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Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok

Titel: Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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alles, was ich nicht ausgesprochen hatte.
    Ich nickte. »Genau. Und dennoch … was, wenn ich auf ihn eingegangen wäre? Ich sage mir selbst immer wieder, dass ich dann weniger wäre als jetzt, aber Samuel ist nicht die Art Mann, der aus seiner Frau jegliche Persönlichkeit herausbügelt. Die Hälfte des Ärgers, den ich als Teenager hatte, geht auf Dinge zurück, die er ausgeheckt hat – und aus der anderen Hälfte hat er mich herausgeholt.«
    »Also wärst du die Frau eines Arztes und könntest tun, was du willst – weil Samuel nicht so ein Kontrollfreak ist wie die meisten dominanten Wölfe.«
    Da war es. Oh, nicht Samuel – er ist nicht auf Kontrolle
aus. Sie sah wie die meisten Leute nur, was er sie sehen lassen wollte. Der sanfte, lockere Samuel. Ha.
    Ich hatte mich allerdings immer gefragt, wieso Honey ihren Mann geheiratet hatte, der so tief in der Hierarchie des Rudels stand, obwohl sie dominanter war als alle bis auf die obersten zwei oder drei Wölfe. Da sie ihren Rang im Rudel von ihrem Mann ableiten musste, stand sie damit erheblich niedriger als in der Zeit, bevor sie Peter zum Gefährten genommen hatte. Es gab tatsächlich nicht allzu viele unterwürfige Wölfe. Die Art von Entschlossenheit, die es braucht, um die Verwandlung zu überleben, findet sich normalerweise nicht in Personen, die nicht wenigstens ein bisschen dominant sind.
    »Samuel ist genauso ein Kontrollfreak wie sie alle. Er versteckt es nur besser«, sagte ich. »Wahrscheinlich hätte er mich in Watte gepackt und mich vor der Welt beschützt. Ich wäre niemals gewachsen oder zu der Person geworden, die ich heute bin.«
    Sie zog eine Braue hoch. »Was, eine Mechanikerin? Du arbeitest für weniger als den Mindestlohn. Ich habe gesehen, wie Gabriel die Schecks ausgeschrieben hat – er verdient mehr als du.«
    Ich hatte mich geirrt. Sie würde es nie verstehen.
    »Ich rede davon, mein eigenes Geschäft zu haben«, sagte ich, obwohl ich nicht mehr damit rechnete, dass sie erkannte, was ich meinte. Ich hatte alles abgelehnt, was sie vom Leben wollte – Status, sowohl in der Werwolf- als auch in der Menschenwelt, und Geld. »Imstande zu sein, etwas zu nehmen, das nicht funktioniert und es zu reparieren. Mich heute Adam gegenüber behaupten zu können, statt vor ihm auf die Knie zu fallen und den Boden
anzustarren. Und selbst zu entscheiden, was ich tue – auch wenn das dazu führt, diesen besessenen Vampir zu jagen, der Warren beinahe umgebracht hätte. Ich bin nichts Besonderes, vor allem verglichen mit Werwölfen, aber du musst zugeben, dass ich einzigartig geeignet war, um ihn zu erledigen. Die Werwölfe konnten es nicht tun. Die Vampire und das Feenvolk wollten es nicht. Was wäre passiert, wenn ich ihn nicht hätte töten können? Samuel hätte nie zugelassen, dass seine Frau so etwas tut.«
    Dann wurde mir etwas klar. So beängstigend es gewesen war (und ich hatte Alpträume und Narben, um das zu beweisen), so dumm und gefährlich – und möglicherweise tödlich – es immer noch war, ich war stolz darauf, diese beiden Vampire getötet zu haben. Niemand sonst hätte es tun können. Nur ich.
    Samuel hätte mich so etwas nie tun lassen.
    Ich könnte niemals Samuels Gefährtin werden, ohne etwas aufzugeben, was mir an mir selbst sehr wichtig war. Ich gestattete mir zum ersten Mal, das Problem von dieser Warte aus zu sehen, und das führte zu dem Schluss, dass Samuel für mich nie der Richtige sein könnte.
    Die Frage lautete nun, ob Adam besser sein würde. Und wenn ich Adam nahm, würde Samuel gehen. Ein Teil von mir liebte Samuel immer noch, und ich war noch nicht bereit, ihn aufzugeben.
    Ich saß wirklich böse in der Klemme.
    »Glaubst du, Adam hätte dich dieses Ding jagen lassen, wenn du seine Gefährtin wärst?«, fragte Honey ungläubig.
    Vielleicht.
    »Ich will euch nicht stören«, sagte Jesse leise.

    Mir wurde klar, dass ich das Wasser aus der Dusche schon seit einiger Zeit nicht mehr gehört hatte. Ich hatte auch nicht gehört, wie sie hereingekommen war.
    Sie hatte sich in ein großes Handtuch gewickelt, beeilte sich aber immer noch, die Tür hinter sich zu schließen. Sie sah Honey misstrauisch an, nickte dann aber zögerlich.
    »Das Letzte habe ich gehört«, sagte sie. »Dad hat mir eingeschärft, mich nicht in seine Angelegenheiten zu mischen. Aber ich dachte, du solltest wissen, dass er mir vor nicht allzu langer Zeit gesagt hat, wenn man nicht hin und wieder aus einem Flugzeug fiele, würde man nie lernen zu

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