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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Rückendeckung nicht schaden könnte, also werden auch noch andere Polizisten kommen.«
    Ich grinste den Kopfgeldjäger breit an und zeigte dabei meine Zähne wie ein gutes Raubtier. »Tony ist ein Polizeibeamter. Er kennt diese Kinder, seitdem sie in den Windeln lagen. Er wird nicht gerade sehr erfreut sein.« Tony war außerdem hoffnungslos in Sylvia verliebt - auch wenn ich davon ausging, dass sie das nicht wusste.
    Zu meiner Rechten bewegte sich etwas, und ich schaute kurz rüber. Es waren Zee und Gabriel, die aus der Werkstatt traten. Sie mussten kurz zurückgegangen sein. Zee hatte ein Brecheisen in der Hand und hielt es, wie ein anderer Mann ein Schwert gehalten hätte.
    Gabriel hatte...
    »Zee«, quietschte ich. »Sag ihm, er soll den Drehmomentschlüssel zurücklegen und sich etwas schnappen, was mich nicht fünfhundert Dollar kostet, wenn er damit zuschlägt.«
    »Wird keine fünfhundert kosten«, sagte Zee, aber als ich ihm einen weiteren kurzen Blick zuwarf, nickte er gerade dem bleichgesichtigen Gabriel zu, der auf das Werkzeug in seiner Hand starrte, als hätte er es noch niemals zuvor gesehen. Der Junge huschte zurück in die Werkstatt, während Zee sagte: »Er würde nicht kaputtgehen - du müsstest ihn nur neu justieren lassen.«
    »Wir haben eine ganze Werkstatt voller Werkzeug -Stemmeisen, Montierhebel und sogar ein oder zwei Hammer. Er musste sich nicht unbedingt meinen Drehmomentschlüssel greifen.«
    »Hören Sie zu, Lady«, sagte Kelly Heart mit beruhigender Stimme. »Lassen Sie uns mal kurz durchatmen und einen Moment darüber reden. Ich hatte nicht vor, jemandem Angst einzujagen. Dieses kleine Mädchen war kurz davor, von einem Werwolf zerfleischt zu werden.« Wahrheit.
    Es überraschte mich nicht. Mit Zee zu reden hatte mich etwas beruhigt und mir etwas Zeit zum Nachdenken verschafft.
    Es gab vielleicht Reality-TV-Stars, die eine Pistole auf ein süßes kleines Mädchen richten würden, aber nicht, während die Kamera lief. Der Mann hinter ihm war der Kameramann - ich konnte die Kamera auf dem Boden neben ihm sehen, wo sie hingefallen war, als Heart mit seinen hundert Kilo Muskeln auf dem zweiten Kerl gelandet war.
    Wenn er gekommen war, um Werwölfe zu jagen, dann war ihm sofort klar gewesen, was Sam war. Es gibt eine Wolfsmagie, die Menschen dazu ermutigt, eher einen Hund als einen Wolf zu sehen, aber es ist schwache Magie, und wenn jemand wirklich danach Ausschau hält - dann sieht er einen Wolf und keinen Hund.
    Also. Wie viel sollte ich zugeben? Ich hatte bereits zu lange gezögert, um in Bezug auf Sam zu widersprechen. »Er mag Kinder«, sagte ich stattdessen. »So sanft wie ein Welpe.«
    Sylvia hatte leise mit ihren Kinder gesprochen, aber bei meinen Worten verstummte sie. Es folgte ein kurzes Schweigen, dann fing die Kleinste an zu schreien wie eine Feuerwehrsirene, eine sehr hochfrequente Feuerwehrsirene. Ich ging davon aus, dass Sylvia ihre Tochter gerade von dem großen bösen Wolf weggerissen hatte.
    »Ich habe einen Haftbefehl für ihn«, fuhr Heart fort und verzog kurz das Gesicht. Ich war mir nicht sicher, ob ihn die Lautstärke störte oder die Tonhöhe, die quasi im Ultraschallbereich lag. Ich zog die Augenbrauen hoch und deutete mit einem Zucken meines Kinns auf die Pistole. »Tot oder lebendig?«
    Samuel war nicht geoutet. Und der Einzige, bei dem ich mir Sorgen darum machte, dass er kommen würde, um Samuel zu holen, würde niemals einen Kopfgeldjäger schicken. Es würde Bran selbst sein, der ihn tötete, wenn die Zeit dazu kam. Hearts Haftbefehl konnte nicht für Samuel sein. Man musste kein Genie sein, um draufzukommen, welchen Werwolf die Leute in meiner Nähe erwarten würden: Adam.
    Wie ein Kopfgeldjäger einen Haftbefehl für ihn haben sollte, wenn Adam meines Wissens nach einen guten Ruf als gesetzestreuer Bürger genoss, wusste ich nicht. Ich wusste überhaupt nicht viel über Kopfgeldjäger, aber ich war mir sicher, dass sie meistens Leute jagten, die gegen ihre Kautionsauflagen verstoßen hatten - und dann bekamen sie von den Kautionsagenten einen Prozentsatz der Kaution, die sonst verloren gewesen wäre.
    Das Kennewick Police Department war nicht besonders weit entfernt. Trotzdem war der erste Wagen auf dem Parkplatz Adams. Er parkte quer vor dem Lieferwagen und blockierte ihn so.
    »Sie haben sich geirrt«, erklärte ich Kelly Heart, Kopfgeldjäger, und hielt den Blick weiter auf ihn gerichtet, egal, wie sehr ich mir wünschte, zu dem Mann zu schauen, der

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