Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO
mit meinem »Nein«. »Sie fühlt sich nur schuldig, weil sie denkt, sie hätte es Sylvia trotzdem sagen müssen.«
Tony schaute wieder zu mir. »Sylvia ist nicht unvernünftig.« Er zögerte und schenkte mir ein kleines Lächeln. »Nicht wirklich. Wenn du es erklären würdest..«
»Sie sind weg«, sagte ich. »Es ist besser so. Seitdem ich mit den Wölfen renne« - und dem Feenvolk und den Vampiren -, »ist es hier einfach nicht mehr sicher.«
»Aber für dich ist es sicher?«
Bevor ich antworten konnte, öffnete die Tür sich ein weiteres Mal, und Kelly Heart kam in den Raum. Mein Büro ist nicht allzu groß - und hier drin waren bereits ich, Zee, Sam, Adam und Tony. Kelly war eineinhalb Personen zu viel. Sam knurrte den Kopfgeldjäger an, aber er hätte an Zee, Adam und mir vorbei gemusst, um ihn zu erreichen - oder er musste über den Tresen springen. »Mr. Heart?«, fragte ich.
»Meine Kameraleute haben mir erzählt, dass jemand die Kameras im Van zerstört hat.« Er schaute zu Ben. Der grinste. Sams Knurren wurde ein wenig lauter. Nach einem Moment zuckte Heart mit den Schultern. »Ziemlich kompliziert anzustellen. Also haben wir nur noch die Aufnahmen aus Joes Kamera, und die stoppen in dem Moment, wo Ms. Thompson mich entwaffnet hat. Aber die Kameras werden nicht von meinem Gehalt bezahlt.« Er schaute mich an. »Sie haben sich ziemlich schnell bewegt.«
»Kein Werwolf«, erklärte ich in gelangweiltem Tonfall, während ich mich an Ben vorbeischob, so dass ich mit dem Rücken zum Tresen stand. Das war nicht viel besser, weil Sam immer noch auf den Tresen und dann über mich hinwegspringen konnte, aber vielleicht würde es ihn ein wenig aufhalten.
»Ich bin nur hier, um die Pistole zu holen.« Er lächelte mich breit an. »Mein Team ist extrem besorgt, dass wir die Silberkugeln verlieren könnten.«
»Mercy«, sagte Tony. »Wenn du in Ordnung bist, muss ich nichts von irgendeiner Pistole wissen, die ich dann in meinem Bericht erwähnen müsste.«
»Uns geht's prima«, antwortete ich ihm. »Adam ist hier.«
»Genau«, meinte Tony trocken, nachdem er Adam kurz gemustert hatte. »Ich glaube, du bist sicher genug, Mercy. Ich mache mich wieder an die Arbeit.« Er öffnete die Tür. »Bist du dir sicher, dass ich nicht mit Sylvia sprechen soll?«
»Ich bin mir sicher. So ist es einfacher. Besser.«
»In Ordnung.« Er ging, aber es waren trotzdem noch zu viele Leute im Raum.
»Jetzt, wo die Polizei weg ist, werden Sie mir da verraten, worum es heute Morgen ging?«, fragte Heart. »Warum uns jemand aus Kalifornien hierherschicken sollte, nur um einen komplizierten Streich zu spielen, bei dem Leute hätten sterben können?«
»Nein«, sagte Adam.
Heart trat zwei Schritte vor und ragte über Adam auf. »Was hat Ihr Lakai auf der anderen Straßenseite gejagt?«
Bevor ich auch nur erwähnen konnte, dass es vielleicht ein wenig voreilig war, einen Werwolf zu bedrohen, hatte Adam den Kopfgeldjäger bereits gegen die Tür genagelt und seinen Unterarm auf Hearts Kehle gepresst. Heart war größer, breiter und scheinbar muskulöser - aber er war kein Werwolf.
»Das geht Sie nichts an«, erklärte Adam mit tiefer, hungriger Stimme.
»Er ist nicht der Feind«, meinte ich zu Adam. »Bring ihn nicht um. Und, Mr. Heart, falls Sie Werwölfe jagen wollen, dann sollten Sie auch Ihre Hausaufgaben machen. Drohen Sie niemals einem Alpha. Die mögen das nicht besonders.«
Adam verstärkte den Druck auf die Kehle des Kopfgeldjägers, aber immerhin hörte Heart nach einem kurzen Verteidigungsversuch auf zu kämpfen. Adam trat einen Schritt zurück. Seine Hände ballten sich ein paar Mal zu Fäusten, um sich dann wieder zu öffnen vielleicht kämpfte er so gegen das Bedürfnis an, den Kopfgeldjäger zu schlagen. Als er Heart den Rücken zuwandte, hatte ich das Gefühl, dass jeder im Raum erleichtert aufatmete.
»Ich bin genauso erregt wie Sie«, erklärte Heart Adam. »Daphne... Meine Produzentin wird vermisst. Sie ist ein guter Mensch. Jemand hat ihr diese Akte gegeben und sie dazu gebracht, mich auf Sie zu hetzen. Sie ist nicht in ihrem Büro, sie geht nicht an ihr Telefon, und ihre Haushälterin hat sie seit drei Tagen nicht gesehen. Und ich weiß nicht mal, wo ich suchen soll.«
Adam seufzte und zog die Schultern nach hinten, um seine Anspannung ein wenig zu lösen. »Ich weiß nicht, wo sie ist. Ich weiß nicht, wer das geplant hat oder warum - oder auch nur, ob ich wirklich das Ziel war. Geben Sie mir Ihre
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