Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Titel: Menschheit im Aufbruch - Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lan Wright
Vom Netzwerk:
zischenden Pfiff den Atem aus. Eine Reihe Schiffe schnellte auf sie zu und – stob auseinander. Murphys plötzlicher Kurswechsel brach ihnen das Genick, und Brady konnte sich die verzweifelten Befehle in einem Dutzend fremder Kontrollräume vorstellen.
    Und dann war es vorbei. Hinter ihnen lagen verstreut die Kreuzer. Ein Drittel von ihnen war zerstört. Eine sinnlose Jagd setzte ein, denn die Verfolger kamen zu spät. Der Abstand vergrößerte sich mit jeder Sekunde.
    Einige Augenblicke herrschte auf der Brücke tödliches Schweigen. Murphy brachte das Schiff auf den alten Kurs zurück und wurde sich beinahe ungläubig der Ruhe bewußt, die um sie herrschte.
    „Durch das Tal des Todes ritten die Sechshundert“, unterbrach Brady mit dem Zitat leise die Stille. „Das war ein brillantes Manöver, Herr Murphy“, fuhr er fort. „Es sollte mich nicht wundern, wenn es in das Handbuch der Weltraumfahrt aufgenommen wird.“
    Murphy errötete vor Freude über das Lob. Nun, da der Kampf vorüber war, zitterten seine Hände ein wenig von der Reaktion. Er versuchte es zu unterdrücken, indem er fest die Geländerstange vor ihm ergriff.
    „Ich habe die Nerven verloren“, gab er starr zurück. Brady aber lachte. Er wußte den blitzartigen Instinkt zu schätzen, der Murphy veranlaßt hatte, das Schiff so unerwartet herumzuwerfen. Es war die unbewußte Reaktionsfähigkeit, welche den erstklassigen Raumkommandanten kennzeichnete. Nur wenige Leute besaßen sie und machten sich mit ihr in der irdischen Raumflotte einen Namen. Er sagte nichts mehr, da er Murphy nicht in Verlegenheit bringen wollte.
    Der Kommandant rief den Maschinenraum: „Sie können jetzt die Belastung abwerfen, Chef, wir sind durch.“
    „Ich denke, das dürfte ihr letzter Versuch gewesen sein“, bemerkte Brady nachdenklich. „Was halten Sie davon?“
    Murphy dachte nach und nickte dann. „Ja, das kann sein. Die Art, wie sie uns nachjagten, zeigt, daß sie verzweifelt versucht haben, uns aufzuhalten.“
    „Das ist auch meine Meinung. Ich nehme an, wir werden jetzt leichtes Spiel haben. Wie lange dauert es noch, bis wir auf die Flotte stoßen?“
    „Ungefähr vierundzwanzig Stunden, Sir.“
     
8. Kapitel
     
    In Wirklichkeit waren es dreiundzwanzig Stunden und vierzig Minuten.
    Nach ihrem Durchbruch durch die rihnanische Flotte legten sich sowohl Brady als auch Murphy für ein paar Stunden zur Ruhe. Es wurde eine scharfe Wache für den Fall unterhalten, daß noch weitere Angriffe erfolgen sollen. Es kam aber nichts.
    Beim ersten Anzeichen vom Kontakt mit den Flotten Shermans, wurde Murphy zum Kontrollraum gerufen. Er sah einen einzelnen, unaufdringlichen Punkt in der Detektorscheibe.
    „Ich nehme an, es ist eine Vorhut zur Aufklärung, Sir“, sagte Barton, der Wachoffizier.
    Murphy nickte. „Es würde mich nicht überraschen. In fünfzehn Minuten werden wir sie erreicht haben. Es ist besser, Sie rufen Kapitän Brady.“
    „Jawohl, Sir.“ Barton sandte einen Mann aus der Besatzung zu dem Kapitän.
    Während der nächsten Minuten beobachtete Murphy den Punkt auf der Scheibe sehr aufmerksam. Nicht den Bruchteil eines Grads änderte er den Kurs und behielt eine gleichmäßige, niedrige Geschwindigkeit bei. Unter anderen Umständen hätte Murphy das Schiff als kreuzendes Handels- oder Passagierschiff abgetan, aber er wußte, daß es ein solches im gegenwärtigen Zeitpunkt und in dieser Ecke des Weltraums nicht sein konnte.
    Brady kam in den Kontrollraum und fand den Punkt auf der Scheibe größer. Fünf andere Punkte hatten sich ihm beigesellt. Weit draußen lagen in einer langen Kette die Schiffe und hielten einen beträchtlichen Abstand von den Nachbarschiffen.
    „Sherman läßt die Hauptflotte unter der Deckung des Feldes laufen“, sagte Murphy zu Brady. „Bei diesen Schiffen muß es sich um Aufklärer der einzelnen Abteilungen handeln, die als Führer und Wachposten für die Flotten innerhalb des Feldes dienen.“
    „Schon irgendwelche Erkennungssignale?“ wollte Brady wissen.
    „Ja, Sir, Sie werden gerade ausgetauscht. In wenigen Minuten wird Sherman wissen, daß wir hier sind.“
    „Gut. Senden Sie eine Meldung und ersuchen Sie um eine sofortige, dringende Konferenz.“
    „Das habe ich bereits getan, Sir“, lächelte Murphy.
    Shermans Verlangen, Brady zu sehen, war offenbar, denn er bat, ihn gleich an Bord des Flaggschiffes aufzusuchen. Er ging sogar so weit, sein Schiff aus dem Feld zu schalten, um das Treffen zu erleichtern.
    Als Brady

Weitere Kostenlose Bücher