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Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail

Titel: Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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fragte er.
    Ich wehrte mich nicht gegen die Berührung. »Adam ist der Alpha des hiesigen Rudels. Wir müssen die Leiche von der
Straße schaffen – es sei denn, du willst, dass wir beide in einem Bundeslabor verschwinden, damit die Wissenschaftler uns ein paar Jahre untersuchen, bevor sie zu dem Schluss kommen, dass sie mehr von uns erfahren können, wenn wir tot sind.«
    »Alpha?«, fragte er. »Was ist das?«
    Er war tatsächlich sehr neu.
    »Werwölfe leben in Rudeln«, sagte ich. »Jedes Rudel hat einen Alpha – einen Leitwolf, der stark genug ist, um die anderen zu beherrschen. Adam Hauptmann ist der hiesige Alpha.«
    »Wie sieht er aus?«, fragte er.
    »Eins siebenundsiebzig, achtzig Kilo. Dunkles Haar, dunkle Augen. Ich glaube nicht, dass er etwas mit deinen Wölfen zu tun hatte«, sagte ich. »Wenn Adam dich haben wollte, hätte er dich bereits gefunden. Er kann ein Idiot sein, aber er ist sehr kompetent.«
    Mac starrte mich an, und seine braunen Augen wirkten im Licht der Leuchtstoffröhren meines Büros gelblich. Um ehrlich zu sein, war ich überrascht, dass er sich immer noch in Menschengestalt befand, denn wenn ein Wolf sieht, wie ein anderer sich verändert, ermutigt ihn das für gewöhnlich, es ihm nachzutun. Ich schaute ihn ruhig an, dann senkte ich den Blick, bis er stattdessen auf seiner Schulter ruhte.
    »Also gut«, sagte er und nahm langsam die Hand weg. »Du hast mich heute Abend gerettet – und dieses Geschöpf hätte dich zerreißen können. Ich habe sie schon zuvor töten sehen.«
    Ich fragte nicht, wann oder wen. Es war wichtig, alles in der richtigen Reihenfolge zu machen, um schlimmeren Ärger zu verhindern. Adam anrufen. Die Leiche von der Straße holen, wo sie jeder sehen konnte. Dann reden. Ich wählte Adams Nummer aus dem Gedächtnis.

    »Hauptmann«, antwortete er nach dem vierten Klingeln mit nur einer Spur von Ungeduld.
    »Ich habe in meiner Werkstatt einen Werwolf umgebracht«, sagte ich, dann legte ich auf. Als Mac die Augenbrauen hob, fügte ich hinzu: »Das bringt mir eine schnellere Reaktion ein als zwanzig Minuten Erklärungen. Komm, wir müssen die Leiche von der Straße schaffen, bevor jemand sie entdeckt.« Als das Telefon klingelte, schaltete sich mein Anrufbeantworter ein.

    Ich nahm Stefans Bus, weil es einfacher ist, einen Körper in einen Bus zu laden als in meinen kleinen Golf. Der Bus roch nach Mac, und mir wurde klar, dass er mich nicht angelogen hatte, als er behauptete, einen Platz für die Nacht zu haben. Er musste schon ein paar Nächte hier geschlafen haben.
    Der Bus verfügte momentan über keinerlei Bremsen, aber ich schaffte es dennoch, ihn neben der Leiche zum Stehen zu bringen. Mac half mir, sie ins Auto zu schaffen, dann rannte er zurück zur Werkstatt, während ich fuhr. Als ich ankam, hatte er die Werkstatt bereits geöffnet.
    Wir legten den Toten auf den Zementboden neben die Hebebühne, dann parkte ich den Bus wieder da, wo er gestanden hatte, und zog die Werkstattür hinter uns zu.
    Ich ging zu der am weitesten von dem toten Werwolf entfernten Ecke und setzte mich auf den Boden neben eine meiner großen Werkzeugkisten. Mac hockte sich neben mich, und wir starrten quer beide durch die Werkstatt die Leiche an.
    Halb verändert, sah sie im harschen Licht der zweiten Bucht noch grotesker aus als unter der Straßenlampe, wie etwas aus einem schwarzweißen Lon-Chaney-Film. Von dort, wo ich saß, konnte ich den Riss im Hals des Mannes sehen, der ihn umgebracht hatte.

    »Er war offenbar daran gewöhnt, schnell zu heilen«, sagte ich, um das Schweigen zu brechen. »Also hat er nicht auf seine Wunde geachtet. Aber manche Wunden brauchen länger als andere, um zu heilen. Er wusste nicht mehr als du. Wie lange bist du schon ein Werwolf?«
    »Zwei Monate«, sagte Mac und lehnte den Kopf an die Werkzeugkiste, um an die Decke zu schauen. »Meine Freundin hat es umgebracht, aber ich habe überlebt. Irgendwie.«
    Er hatte Glück, dachte ich, und erinnerte mich an das, was ich aus seinem Anruf geschlossen hatte. Er hatte seine Freundin also doch nicht selbst getötet! Wahrscheinlich fühlte er sich jedoch schrecklich, und ich würde ihm nicht sagen, dass es noch schlimmer werden könnte.
    »Erzähl mir von deinem Leben danach. Woher kamen diese Männer? Stammst du aus den Tri-Cities?« In den letzten sechs Wochen hatte ich von keinen seltsamen Todesfällen oder Verschwundenen gehört.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, aus Naperville.« Nach meinem fragenden Blick

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