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Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail

Titel: Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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funktionieren.
    »Doch, Junge. Du musst ihnen nur eine Chance geben. Ich verspreche dir, dass wir deinen Fluch aufheben können.«
    Den Fluch aufheben? Keine Droge auf der Welt konnte die Veränderung rückgängig machen, und nur verdammt wenige Werwölfe nahmen ihren Zustand nach den ersten paar Monaten noch als Fluch wahr. Die meisten gelangten schließlich zu der Ansicht, dass hin und wieder Pelz zu tragen ein geringer Preis für ungewöhnliche Kraft, Geschwindigkeit und erhöhte Sinnesschärfe war – ganz zu schweigen von einem Körper, der gegen Alter und Krankheit immun war.
    Selbst wenn der Werwolf zu Adam gehörte, bezweifelte ich, dass der Alpha wusste, welche wilden Geschichten sein Rudelmitglied erzählte. Oder besser, ich hoffte es zumindest.
    Mac schien seine beiden Gesprächspartner jedoch zu kennen, und ich begann zu glauben, dass seine Geschichte wohl noch komplizierter war, als ich bereits befürchtet hatte.
    »Du redest, als hättest du eine Wahl«, sagte der zweite Mann. »Aber du musst nur noch entscheiden, wie du dorthin kommst.«
    Nein, das hier konnten nicht Adams Männer sein. Die Erwähnung von Zwang, Käfigen und Drogen machte sie zum Feind. Wenn Mac nicht freiwillig mit ihnen gehen wollte, dann würde ich nicht zulassen, dass sie ihn gegen seinen Willen mitnahmen.
    Rasch sah ich mich um, aber die Straßen waren leer. Nach sechs ist es in dieser Gegend ziemlich unbelebt. Ich schlüpfte
so leise ich konnte aus meiner Kleidung und nahm meine Kojotengestalt an.
    Als Mensch hatte ich keine Chance gegen einen Werwolf. Als Kojotin hatte ich auch keine viel größeren Erfolgsaussichten – aber ich war schnell, erheblich schneller als eine echte Kojotin und damit auch einen Tick schneller als ein Werwolf.
    Ich sprang auf das Geländer und von dort oben auf Stefans Bus, um den Vorteil einer erhöhten Position zu haben, obwohl ich damit das Überraschungsmoment aufgab. Ganz gleich, wie leise ich mich bewegte, ein Werwolf würde das Klicken meiner Krallen auf dem Metalldach hören.
    Ich machte mich schon auf einen weiteren Sprung gefasst, aber dann hielt ich inne. Vom Dach des Busses aus konnte ich Mac und die beiden Männer sehen. Keiner schien mich zu bemerken. Mac hatte mir den Rücken zugedreht, aber die anderen hätten einfach nur aufblicken müssen. Das taten sie nicht. Hier war etwas ganz und gar nicht in Ordnung.
    Hinter den beiden Fremden stand ein großes schwarzes SUV, die Art von Auto, die man bei solchen Typen erwartete.
    »Ich glaube nicht, dass es eine Möglichkeit gibt, das rückgängig zu machen, was ihr mir angetan habt«, sagte Mac. »Ihr könnt mir mein Leben nicht zurückgeben, und Meg könnt ihr erst recht nicht wieder lebendig machen. Ihr könnt mich nur in Ruhe lassen.«
    Das Haar des Menschen war kurz geschoren, aber es war vor allem die große schwarze Schusswaffe, die in seinem Schulterholster steckte, die mich ans Militär denken ließ. Beide Fremde hielten sich auch militärisch straff – Adam verfügte ebenfalls über diese Haltung. Ihre Schultern waren steif, ihr Rücken ein wenig zu aufrecht. Vielleicht gehörten sie doch zu Adam. Der Gedanke ließ mich zögern. Wenn ich einem von Adams Wölfen etwas antat, bedeutete das gewaltigen Ärger.

    »Es wird wieder Vollmond«, sagte der Mann mit den etwas längeren Haaren, der Werwolf. »Spürst du das?«
    »Wie willst du denn über den Winter kommen, Junge?« Das war Kurzhaar. Seine Stimme klang sanft. Väterlich. Beinahe wohlwollend. »Im Dezember wird es selbst in dieser Wüste ziemlich kalt.«
    Ich unterdrückte ein Knurren, während ich immer noch überlegte, wie ich Mac am besten helfen könnte.
    »Ich arbeite hier«, sage Mac mit einer unbestimmten Geste zur Garage. »Ich denke, wenn es kälter wird, wird sie mich auch hier schlafen lassen, bis ich eine Bleibe finde, wenn ich sie darum bitte.«
    »Du wirst sie darum bitten?« Kurzhaar sah ihn mitleidig an. »Sie hat dich für uns hier behalten. Sie ist eine von uns, Junge. Was glaubst du, wie wir dich gefunden haben?«
    Mac roch zuerst nach Schock und dann nach Niederlage. Gefühle haben einen Geruch, aber nur in meiner Kojotengestalt ist meine Nase gut genug, um mehr als die stärksten Emotionen voneinander unterscheiden zu können. Ich fletschte die Zähne – ich mag keine Lügner, und besonders zuwider sind sie mir, wenn sie Lügen über mich verbreiten.
    Die Stimme des Werwolfs klang verträumt. »Wenn der Mond kommt, wirst du die Verwandlung nicht aufhalten

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