategischer Irrtum“, kommentierte Brady das Manöver des Gegners.
    „Glücklicherweise.“ Murphy bediente den Schalter des Interkom. „Alle Batterien klar zum Gefecht gegen Angreifer rot. Wiederholung: Angreifer rot zuerst.“
    Brady bemerkte, daß er das Schiff leicht auf Kurs

Weitere Kostenlose Bücher