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Merani und die Schlange unter dem Meer

Merani und die Schlange unter dem Meer

Titel: Merani und die Schlange unter dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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zusammen. »Danke!«
    Es klang sehr kläglich. Aber sie fühlte, dass das Schlimmste vorbei war. »Kannst du mich nach oben bringen? Ich muss atmen, sonst schaffe ich es nicht mehr, mich magisch zu erhalten.«
    »Halt dich gut fest!«, mahnte Ellek, da ihre Hände nur noch locker auf seiner Rückenflosse ruhten. Sofort umklammerte Hekendialondilan diese, und er zog sie so schnell, wie es ihm möglich war, nach oben.
    An der Wasseroberfläche spie Hekendialondilan das Wasser aus, das ihr in Mund und Nase gedrungen war, und schnappte gierig nach Luft. »Das sollten wir meiner Mutter besser nicht erzählen«, sagte sie zu dem Treiberfisch.
    »Ich habe nicht erwartet, dass wir in ein solches Abenteuer geraten. Eigentlich wollte ich nur das schwarze Schiff beobachten und deine Meinung dazu hören«, antwortete Ellek. Dann drehte er sich um und sah Hekendialondilan fragend an. »Hast du eine Ahnung, was die Schwarzen mit ihrem Boot vorhatten?«
    »Nein! Das kam mir auch seltsam vor. Komm, schauen wir nach, was dort los war.«
    »Mein Bedarf an unvorhergesehenen Gefahren ist eigentlich gedeckt«, rief Ellek, doch Hekendialondilan richtete ihre magischen Fühler bereits auf Dinge, die nur sie wahrnahm.
    Dann stieß sie einen lauten Ruf aus. »Bei Meandhir, in dem Boot waren Leute! Ich spüre, wie sie versinken!«
    »Na, von mir aus. Unten am Meeresgrund liegen sie gut!«
    Hekendialondilan zerrte an dem Treiberfisch. »Los, komm! Vielleicht können wir sie retten und dann mit ihnen reden.«
    Da Ellek zögerte, ließ das Runimädchen ihn los und tauchte hinter den Versinkenden her.
    Der Treiberfisch folgte ihr und überholte sie. »Es sind zwei!«, sendete er intensiv. »Einer davon ist schon sehr tief unten. Den kannst du nicht mehr holen. Und der andere ist schwarz! Den darfst du nicht anfassen. Vielleicht kann ich ihn später herausholen!«
    Nun wurde Hekendialondilan sich der magischen Farben der beiden Fremden bewusst. Eine Person war violett, doch die befand sich schon so tief unter Wasser, dass es für sie selbst gefährlich würde, hinter ihr herzutauchen. Dennoch folgte sie ihr. Da schoss Ellek an ihr vorbei nach unten und schlug dabei einen respektvollen Bogen um den Schwarzen.
    Unsicher, was sie tun sollte, schwamm Hekendialondilan näher an den Schwarzen heran. Es war ein Mann, der ein langes Gewand mit seltsamen, aufwendig gestickten Abzeichen trug und verletzt war, wie ihr ein dünner Blutfaden verriet. Außerdem stand sein rechter Arm in einem unnatürlichen Winkel von seinem Körper ab. »Es ist ein Schwarzer«, versuchte Hekendialondilan ihr aufkeimendes Mitleid zu unterdrücken, »und er gehört zu unseren Feinden.«
    Doch ungeachtet dieser Erkenntnis tauchte sie hinter dem Mann her und fasste nach dem Kragen seines Magiertalars. Der Stoff brannte, als hätte sie ihre Hand in eine heiße Flamme gesteckt, und die Vernunft riet ihr, ihn loszulassen und zu hoffen, dass Ellek ihn noch lebend herausholen konnte. Das Runimädchen wusste jedoch, dass es sich jahrzehntelang schlecht fühlen würde, wenn sie den Fremden ertrinken ließ, nur um sich ein paar Brandblasen zu ersparen.
    Daher packte sie noch fester zu und schwamm nach oben. Dabei spürte sie die harte Ausstrahlung des Magiers so stark, bis sie kaum noch zu ertragen war. Doch sie hielt durch, bis sie die Wasseroberfläche erreicht hatte. Dort schwamm sie auf die nächstgelegene Schäre zu und zerrte den Verletzten an Land.
    Aufatmend ließ sie ihn los, setzte sich mit großzügigem Abstand zu ihm auf den glatt geschliffenen Felsen und starrte auf ihre Hand. Rote, teilweise blutende Striemen zogen sich über die weiße Haut, und es tat fürchterlich weh, obwohl ihre Selbstheilungskräfte bereits zu wirken begannen.
    »He, Kleine, du musst mir helfen!« Ellek war wieder aufgetauchtund schob eine reglose Gestalt Richtung Ufer, die in violette Hosen und eine gleichfarbige Tunika gehüllt war.
    Hekendialondilan griff zu und zog ein junges Mädchen aufs Trockene, das nach menschlichen Maßstäben etwa fünfzehn Jahre zählen mochte. Es erinnerte sie an Prinzessin Careela, die nun als Fürstin die Insel Ardhu regierte, aber es glich den Ardhuniern nur entfernt.
    »Die Leute scheinen von weit her zu kommen«, sagte sie zu Ellek, während sie das Mädchen so hielt, dass ihm das Wasser aus der Lunge lief.
    Der Treiberfisch entfernte sich mit ein paar kräftigen Flossenschlägen vom Ufer, um nicht von einer Welle gegen die Felsen geschleudert zu werden, und umkreiste

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