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Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Titel: Menschheit im Aufbruch - Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lan Wright
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einzige Hoffnung ist, von hinten auf sie zu stoßen. Wir müssen uns darauf verlassen, daß unsere Geschwindigkeit groß genug ist, ihre Reihen zu passieren, bevor sie sich organisieren können“, bemerkte Murphy zum zwanzigsten Male.
    „Sie können sich darauf verlassen, daß die unter dem Deckmantel ihrer Unsichtbarkeit fliegen werden“, gab Brady zurück.
    „Ja, Sir. Ich möchte jedoch wetten, daß sie Aufklärungsschiffe vor den vorderen Sterngruppen haben. Wenn diese die Hauptflotte warnen, daß wir passieren wollen, werden wir in kurzer Zeit Ärger bekommen.“
    Brady sagte nichts. Sie hatten schon oft genug über die Einzelheiten ihrer Situation gesprochen.
    Er schaute auf die Sternkarte, die vor ihm auf dem Kontrollbrett befestigt war. In Rot war die Linie markiert, von der er annahm, daß sich ungefähr dort die rückwärtigen Reihen der rihnanischen Flotte befanden. Diese Linie lag kaum eine Flugstunde entfernt vor ihnen, und wenn seine Berechnungen auch nur um Bruchteile falsch waren, befanden sie sich bereits am Rande der Gefahrenzone.
    Das ganze Schiff stand klar zum Gefecht. Die Schutzstrahler konnten beim ersten Anzeichen der Gefahr eingeschaltet werden. Murphy wollte die Schutzstrahler erst einschalten, wenn es nötig wurde, um die Energiequellen des Schiffes nicht zu sehr zu belasten, da sie sich mit ihren Generatoren ohnehin nach der Decke strecken mußten.
    Murphy betätigte das Interkom und rief den Maschinenraum: „Chef, jede Meile, die Sie uns pro Sekunde zusätzlich geben können, wird für uns äußerst kostbar sein.“ Wenn sein Ton auch scherzhaft war, so entdeckte Brady doch die Spannung hinter seinen Worten.
    „Wir werden unser Bestes tun“, war die lakonische Antwort.
    Murphy schaltete zurück, und als er sich zu Brady umwandte und ihn ansah, war sein Gesicht weiß. „Beinah wünsche ich mir, es möchte jetzt etwas geschehen“, sagte er.
    Brady grinste ein wenig. „Wenn überhaupt etwas während der nächsten drei Stunden geschieht, wird es zu früh sein“, gab er zur Antwort.
    „Sie denken, es wird drei Stunden dauern, Sir?“
    „Bestimmt nicht länger. Sie werden ihre Flotte sicher nicht weiter auseinandergezogen haben. Ich glaube nicht, daß der zentrale Sektor der Galaxis besser verteidigt werden kann, als durch eine Front von Kassiopeia und Perseus nach Taurus und Orion.“
    „Es ist ein großes Gebiet.“ Brady nickte. „Ja, aber es ist nicht endlos. Wenn Sherman genug Verstärkung von der Erde hat, kann er die Front leicht durchbrechen und sich gegen die beiden anderen Flotten wenden. Das kann er aber nur tun, wenn er gewarnt ist, daß die Rihnaner mit voller Stärke draußen warten, um ihn aufzuhalten. Er kann ein Drittel seiner Schiffe verlieren, wenn er in eine Falle geht und nicht weiß, woher der Schlag kam, der ihn getroffen hat.“
    „Die Schutzstrahler werden es doch bestimmt vermeiden, daß so etwas geschehen könnte?“ widersprach Murphy.
    Brady bleckte die Zähne: „Machen Sie sich nicht selbst etwas vor , Murphy. Soweit es die Rihnaner betrifft, ist das eine Abrechnung. In diesen einen Stoß legen sie alles. Mit ihrer Überlegenheit können sie es sich erlauben, zehn Schiffe auf eins der unseren zu verlieren. Selbst dann werden sie noch immer die zahlenmäßige Überlegenheit behalten. Ich nehme an, sie werden notfalls auf Selbstmordtaktiken zurückgreifen, und wenn sie das tun, wenn sich ein paar Schiffe mit Todesverachtung von zwei Seiten herbeistürzen, machen sie schnell auch einem Linienkreuzer erster Klasse den Garaus. Seine Schutzstrahlung würde den Schock nicht aushalten.“
    Entsetzt starrte ihn Murphy an, denn es war das erstemal, daß Brady diese Meinung äußerte. „Das würden sie bestimmt nicht tun.“
    Brady nickte nüchtern. Sein plötzlicher Zorn war verschwunden. „Das werden sie bestimmt tun. Denken Sie daran, das Schicksal ihres großen Weltreiches hängt von dieser Schlacht ab. Wenn sie die verlieren, geht ihnen eine Million Jahre der Entwicklung verloren, und sie werden nur eine der vielen Rassen in der Milchstraße, die den Menschen zum Herrn haben werden. Versetzen Sie sich selbst einmal in ihre Lage, Murphy. Sie würden es versuchen oder beim Versuch umkommen.“
    „Aber Sie sagen selbst, daß die Schiffe von Angehörigen anderer Rassen bemannt sein werden. Diese werden nicht den Wunsch haben, für die Rihnaner zu sterben.“
    „Ich nehme an, es wird mindestens ein Rihnaner in jedem Schiff sein“, gab Brady zurück.

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