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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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verstummten. Sam knurrte nicht. Ich war mir nicht sicher, ob das wirklich ein gutes Zeichen war, entschied mich aber dafür, positiv zu denken.
    »Sylvia, ruf die Polizei«, sagte ich nach kurzer Überlegung. Wir waren im Recht. Und dank Adam, der meine Werkstatt mit Security-Kameras übersät hatte, hatten wir auch Beweise dafür. Und ein zusätzlicher Glücksfall war, dass es keinen Werwolfangriff gab, den wir erklären mussten. Es gab überhaupt keinen Grund, warum Sam auch nur erwähnt werden sollte. »Erzähl ihnen, was passiert ist, und sag ihnen, sie sollen sich beeilen.«
    »Hey, Lady, das wollen Sie nicht tun«, sagte der zweite Mann atemlos. Er machte Anstalten, sich unter dem Schützen herauszuwinden - der mich mit kühlen Augen musterte, während sein Assistent weitersprach. »Sie wollen nicht, dass die Polizei sich einmischt. Je unauffälliger wir das regeln, desto besser.«
    Hätte er nicht so schrecklich gönnerhaft geklungen, hätte ich wahrscheinlich nicht abgedrückt. Ich schoss zur Seite, weit genug weg, dass ich auf keinen Fall einen von ihnen treffen würde, aber nah genug, dass der von der Kugel hoch geschleuderte Asphalt sie beide traf.
    »Ich würde still sein, wenn ich Sie wäre«, sagte ich, und meine Stimme zitterte von dem Adrenalin in meinen Adern.
    Meine Hände, der wichtige Teil, waren allerdings völlig ruhig.
    »Ich rufe Tony«, sagte Sylvia hinter mir mit leiser Stimme, damit die zwei auf dem Rücken liegenden Männer sie nicht hören konnten. »So werden keine Fehler passieren.« Ihre Stimme war ruhig und kontrolliert. All die Jahre in der Telefonzentrale der Polizei kamen ihr zu Hilfe. Tony war mein Freund, Sylvias Freund - und wir vertrauten ihm beide.
    Nachdem ich die Eindringlinge unter Kontrolle hatte, wurde mir bewusst, dass draußen noch andere Leute waren. Keine Kunden. Sie standen neben einem großen, schwarzen Lieferwagen, der mit seiner Speziallackierung gleichzeitig sündhaft und elegant aussah. Es waren drei Leute - zwei (ein Mann, eine Frau) waren gekleidet wie der Schütze, bis hin zu der wallenden Mähne. Die Dritte war ein Mädchen in einem grauen T-Shirt mit einem Headset. Auf dem Lieferwagen war derselbe gelbe Schriftzug wie auf der Jacke des Mannes.
    Kelly Heart, verkündete die Schrift, die ich erst jetzt las, Kopfgeldjäger. Unter dem Gelb stand in etwas kleineren Buchstaben: Samstags zur besten Sendezeit. Wir fangen die Bösen, einen nach dem anderen.
    »Lächeln«, sagte ich grimmig zu den Leuten in meinem Rücken - Zee, Sylvia und ihren Mädchen und Sam. »Wir sind bei der Versteckten Kamera.« Zee und Sam mussten wissen, dass unfreundliche Kameras auf sie gerichtet waren.
    »Also, jetzt beruhigen Sie sich einfach«, sagte eine der Personen in Schwarz, die Frau mit dem strohblonden Haar und dem roten Lippenstift. Als sie anfing zu reden, setzte sie sich auch in unsere Richtung in Bewegung. »Sie sollten besser diese Waffe runternehmen. Es ist nur Fernsehen, Lady, nichts, worüber Sie sich aufregen müssen.«
    Ich reagiere nicht auf Befehle. Nicht von Leuten, die in mein Revier eindringen. Ich jagte eine zweite Kugel in den Boden vor ihren Füßen.
    »Tanya, halt an«, schrie das Technik-Mädchen. »Bring sie nicht dazu, nochmal zu schießen. Weißt du, was uns diese Silberkugeln kosten?«
    »Sie bleiben besser genau, wo Sie sind«, wies ich sie an. Silber benutzte man gegen Werwölfe. Sie waren auf der Jagd nach Werwölfen. »Ich bin in Montana aufgewachsen. Ich kann eine fliegende Ente treffen.« Vielleicht. Wahrscheinlich. Ich habe noch nie in meinem Leben auf eine Ente geschossen; ich jage lieber auf allen vieren. »Wo ich herkomme, ist eine Pistole eine Waffe und keine Filmrequisite, und wenn alle Bösen tot sind, sind wir die Einzigen, die ihre Geschichte erzählen können. Bringen Sie mich nicht dazu, zu beschließen, dass damit alles einfacher wäre.«
    Tanya erstarrte, und ich richtete den Lauf der Waffe wieder auf den Mann, dessen Gesicht mir irgendwie bekannt vorkam, nachdem ich jetzt wusste, dass er ein Fernsehstar war. Ich kämpfte gegen den zunehmenden Drang, einfach abzudrücken. Kojoten sind, wie Werwölfe, sehr territorial - und dieser bewaffnete Trottel war einfach in meine Werkstatt gestürmt, als hätte er jedes Recht, hier zu sein.
    »Ist die Polizei unterwegs?«, fragte ich Sylvia, als sie auflegte. Meine Stimme zitterte immer noch, aber meine Hände waren sehr ruhig.
    »Er sagt, er ist in fünf Minuten da. Er meinte auch, dass

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