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Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail

Titel: Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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innerlich Tritte, aber nachdem ich Medea gefunden und mir etwas zu Essen gemacht hatte, kam ich zu einer Art Lösung. Morgen würde ich Stefans VW-Campingbus aufschließen, der geduldig auf Bremsteile aus Oregon wartete. Ich nahm nicht an, dass es Stefan stören würde, wenn Mac eine oder zwei Nächte im Bus schlief.
    Aber ich rief ihn dennoch lieber an, um mein Vorhaben mit ihm zu besprechen, denn es ist nicht klug, Vampire zu überraschen.
    »Klar«, erwiderte Stefan, ohne auch nur zu fragen, wer in seinem Kleinbus übernachten wollte. »Das geht schon in Ordnung, mein Schatz. Wie lange wird es dauern, bis der Wagen wieder auf die Straße kann?«

    Für einen Vampir war Stefan in Ordnung.
    »Die Ersatzteile sollten übermorgen ankommen«, antwortete ich. »Ich rufe dich an, wenn sie hier sind. Wenn du helfen willst, können wir ein paar Abendschichten einschieben. Sonst werde ich einen Tag brauchen.«
    »Gut«, sagte er, was offenbar als Abschied gedacht war, denn das Nächste, was ich hörte, war das Freizeichen.
    »Na ja«, sagte ich der Katze, »ich nehme an, ich sollte eine Decke kaufen.« Es musste eine neue Decke sein – meine würde nach Kojote riechen, und ein Werwolf, der mich kaum kannte, würde sich in meinem Geruch nicht wohl fühlen.
    Ich verbrachte einige Zeit damit, meinen Geldbeutel zu suchen, bis mir einfiel, dass ich ihn in der Werkstatt in den Safe geschlossen hatte. Zum Glück lag sie auf dem Weg zum Laden.
    Weil es dunkel war, parkte ich das Auto an der Straße hinter der Werkstatt, wo es eine Straßenlampe gab, die unternehmungslustige Vandalen abschrecken sollte. Auf dem Parkplatz kam ich an Stefans Bus vorbei, der neben der Bürotür stand, und tätschelte ihn liebevoll.
    Stefans Kleinbus war wie die Mystery Machine bemalt, was viel über den Vampir aussagte, dem der Bus gehörte. Stefan hatte mir erzählt, dass er vor ein paar Jahren, nachdem er begonnen hatte, sich im Fernsehen Buffy anzuschauen, kurz vorgehabt hatte, ihn schwarz zu streichen, aber am Ende war er zu dem Schluss gekommen, dass die Jägerin es einfach nicht mit Scooby Doo aufnehmen konnte.
    Ich öffnete die Bürotür, machte aber kein Licht an, weil ich ziemlich gut im Dunkeln sehen kann. Meinen Geldbeutel fand ich exakt da, wo ich ihn zuletzt gesehen hatte. Ich holte ihn aus dem Safe und verschloss die Tür wieder. Nur aus Gewohnheit überprüfte ich schnell noch einmal die Heizung, um
mich zu überzeugen, dass sie niedrig eingestellt war. Alles war abgeschaltet, aufgeräumt, und wie es sein sollte, und ich fand das übliche Gefühl von Zufriedenheit in dem Wissen, dass das alles mir gehörte – na ja, mir und der Bank.
    Ich lächelte, als ich das Büro verließ, und wandte mich der Tür hinter mir zu. Dabei bewegte ich mich nicht bewusst leise, aber von einem Rudel Werwölfe erzogen worden zu sein, macht einen lautloser als die meisten anderen Leute.
    »Verschwinde«, erklang Macs Stimme von der anderen Seite von Stefans Bus. Er sprach leise und grollend, in einem Tonfall, den ich noch nie von ihm gehört hatte.
    Zunächst glaubte ich, er meinte mich und drehte mich um, aber ich konnte nur Stefans Bus sehen.
    Dann antwortete eine andere Stimme: »Nicht ohne dich.«
    Der Bus hatte getönte Scheiben. Dennoch konnte ich genug sehen, um die schattenhaften Umrisse von Mac und einem seiner Besucher zu erkennen. Der Wind wehte ihren Duft zu mir herüber, und ich roch außer Mac noch zwei Personen: einen anderen Werwolf und einen Menschen. Ich kannte keinen von ihnen.
    Obwohl ich die meisten von Adams Wölfen dem Geruch nach identifizieren kann, wäre es nicht ungewöhnlich gewesen, wenn er sich einen neuen Wolf zugelegt hätte, ohne dass ich davon schon erfahren hatte. Aber es war der Mensch, der mir sagte, dass hier etwas nicht stimmen konnte: Ich hatte noch nie erlebt, dass Adam einen Menschen mit einem seiner Wölfe ausgeschickt hätte.
    Noch seltsamer war allerdings, dass keiner der drei zu bemerken schien, dass ich in der Nähe war, nicht einmal Mac oder der andere Wolf.
    »Nein«, sagte Mac, während ich noch zögerte. »Keine Käfige mehr. Keine Drogen. Sie haben mir nicht geholfen.«

    Käfige?, dachte ich. Jemand hatte Mac in einem Käfig gehalten? So etwas war nicht notwendig, nicht mit Adam in der Nähe. Einige Alphas verließen sich auf Gitter, um neue Wölfe zu beherrschen, aber Adam gehörte nicht dazu. Und Macs Bemerkung über Drogen begriff ich auch nicht – es gibt keine Drogen, die bei Werwölfen

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