Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO
gerade die Tür seines neuen Trucks zuschlug. »Es gibt keine Werwölfe in dieser Gegend, für die es einen Haftbefehl gibt.«
»Ich fürchte, Sie irren sich«, erklärte Kelly mir freundlich. Gegen meinen Willen war ich beeindruckt. Er war ruhig und cool, während er wie eine Schildkröte auf dem Rücken lag - auf seinem Kameramann, der panische Angst hatte und nur auf die Mündung der Pistole in meiner Hand starrte.
Eine weitere Autotür öffnete und schloss sich - Adam hatte jemanden mitgebracht. Der Wind stand nicht günstig für mich, also konnte ich nicht sagen, wer es war. Und ich würde nicht so dämlich sein und schauen. Nicht, dass ich den Kopfgeldjäger wirklich noch für eine Bedrohung hielt. Zumindest keine Bedrohung mehr für die Kinder hinter mir.
Ich konnte hören, wie die Frau im T-Shirt mit verzweifelter Stimme sagte: »Bring sie nicht dazu, nochmal zu schießen, Kelly. Vierzig Dollar. Die kosten vierzig Dollar. Jede einzelne.«
»Machen Sie sich keine Sorgen«, rief ich ihr zu. »Sie können sie rausholen, und dann sehen sie immer noch so ziemlich aus wie vorher. Vielleicht können Sie sie sogar wiederverwenden.« Silber verformt sich nicht so einfach wie Blei, weshalb es wirklich schlechte Munition abgibt - außer, man schießt auf Werwölfe.
»Sie scheint sich überhaupt keine Sorgen um Sie zu machen«, meinte ich dann mit gespieltem Mitgefühl zu Kelly, während Adam auf uns zukam. »Ich nehme an, Silberkugeln sind schwerer zu finden als Kopfgeldjäger, die in schwarzem Leder gut aussehen.«
Er lächelte. »Das glaubt sie zumindest. Schauen Sie, kann ich aufstehen? Ich verspreche, dass ich nichts versuchen werde, aber ich wiege ungefähr fünfzig Kilo mehr als Joe hier. Wenn ich noch länger auf ihm liege, hört er vielleicht auf zu atmen.«
»Los, Mercy, nimm die Waffe runter«, sagte Adam. »Pack sie weg, bevor die Polizei kommt. So wird es einfacher. Wir können die Sache vielleicht sogar regeln, ohne dass jemand verhaftet wird.« Beim Klang seiner Stimme brach mein Wille, und mein Kopf drehte sich so unaufhaltsam in seine Richtung wie eine Sonnenblume der Sonne folgt.
Adam trug einen Anzug mit der Micky-Maus-Krawatte, die seine Tochter ihm zu Weihnachten geschenkt hatte - und er schaffte es trotzdem, viel, viel gefährlicher zu wirken als der liegende Mann. Ich hatte gewusst, dass er kommen würde, selbst nach unserem Gespräch heute Morgen. Ich hatte ihn verletzt, und er war trotzdem gekommen, als die Security-Kameras, die überall in meiner Werkstatt hingen, ihm verraten hatten, dass ich in Schwierigkeiten steckte. Ich hatte nie für eine Sekunde daran gezweifelt, dass er kommen würde; Adam ist zuverlässig und ehrlich, wie der Zinnsoldat in dem alten Märchen. Zuverlässiger und ehrlicher als ich, die ihn weggestoßen hatte, um Samuel zu retten.
»Sylvia hat Tony angerufen. Die Polizei weiß vielleicht schon von der Waffe.«
»Trotzdem«, antwortete Adam. »Die Leute machen Fehler, wenn Waffen in der Gegend sind.«
Kelly wollte die Augen nicht von mir abwenden, während ich noch eine Waffe auf ihn richtete, aber er war in demselben Zauber gefangen, der alle Leute in Adams Umfeld erwischt. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie der Kopfgeldjäger seinen Kopf zu Adam drehte, der sich mir von der Seite genähert hatte, um nicht in meine Schusslinie zu kommen, falls Kelly plötzlich aufsprang und wegrannte.
»Genau«, sagte der Kopfgeldjäger. »Nehmen Sie einfach die Waffe runter, Ms. Thompson. Wie dieser Gentleman vorschlägt.« Vielleicht dachte er, Adam wäre vernünftiger als ich. Kelly Heart konnte nicht wissen, was die goldenen Flecken in Adams Augen bedeuteten.
»Ich bin hergekommen, um einen Werwolf zu verhaften, für den ich einen Haftbefehl habe«, erklärte er Adam, und ich konnte sehen, dass er es wirklich glaubte. »Ich habe den Werwolf mit dem Mädchen gesehen und dachte, es würde Ärger geben.«
Das war die Wahrheit - er hatte auch mir die Wahrheit gesagt. Ich tastete ein wenig herum, bis es mir gelang, die unbekannte Waffe zu sichern. Wer brauchte schon eine Waffe, wenn Adam da war?
Zee kam näher und streckte die Hand aus. »Ich werde sie verschwinden lassen«, erklärte er mir.
Heart rollte von seinem Kameramann, hielt aber weiter die Hände in die Luft. Er konzentrierte sich immer noch überwiegend auf mich, als wäre ich die Bedrohung und nicht Adam. Ich korrigierte meine Einschätzung seiner Intelligenz ein gutes Stück nach unten.
Adam kniete sich hin, eine
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