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Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok

Titel: Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Kopfschmerzen; Furcht hat manchmal diese Wirkung auf mich. »Sag mir das noch einmal und sei bitte ganz deutlich.«
    »Als er dich zu seiner Gefährtin erklärte, hat er dich
eingeladen, dich uns anzuschließen. Er hat einen Platz für dich geschaffen, den du nicht ausgefüllt hast. Diese Öffnung ist eine Schwäche. Adam verbirgt es überwiegend vor uns, aber das schafft er nur, indem er alle Auswirkungen auf sich nimmt. Sein Wolf weiß, dass es eine Schwachstelle gibt, einen Ort, an dem man uns schaden kann, und das macht ihn ununterbrochen aufmerksamer und unruhiger. Wir können das spüren und reagieren darauf.« Sie lächelte mich nervös an. »Deshalb war ich so eklig zu dir, als er mich geschickt hat, um dir als Leibwächterin gegen die Vampire zu dienen. Ich dachte, für dich wäre das alles nur ein Spiel, und du würdest es uns überlassen, den Preis dafür zu zahlen.«
    Nein. Kein Spiel. Nur jede Menge Angst. Für wen von beiden ich mich am Ende auch entschied, Adam oder Samuel, ich würde den anderen verlieren – und das war mehr, als ich ertragen konnte.
    »Wir sind alle davon abhängig, dass der Alpha uns hilft, unter Menschen zu leben«, sagte Honey. »Einige von Adams Wölfen haben menschliche Frauen als Gefährtinnen. Es ist seine Willenskraft, die uns erlaubt, uns zu beherrschen, besonders, wenn der Vollmond nahe ist.«
    Ich legte den schmerzenden Kopf an die Knie. »Was hat er sich nur dabei gedacht? Verdammt noch mal.«
    Sie tätschelte meine Schulter, eine ungelenke Bewegung, die gleichzeitig tröstlich und bedauernd wirkte. »Ich glaube nicht, dass er an irgendetwas gedacht hat, als diesen Anspruch zu erheben, bevor ein anderer Wolf dich töten oder beanspruchen konnte.«
    Ich sah sie ungläubig an »Was ist hier los? Haben denn alle den Verstand verloren? Ich bin zehn Jahre lang nicht
mal mit einem Mann ausgegangen, und jetzt sind da Adam und Samuel und –« Ich hätte mir lieber die Zunge abgebissen, bevor ich Stefan erwähnt hätte. Seit er und der Magier zwei Unschuldige getötet hatten, um ihnen die Schuld für den Mord an Andre in die Schuhe zu schieben, damit Marsilia mich nicht umbringen würde, hatte ich den Vampir nicht mehr gesehen. Und das war auch gut so, da er aktuell nicht gerade zu meinen Lieblingen zählte.
    »Ich weiß, wieso Samuel mich haben will«, sagte ich.
    »Er denkt, ihr beide könntet Kinder haben – und du kannst ihm nicht verzeihen, dass er dich aus praktischen Gründen will.« Etwas in Honeys Stimme sagte mir, dass sie Samuel gern hatte – und vielleicht war es nicht nur mein angebliches »Spielen« mit Adam und ihrem Rudel gewesen, was sie ablehnte. Aber ihre Miene sagte mir noch mehr. Sie verstand Samuels Gründe aus Erfahrung; auch sie wollte Kinder haben.
    Ich weiß nicht, warum ich anfing, mit Honey über diese Dinge zu sprechen. Ich kannte sie wirklich nicht besonders gut, und den größten Teil der Zeit, in der ich sie kannte, hatte ich sie nicht leiden können. Vielleicht hatte es etwas damit zu tun, dass ich sonst niemanden kannte, der in der Lage gewesen wäre, mich zu verstehen. »Ich nehme es Samuel nicht übel, zu erkennen, dass eine Gestaltwandlerin, die sich in eine Kojotin verwandelt und nicht an den Mond gebunden ist, eine gute Gefährtin sein könnte«, sagte ich sehr leise. »Aber er hat zugelassen, dass ich mich in ihn verliebte, ohne mir genau zu sagen, warum er so interessiert war. Wenn der Marrok sich nicht eingemischt hätte, wäre ich wahrscheinlich mit sechzehn seine Gefährtin geworden.«

    »Mit sechzehn?«, fragte sie.
    Ich nickte.
    »Peter ist erheblich älter als ich.« Peter war ihr Mann. »Das war schwierig. Aber ich war zumindest keine sechzehn mehr und …« Sie hielt inne und dachte nach. »Ich kann mich nicht erinnern, je gehört zu haben, wie alt Samuel ist, aber er ist älter als Charles, und Charles wurde in den Tagen der Lewis- und-Clark-Expedition geboren.«
    Die Empörung, die nach und nach ihre Stimme durchdrang, war wie Balsam für meine Seele, obwohl sie immer noch leise sprach, damit die anderen Werwölfe sie nicht hören konnten. Es gab mir den Mut, mich ihr ein wenig mehr anzuvertrauen.
    »Ich bin glücklich damit, was ich bin«, erklärte ich ihr. »Der Vorfall mit Samuel hat mich mit dem Rudel brechen lassen, und ich habe mich der Menschenwelt angeschlossen. Ich bin unabhängig und gut in meinem Job. Es ist nichts Großartiges, aber ich repariere gerne Dinge.«
    »Und dennoch«, sagte sie und dachte vermutlich an

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