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Merani und die Schlange unter dem Meer

Merani und die Schlange unter dem Meer

Titel: Merani und die Schlange unter dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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sowohl die magischen Stürme wie auch die Invasoren loswerden, haben wir letztendlich gewonnen.«
    »Kann euer Arghan den Thron nun aus dem Schiff bergen oder nicht?«, wollte Tharon wissen.
    Regandhor fasste die Hände des Prinzgemahls von Ardhu und sah ihn bittend an.
    »Tu es, Argo! Es geht um Sirrin. Wir brauchen sie dringend! Wenn du und deine Freunde helfen, sie ins Leben zurückzuholen, wird auch sie begreifen, dass ihr nichts für die magischen Stürme könnt.«
    Argo wechselte einen kurzen Blick mit Mera, sah diese nicken und blies die Luft durch die Nase. »Ich werde es versuchen. Aber ob ich es schaffe, kann ich nicht sagen. Der Feuerthron ist ein verdammt schweres Ding.«
    »Du schaffst es! Da bin ich mir ganz sicher.« Am liebsten hätte Regandhor Argo umarmt, ließ ihn jedoch los und folgte ihm nachdraußen. »Du brauchst jemand, der auf deine Kleider aufpasst, bis du dich zurückverwandelt hast.«
    »Danke!« Argo gefiel der junge Bursche, und er fühlte sich zu ihm hingezogen wie zu einem vertrauten Freund.
    Als die anderen den beiden folgen wollten, hielt Mera sie auf. »Lasst Argo wenigstens die Zeit, sich umzuwandeln. Er mag es nicht, angestarrt zu werden, wenn er sich auszieht.«
    »Du hast recht, Mama!« Merani, die schon den Ausgang der inneren Höhle erreicht hatte, kehrte zurück und gesellte sich zu Tharon. »Glaubst du wirklich, großer Magier, dass danach alles ins Lot kommt?«
    »Das wird es!«
    »Und wenn wir es nicht schaffen?«, bohrte das Mädchen nach.
    »Dann werden wir sterben, junge Magierin. Doch als Magier, der die Jahrhunderte zählt wie andere die Jahre, beiße ich ungern früher ins Gras.«
    »Einen gewissen Humor hat der Mann«, flüsterte Anih Kip zu und deutete dann auf den Ausgang der Höhle. »Ich glaube, jetzt können wir zur ›Seeschäumer II‹ gehen und schauen, ob Prinzgemahl Argo sich bereits in dieses vierfüßige Untier verwandelt hat.«
    »Los, Kipan! Nimm unsere Matrosen und ein paar Seile mit und sieh zu, wie du unserem Freund Argo helfen kannst. Ein Untier ist er übrigens nicht, liebe Anih. Immerhin hat er vor sechsunddreißig Jahren den Magier Wassuram vom Feuerthron vertrieben. Und es war sein Rat, dieses Ding wegzubringen, damit ihn die Schwarzmagier nicht bekommen können!«
     
    2
     
    Das Wasser war beinahe kochend heiß, so stark hatten die tobenden Magien es aufgeheizt. Ein Mensch hätte es nicht lange darin ausgehalten, doch als Arghan war Argo widerstandsfähiger als jedes andere Wesen. Gischt und Dampf behinderten seine Sicht, doch sein magisches Empfinden ließ ihn das Wrack des Schiffes rasch finden. Der Rumpf war aufgebrochen, und der Feuerthron hing halb heraus. Argo musste daher nur noch einige Planken entfernen, um das große Artefakt freizulegen. Dann packte er das schwere Ding mit seinen Vorderbeinen und schob es stückweise über den Grund in Richtung Höhle.
    Mit einem Mal hörte er Kipan schreien. »Binde ihn fest, dann helfen wir dir!« Gleichzeitig flogen ihm mehrere Seile um die Ohren, doch mit seinen Arghanpranken konnte er keine Knoten binden.
    Das sah auch Kipan und wollte zu ihm hinschwimmen.
    »Bist du verrückt, Junge? Bleib, wo du bist!«, rief Argo ihm zu und schob den Feuerthron weiter. Nach einer Weile befand sich der Feuerthron in der äußeren Höhle und wurde aufs Trockene gezogen. Nun konnten Mera, Merani und Tharon ihn mit ihren Levitationskräften in die Grotte schaffen, in der sie Quartier genommen hatten.
    Besorgt untersuchte die Magierkaiserin das riesige Artefakt, ob es bei dem Schiffbruch Schaden genommen hätte. Dies war zu ihrer Erleichterung nicht der Fall. Noch während sie aufatmete, richtete Tharon seine Hand auf den Thron.
    Jetzt gilt es, sagte er sich. Entweder verlieh Giringars Siegel ihm die Macht, dieses Ding wieder in Gang zu setzen, oder es gab nichts, was er noch tun konnte. Noch während er dies dachte, glühte das Siegel auf seiner Hand auf. Ein Strahl schwarzer Magie schoss aufden Feuerthron zu und hüllte ihn ein. Der Kristall erbebte und ein unerträglich schrilles Geräusch erfüllte die Höhle. Schwarze Flammen schossen aus dem Artefakt, und es war, als erbebe die ganze Insel unter der Kraft des Throns. Hekendialondilan sprang auf und verbarg sich in ihrem Boot, als könne es ihr Schutz vor den magischen Schwaden bieten, die auf einmal die Grotte erfüllten.
    Bevor einer der anderen sich rührte, setzte sich die Magierkaiserin auf den Thron und bündelte seine Kräfte so, dass sie nicht mehr

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