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Merani und die Schlange unter dem Meer

Merani und die Schlange unter dem Meer

Titel: Merani und die Schlange unter dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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Führung des Trupps übernommen hatte.
    »Deswegen bin ich ja hier!« Burlikk gab sich selbstsicherer, als er sich fühlte. Er löste in aller Ruhe den Knoten, ließ dann das Seillos und gab das Zeichen, dass es eingeholt werden konnte. Dann wandte er sich den wartenden Gurrims zu.
    »Kameraden«, begann er. »Der erhabene Hocherzmagier Betarran, Zweiter im Gefolge des Großen Giringar, hat uns auf diese lange Reise geschickt, um zu erkunden, wer die magischen Stürme gegen das Violette Land geschickt hat. Zu unserem Oberbefehlshaber hat er den ehrenwerten Magier Tharon ernannt. Doch sagt mir, wo ist Tharon jetzt?«
    Einer der Unteroffiziere gab schließlich die Antwort. »Tharon ist bei diesem magischen Teufelsgebiet weiter im Norden ums Leben gekommen!«
    »Und warum ist er das? War Tharon etwa unvorsichtig? Kein Magier ist das! Er hat sich darauf verlassen, mit einem guten Boot zu fahren. Doch das wurde von dem Erzmagier Gynrarr sabotiert! Nur deshalb musste unser Anführer sterben. Sein eigener Stellvertreter hat ihn verraten. Dabei haben wir alle gesehen, dass Tharon das Siegel Giringars getragen hat. Wer von euch hat sich nicht gefragt, warum dieses Siegel nach seinem Tod nicht auf Gynrarr übergegangen ist?«
    »Sicher! Das haben wir. Aber …«, begann einer.
    »Kein Aber!«, donnerte Burlikk ihn an. »Gynrarr wurde von dem Siegel verschmäht, weil er ein Abtrünniger ist! Er hat Tharon verraten und damit das Schwarze Land – und uns! Oder spürt ihr nicht in euren Köpfen die Reste der Beeinflussungsmagie, mit denen Gynrarr euch gegen eure eigenen Landsleute gehetzt hat?«
    »Komisch ist es schon«, meinte der Rangälteste nachdenklich. »Ich habe Kopfschmerzen und bringe immer noch einiges durcheinander. Ich weiß eigentlich gar nicht so richtig, was in den letzten Tagen passiert ist und wie ich hierhergekommen bin.«
    »Da seht ihr’s!« Burlikks Stimme klang laut genug, damit alle ihn hören konnten. »Aber wenn ihr noch mehr Beweise wollt, dann lasst euch gesagt sein, dass Gynrarr und sein Gefolge die Magierin Sirrin mit Hilfe eines Artefakts gelähmt und sie mitsamtihrem Schüler Regandhor über Bord geworfen haben. Also hat Gynrarr auch eine hochrangige Verbündete ermordet. Was glaubt ihr, werden die Violetten sagen, wenn wir zurückkehren und ihre Magierin nicht mitbringen können?«
    »Die dürften ziemlich sauer sein«, rief ein Gurrim mit Mannschaftsrang aus.
    »Gynrarrs Verbrechen könnten das Bündnis mit dem Violetten Reich erschüttern. Selbst wenn der Waffenstillstand zwischen unserer Seite und den drei Dämonenreichen des Westens zustande kommt, besteht die Gefahr, dass die Violetten und Blauen sich zusammenschließen, um sich für etliche Aktionen unserer Magier zu rächen, bei denen sie Schaden genommen haben.«
    Burlikk spürte, dass seine Ausführungen für die simplen Gemüter der Krieger zu kompliziert wurden, und kam wieder auf den Kern seiner Rede zurück.
    »Wollt ihr für einen Verräter wie Gynrarr kämpfen, einen Mann, der die Gesetze des Schwarzen Landes mit Füßen tritt?«, rief er mit weit tragender Stimme.
    »Bis jetzt haben wir nur dein Wort, dass es so sein soll«, äußerte einer Bedenken.
    »Meine Freunde Wuzz und Tarr, brave Gurrims, wie ihr alle wisst, können meinen Bericht bestätigen. Außerdem« – Burlikks Blick glitt über die Männer, bis er den Krieger fand, den er suchte – »… außerdem war auch Rokkar bei uns, als wir die Untergebenen Gynrarrs dabei beobachtet haben, wie diese Sirrin und den Jungen ins Meer geworfen haben.«
    »Das stimmt«, meldete sich der angesprochene Gurrim zu Wort. Er atmete tief durch und trat dann aus dem Kreis heraus. »Übrigens haben wir vier auch Gynrarr und die anderen Magier belauscht, als diese damit geprahlt haben, auf welch einfache Art sie Tharon in die Falle gelockt haben.«
    Hatten Burlikks Worte die Gurrims schon zum Nachdenken gebracht, so gaben Rokkars Worte den Ausschlag. Sie begriffen dasAusmaß des Verrats, den Gynrarr und die Schwertmagier begangen hatten, und wollten nicht mehr für diese kämpfen.
    Der älteste Unteroffizier wandte sich mit bedrückter Miene an Burlikk. »Was sollen wir jetzt tun? Wir sind nur ein Regiment von vielen, und wenn wir uns auf eure Seite schlagen, werden die Magier beeinflusste Kameraden gegen uns schicken. Aber wir wollen nicht unsere eigenen Leute bekämpfen.«
    »Ebenso wenig könnt ihr zu den Magiern zurückkehren! Sie würden euch erneut geistig unterwerfen.«
    »Das sehen

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